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KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

Titel: KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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nicht, und ich verabschiedete mich.
    »Morgen also wie üblich. Wünsche eine gute Nachtruhe allerseits.«
    Ich ging zur Tür hinaus, aber rückwärts, und hielt die Ganoven gut im Auge, damit nicht einer im letzten Augenblick auf dumme Gedanken kam.
    Ich vermutete richtig, daß Phil seinen Wagen an derselben Stelle geparkt hatte, an der er am Abend gewartet hatte, als der Pontiac aus dem Schuppen gefahren wurde. Er atmete hörbar auf, als er mich sah, aber er fragte nicht groß, sondern fuhr los, sobald ich eingestiegen war. Natürlich hatte ich ein paar Haken geschlagen, um mögliche Beschatter abzuschütteln.
    Phil fuhr zum Distriktgebäude in die 69. Straße. Mr. High wartete noch auf uns. Als wir ins ein Büro traten, huschte ein erleichtertes Lächeln über sein Gesicht.
    »Ich machte mir großem Sorgen um Sie, Jerry«, begann er. »Phil hat mich sofort informiert. Grannock hat Ihnen also eine Falle gestellt. Sie sollten den Handlanger bei einem Mord spielen, um damit Ihre Eignung als Gangstergehilfe unter Beweis zu stellen. – Inzwischen ist die Meldung eingegangen, daß der Pontiac am Kanalufer gefunden wurde. Ich habe ein paar Kollegen hingeschickt, die sich darum kümmern sollen. Der Besitzer des Pontiac und die City Police sind unterrichtet.« Er lächelte. »Sie wirbeln bei Ihrem ersten Fall schon eine Menge Staub auf, Jerry.«
    »Was ist mit Luis Brail?« fragte ich.
    »Luis Brail fingen wir auch. Wir fanden ihn völlig verstört in seiner Wohnung. Der Schreck muß ihm so in die Glieder gefahren sein, daß er überhaupt nicht auf den Gedanken kam, zu fliehen. Wie steht es bei Ihnen, Jerry?«
    »Ich versuchte, Grannock und Brerrik zu erklären, daß Shapman von Brail abgeschossen wurde, aber sie glaubten mir nicht. Ich kam nur lebend aus dem Büro, weil ich eine Maschinenpistole mitgebracht hatte.«
    Mr. High lächelte leicht. »Die Verbindung ist also zerstört. Dann ist es wohl am besten, wenn wir die Starlight Bar ausheben. Das müssen wir schon zu Ihrem Schutz tun, Jerry.«
    Ich trank mein Glas aus. »Aber damit bekommen wir Pickford nicht«, sagte ich und stellte es auf den Tisch zurück. »Wenn wir Grannock, Brerrik und ihre Freunde auch fassen, so haben wir nur die Glieder, aber nicht den Kopf.«
    »Wenn wir sie durch die Mangel drehen, verraten sie, wo Pickford sich aufhält. Einer fällt bestimmt um«, warf Phil ein.
    »Vielleicht, aber glaubst du, Pickford wird in Ruhe abwarten, bis wir an seinem Versteck Vorfahren? Sobald er Wind davon bekommt, daß wir seine Bande festgesetzt haben, und er bekommt Wind davon, verlaß dich darauf, verschwindet er.«
    »Sicherlich«, sagte Mr. High, »aber wissen Sie einen besseren Vorschlag, Jerry?«
    Ich zündete mir eine Camel an. »Ich würde noch einmal zu Grannock in die Starlight Bar gehen«, sagte ich, »wenn…«
    »Das ist viel zu gefährlich«, unterbrach der Chef energisch.
    »Einen Augenblick, Mr. High. Wenn ich noch einmal zu Grannock gehe, muß ich ihm irgendeine Nachricht liefern können, die für ihn von Vorteil ist und die außerdem jeder Probe standhält. Bis jetzt hat er mich nicht überführen können, daß ich ein doppeltes Spiel mit ihm veranstalte, aber er glaubt es. Ich muß ihm beweisen können, daß ich für ihn wertvolle Arbeit leiste. Dann muß er sein Mißtrauen fahren lassen.«
    »Wie stellst du dir das vor?« rief Phil. »Wir können ihm doch nicht einen Tip für einen Bankeinbruch geben, der sich als richtig herausstellt.«
    Mr. High stand auf und ging langsam im Zimmer auf und ab.
    »Nein, das können wir natürlich nicht«, sagte er mehr zu ich als zu uns, »aber wir können vielleicht etwas anderes tun.«
    Er blieb am Tisch stehen. »Ihr kennt Tony Craigh?«
    Wir nickten bestätigend.
    »Craigh und Pickford sind alte Freunde. Sie haben zusammen bei Casco angefangen. Craigh hat Pickford unterstützt, als er seinen ehemaligen Boß stürzte, und bekam aus Dankbarkeit einen Teil des Bezirkes für eigene Rechnung abgetreten. Craigh hatte nie das Format Pickfords. Er ließ sich das Geschäft von anderen aus den Händen reißen und setzte sich gewissermaßen in einer Villa am Beston Park zur Ruhe. – Wir haben an Craigh kein Interesse, und wir können ihm auch nichts nachweisen, aber Tony Craigh hat keine starken Nerven. Wenn er Wind davon bekommt, daß wir ihn ausheben wollen, wird er bestimmt flüchten, um allen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Wir können also folgendes tun: Jerry überbringt Grannock die Nachricht, daß

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