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KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

Titel: KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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die Scheibe. Sein Finger berührte den Abzug, vier, fünf Schüsse ballerten durch die Nacht.
    Bevor er kapiert hatte, was geschehen war, hatte ich den Colt aus der Halfter genommen und preßte ihm den Lauf in die Rippen.
    »Laß das Ding fallen, Freund!« befahl ich ihm.
    Er saß immer noch in der gleichen Haltung auf dem Beifahrersitz, nach rechts gewandt, die Maschinenpistole aus dem Fenster haltend. Nur seinen Kopf hatte er mir zugedreht. Aus einer Platzwunde auf seiner Stirn sickerte Blut.
    Erst sah er mich dämlich, dann überrascht und schließlich wütend an.
    »Laß die Waffe fallen!« forderte ich ihn noch einmal auf.
    Seine Mundwinkel zuckten. Ich sah es noch eben, dann stieß er mit dem Kolben nach mir. Der Raum im Führerhaus des Pontiac war zu eng. Ich konnte nur ein kleines Stück zurückweichen. Der Kolben traf mich vor die Brust.
    Er drehte sich zu mir herüber und wollte die schwere Maschinenpistole in meine Richtung bugsieren.
    In diesem Augenblick knallte es. Einen Moment lang dachte ich, es hätte mich erwischt, weil ich doch das Mündungsfeuer gesehen hatte, aber dann merkte ich, daß Rocky die Augen weit aufriß. Dann sackte er schwer zusammen und fiel vornüber. In der nächsten Sekunde wurde die Tür an meiner Seite aufgerissen. Phil stand da mit der Kanone in der Hand.
    »Brail hat geschossen«, erklärte er schnell.
    »Alles okay«, sagte ich hastig. »Ich fahre weiter. Der Wagen hier steht am Stresshire Kanalufer. Hole Hilfe und komme dann sofort in die Nähe der Starlight Bar. Ich weiß nicht, wie Grannock sich zu diesem Fall stellt. Parke deinen Wagen in der Nähe. Es kann sein, daß ich mit höchster Geschwindigkeit abhauen muß. In dem Haus wohnt Luis Brail. Laß die Cops nachsehen, ob sie ihn noch erwischen. Cheerio, Phil!«
    Der ›Panzer‹ lag mit der linken Schulter am Steuerrad. Ich drückte ihn zurück und startete den Wagen neu, schaltete die Scheinwerfer ein und brauste mit hoher Geschwindigkeit ab.
    Erstaunlich, wie sich die dunkle 83. Straße inzwischen belebt hatte. In allen Fenstern war Licht und Klumpen von Menschen drängten sich neugierig und ängstlich in den Haustüren.
    »Da fährt der Mörder! Haltet den Mörder fest!« hörte ich sie schreien.
    Ich gab Gas und kutschierte den Pontiac in Schlangenlinien über die Straße und riß ihn um die nächste Ecke, daß er unter mir ausbrechen wollte, aber ich zwang ihn mit jaulenden Reifen in die Bahn.
    Der Rest war ein Vergnügen. Die zwei Meilen bis zum Stresshire-Kanal fuhr ich langsam, um Zeit zum Überlegen zu gewinnen, aber es gab nicht viel nachzudenken. Nur mit der größten Kaltschnäuzigkeit konnte ich es schaffen.
    Kurz vor dem Kanal erhöhte ich die Geschwindigkeit auf achtzig Meilen. Ich jagte den Wagen über das holprige Uferpflaster, daß er sprang. Gleichzeitig schaltete ich, wie vereinbart, den Scheinwerfer ein und aus. Fünfhundert Meter weiter vorn antwortete ein an- und ausgehendes rotes Rücklicht.
    Meine Scheinwerfer erfaßten den Mercury. Ich bremste scharf und sprang heraus. Die Maschinenpistole Rockys nahm ich mit.
    Ich ließ meine Zunge aus dem Hals hängen, hechelte wie ein abgejagter Köter, stürzte zu dem Mercury und schrie: »Hau ab! Hau bloß schnell ab!«
    Am Steuer saß Robby Traint, einer von Pickfords Bande. Die Zigarette fiel ihm aus dem Mund. »Was schiefgegangen?« fragte er.
    Ich schwang mich auf den Beifahrersitz. »Abhauen sollst du!« keuchte ich.
    Endlich kapierte er und fuhr los. Ich ließ meinen Brustkorb noch etwas Wellen schlagen, als beruhige sich mein aufgeregtes Herz nur langsam.
    Traint lenkte den Wagen geschickt in eine belebte Gegend und setzte die Geschwindigkeit herab.
    »Wo ist Rocky?« fragte er.
    »Tot!« antwortete ich. »Brail war schneller als er und schoß ihn durch den Kopf.«
    Er sah mich von der Seite an. »Hoffentlich glaubt dir der Boß diese Geschichte.«
    »Warum sollte er mir nicht glauben? Ich habe mich genau nach Rockys Anweisungen gerichtet, aber Brail sprang in einen Hauseingang, feuerte und traf. Er hatte Glück.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, brummte er.
    Wenn Traint mir schon nicht glaubte, konnte die Auseinandersetzung mit Grannock heiter werden. Auf Umwegen fuhren wir zur Starlight Bar zurück. Ich nahm die Maschinenpistole mit.
    »Bist du verrückt geworden?« schnauzte mich Traint an. »Laß das Ding im Wagen!«
    »Ich denke nicht daran«, antwortete ich freundlich. »Geh vor!« In sein Gesicht kam plötzlich ein Ausdruck der Angst.
    »Was

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