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Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär

Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär

Titel: Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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Telefonhörer ab und sagt zu Koula: »Ich möchte Stathakos sprechen.«
      Zehn Minuten später tritt Stathakos ein. Ich habe mich auf Kreta so an seine Einsatzuniform gewöhnt, daß mich sein Büro-Outfit befremdet. In Zivil zirkuliert er ohnehin nie, da er meint, seine Autorität könnte darunter leiden.
      »Loukas, wir haben den Verdacht, daß diese Möchtegern-Gangster, die das Schiff entführt haben, möglicherweise den Werbebranchen-Mörder, der uns hier zum Wahnsinn treibt, kennen oder mit ihm zu tun haben. Daher schlage ich vor, daß Kostas sie diesbezüglich vernimmt.«
      Ich bin sicher, daß Stathakos Einwände haben wird, und sehe mich bestätigt. Nach einem kurzen Schweigen heftet er seinen Blick auf Gikas und meint mit gespieltem Bedauern: »Ich fürchte, das geht nicht, Herr Kriminaldirektor.«
      »Und wieso nicht?«
      »Weil sie momentan streng isoliert sind und von uns, der Antiterrorabteilung, und vom griechischen Nachrichtendienst vernommen werden.«
      »Sie werden immer noch vernommen?« fragt Gikas, als hätte er sich verhört.
      »Ja, wir untersuchen ihre Verbindungen zu anderen terroristischen Vereinigungen.«
      »Das heißt, ihr sucht danach, ob irgendein Thymios, Jurkas oder Vlassis Beziehungen zur al-Qaida, zur eta, zur ira oder gar zu den Tupamaros hat?« frage ich mit dem Gesichtsausdruck eines Vollidioten.
      Stathakos unterzieht sich nicht der Mühe, mir zu antworten. Sein ausschließlicher Gesprächspartner ist nachwie vor Gikas. »Es gibt eine Lösung, Herr Kriminaldirektor. Kostas soll mir sagen, was er wissen will, und ich vernehme sie aufgrund des bereits bestehenden Kontakts persönlich.«
      »Kann sein, daß du bereits einen Draht zu ihnen hast, aber ich kenne den Mörder am besten, der draußen frei herumläuft und nach Gutdünken zuschlägt. Zudem weiß ich, daß jetzt gerade die Fernsehsender vor dem Ruin stehen und die Gefahr besteht, daß sie auch uns mit in den Abgrund reißen. Folglich weiß ich am besten, was ich herausfinden will.«
      »Ich teile Kostas' Einschätzung«, sekundiert mir Gikas.
      »Dann fürchte ich, daß wir ein Problem haben, Herr Kriminaldirektor.«
      »Welches Problem denn?«
      »Ich kann dem griechischen Nachrichtendienst gegenüber so eine Verantwortung nicht übernehmen.«
      »Schön, dann rufe ich jetzt gleich den Minister an und bitte ihn, daß er die Verantwortung übernimmt, da Sie sich weigern. Sie können sicher sein, daß er es sofort tun wird, weil sein Posten auf dem Spiel steht. Wo Sie bei der nächsten Beförderung dann landen, dafür bin ich nicht zuständig.«
      Gesagt, getan. Gikas will schon den Hörer zum Ohr führen, als ihm Stathakos zuvorkommt.
      »Einen Augenblick, Sie haben mich mißverstanden... Ich wollte nur sagen -«
      Gikas läßt den Hörer sinken. »In zehn Minuten will ich einen Einsatzwagen sehen, der den Kommissar zum Aufenthaltsort dieser Ganoven fährt.«
      »Alles klar«, lautet Stathakos' knappe Antwort, als er sich erhebt und aus dem Büro tritt.
      Gikas und ich blicken einander an, und jeglicher Kommentar ist überflüssig.
     
     

* 45
     
    Auf der Autobahn Richtung Korinth sind wir zu einem mir unbekannten Zielort unterwegs. Wir fahren nicht im Streifenwagen, sondern in einem Ford Mondeo. Dieses Modell wird von der Polizei für geheime Einsätze verwendet. Der Wagen ist zusammen mit dem zugehörigen Fahrer aufgetaucht, und neben mir hat Stathakos Platz genommen. Nicht zufällig hat man ihm im Polizeikorps den Spitznamen »Betonkopf« verpaßt. Was man auch vorbringt, er setzt seinen Willen durch oder versucht zumindest, soviel wie möglich davon durchzudrücken. Nachdem ihm Gikas die Vernehmung aus der Hand genommen hatte, war es das Nächstliegende für ihn, mich zu begleiten.
      Der Wagen biegt von der Autobahn Athen-Korinth nach Aspropyrgo auf eine breite Straße ab, den Dimokratias-Boulevard, wie ich einem Schild entnehme. Kurz danach biegen wir wiederum rechts ab.
      »Das hier ist die Fylis-Straße«, erläutert mir Stathakos. »In keinem anderen Land würdest du wissen, wohin wir von jetzt an fahren, weil der Aufenthaltsort der Terroristen geheim ist.«
      »Warum verbindest du mir nicht die Augen?«
      Ich meine es ironisch, aber er nimmt die Bemerkung ernst. »Eigentlich müßte ich das tun«, entgegnet er.
      »Hör mal, Stathakos«, sage ich so gelassen wie möglich.
      »Daß du Abteilungsleiter bei der amerikanischen Nationalen

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