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KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

Titel: KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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wiederzugeben.
    Das war mir Rache genug.
    Alles das war ja recht nett und amüsant, aber mit unserer eigentlichen Aufgabe kamen wir nicht weiter. Nach acht Nächten suchten wir am neunten Tag Mr. High auf und klagten ihm unseren Mißerfolg. »Sie sehen, es ist nicht immer damit getan, daß man das Haupt der Bande faßt. Wir kommen mit Pickford auch nicht weiter.«
    Er sah auf die Armbanduhr. »In einer Stunde wird er gebracht. Wir fahren mit ihm zum Beston Park zu Craighs Haus. Es soll eine Ortsbesichtigung vorgenommen werden. Wenn ihr nicht zu müde seid, könnt ihr mitkommen.«
    Wir waren nicht zu müde, aber wir wollten erst noch in einen Drugstore, um ein Frühstück zu nehmen.
    Ich weiß nicht, warum mir der Wagen, der auf der anderen Seite und zehn Meter weiter die Straße hinauf parkte, auffiel. Der Mann hinter dem Steuer hatte den Hut tief ins Gesicht geschoben und schien zu schlafen. Es war ein schwarzer weicher Velourhut, und es gab sicher Zehntausende von dieser Sorte in New York, trotzdem erkannte ich diesen einen Hut.
    Zuletzt hatte ich ihn auf Robby Traints Kopf gesehen.
    Ich muß wohl eine ungewollte Bewegung auf den Wagen zu gemacht haben. Jedenfalls schöpfte der Fahrer Verdacht, und es stellte sich heraus, daß er durchaus nicht geschlafen hatte. Er schob den Hut aus dem Gesicht und startete in höchster Eile.
    Ich spurtete über die Fahrbahn, im Laufen den Revolver ziehend, aber ich kam doch zu spät. Das Auto preschte los, bevor ich heran war. Für eine Sekunde sah ich Traints Gesicht, eine Mischung aus Angst und Haß. Schön, ich konnte die Nummer notieren, aber was nutzte das? Sie besaßen bestimmt zwei Dutzend auswechselbarer Nummernschilder.
    »Hast du ihn erkannt?« fragte Phil.
    »Ja, es war Traint. Er beobachtete ohne Zweifel das Gebäude.«
    Wir frühstückten ausführlich in dem Drugstore, tranken einen Morgenschluck hinterher und waren pünktlich um elf Uhr wieder im Gebäude. Von einer sechsköpfigen Motorradeskorte begleitet, fuhr ein geschlossener Gefangenenwagen vor. Wir sahen ihn vom Fenster aus und schickten uns an, hinunterzugehen, als ich im Strom der vorbeischießenden Wagen denselben schwarzen Ford entdeckte, an dessen Steuer ich vor einer Stunde Robby Traint gesehen hatte. Vielleicht wäre er mir nicht aufgefallen, aber dieser Wagen fuhr außergewöhnlich langsam.
    Ich packte Mr. Highs Arm. »Da ist Traint schon wieder. Dort in dem schwarzen Ford.« Wir sahen dem Wagen nach. Er fuhr langsam um die nächste Ecke. »Warten Sie noch ein paar Minuten«, bat ich Mr. High. »Ich möchte sehen, ob er wieder auftaucht.«
    Es dauerte genau fünf Minuten, dann kam der Ford aus einer Querstraße oberhalb des FBI-Gebäudes und schob sich wieder langsam an unserem Haus vorbei.
    »Sehen Sie«, sagte ich. »Er umkreist uns wie ein Haifisch ein Floß voll Schiffbrüchiger.«
    »Wir werden uns gegen den Haifisch wehren.« Er nahm den Telefonhörer ab und gab Anweisungen. Kurz darauf trat ein G-man zu dem Führer des Eskortenkommandos und sagte ihm etwas. Der Polizist nickte. Die Motorradfahrer und der Gefängniswagen fuhren durch das große Tor in den Innenraum.
    Inzwischen war der schwarze Ford wieder um die Ecke gerollt. Wir hatten aus Mr. Highs Anordnung begriffen, was er beabsichtigte. Er hielt den Telefonhörer noch am Ohr.
    »Fertig?« fragte er. »Gut. Sagt mir Bescheid, sobald er wieder aufkreuzt!« rief er uns zu.
    Phil und ich standen am Fenster und starrten auf die Kreuzung. Die Minuten vergingen.
    Phil und ich standen am Fenster und starrten auf die Kreuzung. Die Minuten vergingen.
    Dann tauchte der Wagen auf. »Er kommt!« schrien wir beide wie aus einem Mund.
    »Los!« sagte Mr. High ins Telefon.
    In der nächsten Sekunde rannte ein Dutzend G-men aus der Toreinfahrt quer über die Straße, stoppte den Verkehr. Zwei Wagen von uns schossen unter Sirenengeheul hervor und stellten sich quer über den Fahrdamm. Im Nu war die Straße blockiert.
    Ich sah, daß der Schlag des schwarzen Ford aufgerissen wurde. Robby sprang heraus. Er hielt die Kanone in der Hand und sah sich um wie ein gehetztes Wild. Irgendwer schoß.
    Wie ein Panther jagte er zwischen den Autos durch, deren Fahrer noch nicht kapiert hatten, was los war, und wie wild auf die Hupen drückten.
    Mr. High war zu uns getreten. »Sehen Sie«, sagte er erregt. »Die Burschen sind unglaublich gerissen.«
    Traint hatte sich an einen grauen Buick herangeschlängelt, der jenseits der Sperre in die Gegenrichtung fuhr. Während der

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