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KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

Titel: KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Du brauchst schwere Geschütze, um jemanden mit Gewalt da herauszuholen.«
    »Vielleicht versuchen sie es während des Transportes.«
    »Bei der Bewachung können sie sich nur blutige Köpfe holen. Laß es dir gesagt sein, Pickford ist ein erledigter Mann. Wenn er wirklich auf Brerrik und seine Bande hofft, so macht er sich Illusionen. Ich an seiner Stelle täte es vielleicht auch. Andere Aussichten hat er ohnedies nicht mehr.«
    Wir hatten uns inzwischen ein ziemliches Stück von der Untersuchungsstelle entfernt. Die Straße beschrieb einen Bogen. Wir verloren die absperrenden Cops aus dem Blickfeld. Die Gegend war fast ausgestorben. Höchstens ein halbes Dutzend Passanten schlenderte daher. Vor der letzten Villa stand ein Cadillac.
    Ein kleiner, stutzerhaft angezogener Mann mit einem schmalen Bärtchen auf der Oberlippe kam uns entgegen. Er ging nahe an uns vorbei und schwenkte sein Spazierstöckchen.
    Ich weiß nicht, was mich veranlaßte, mich nach ihm umzudrehen, aber es mußte wohl ein warnender Instinkt gewesen sein. Er war eben im Begriff, den Spazierstock mit einer Pistole zu vertauschen.
    Ich stieß einen warnenden Laut aus, boxte Phil so heftig in die Seite, daß er sich überschlug und auf die Straße flog. Ich selbst warf mich nach rechts. Es war ein Glück, daß ich unmittelbar vor dem Gartentor der ersten Villa stand. Die ganze Holztür krachte mit mir zusammen. Die niedrige Steinmauer, die den Garten einfaßte, bot mir genügend Schutz, aber Phil lag offen auf der Straße.
    Das Ganze spielte sich in dem Bruchteil einer Sekunde ab. Unser heimtückischer Spaziergänger kam nicht mehr dazu, die Zielrichtung zu ändern. Seine Pistole knallte zweimal, aber gleichzeitig ratterte aus dem Cadillac ein kurzer Maschinenpistolenstoß. Der Spaziergänger schrie auf.
    Ich ließ alle Vorsicht fahren. Phil hatte keine Deckung. Ich sprang auf. Aus dem Seitenfenster des Cadillac hing Robby Traint und richtete die Waffe auf Phil, der eben aufsprang, um sich im Gebüsch des Beston Parks unsichtbar zu machen.
    Du mußt treffen, dachte ich und schoß. Traint brüllte und faßte sich mit beiden Händen ins Gesicht. Die Waffe klirrte auf die Straße.
    Die Fondtüren des Cadillac flogen auf. Zwei Burschen sprangen heraus. Ihre Maschinenpistolen orgelten los. Ich tauchte hinter das Mäuerchen. Über mir pfiffen die Kugeln. Von der anderen Straßenseite bellte Phils Revolver. Er mußte Deckung erreicht haben.
    Der Motor des Cadillac heulte. Wahrscheinlich wendeten sie den Wagen auf der Straße, aber ich konnte es nicht wagen, die Nase zu heben.
    Noch zwei Garben klatschten gegen meine Schutzwand, es klang wie ein Abschiedsgruß. Ich hörte, wie die Türen schlugen und der Wagen sich entfernte.
    Ich erhob mich vorsichtig. Richtig, der Cadillac war schon weit fort. Auf der anderen Seite hinter einem Gebüsch tauchte Phil auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Wir trafen uns bei dem stutzerhaften Spaziergänger, der mit ausgebreiteten Armen auf dem Gesicht lag. Ich drehte ihn um. Die auf uns gezielte Garbe war ihm quer durch die Brust gegangen. Wir zählten fünf Einschüsse.
    »Kennst du ihn?« fragte ich.
    Phil verneinte. »Es muß einer von den kleinen Gehilfen der Bande sein. Sie haben ihn ausgesprochen in den Tod geschickt, denn selbst wenn er uns traf, mußten ihn die gleichzeitig aus dem Auto abgefeuerten Schüsse töten. Er stand ja unmittelbar hinter uns. Übrigens, vielen Dank, Jerry. Hast du Traint erwischt?«
    »Wenigstens sah es so aus.«
    Wir stecken uns Zigaretten an. Das war immer das erste, was man tat, wenn eine Sache vorüber war, und es war gut für den Hochmut und die große Klappe, wenn man dabei feststellen mußte, daß die Finger zitterten.
    »Und wozu das ganze Theater?« fragte ich.
    Phil sah mich groß an. »Du bist unglaublich bescheiden«, sagte er kopfschüttelnd. »In mancher Beziehung ist es eine Anerkennung deiner Fähigkeiten, wenn sie sich soviel Mühe machen, dir dein Lebenslicht auszupusten.«
    Um uns herum hatte sich inzwischen eine Menschenmenge angesammelt. Erstaunlich, woher in dieser stillen Straße die vielen Menschen kamen. Einige erzählten wichtigtuerisch, wie sie sich bei der Knallerei auf den Bauch gelegt hatten. Alle starrten sie neugierig und entsetzt auf die Leiche des Verbrechers, um die sich rasch das Blut in einer großen Lache ausbreitete.
    Die Schüsse waren an der Untersuchungsstelle gehört worden. Zwei von den G-men und zwei Motorradcops kamen in einem

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