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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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»Halte mich nicht zum Narren Freund. Jolly Almanti hatte vierhundert Dollar bei sich. Du bekommst sicherlich nicht weniger. Zweihundert Dollar, und wir haben nie miteinander gesprochen.«
    Etwas wie Erleichterung zeigte sich in seinen Zügen, aber noch war er nicht bereit, seinen Beruf zuzugeben.
    »Woher soll ich zweihundert Dollar haben?«, lachte er dünn.
    Statt einer Antwort griff ich ihm in die Brusttasche. Er wollte zurückweichen, aber ich hielt ihn mit der linken Hand an der Schulter fest. Bevor ich die Brusttasche zu fassen bekam, fühlten meine Finger einen harten Gegenstand. Ich zog einen kurzen Eisengriff, der in eine lederüberzogene Bleikugel auslief, ans Licht, einen hübschen, bösartigen Totschläger. Ein dunkler Fleck in dem Leder fiel mir sofort auf. Ich pfiff leise durch die Zähne.
    »Hast du dem Alten damit eins über den Schädel gehauen?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht, aber er log auch nicht mehr.
    »Zweihundert Dollar«, forderte ich und hielt ihm die Hand hin.
    Wortlos nahm er die Brieftasche heraus, zupfte aus einem ansehnlichen Paket vier Fünfzig-Dollar-Scheine und gab sie mir. Seine Hand bebte vor Wut oder Angst.
    »Danke«, sagte ich, knüllte die Scheine zusammen und steckte sie in die Tasche. »Für solche Jobs, bei denen so leicht Geld zu machen ist, habe ich eine Schwäche. Kann ich nicht auch bei euch anfangen?«
    Er wurde plötzlich redselig und katzenfreundlich. »Das weiß ich nicht«, sagte er wichtigtuerisch, »aber wenn du willst, lege ich ein gutes Wort für dich ein. Eigentlich eine gute Idee. Wir beide gäben ein feines Team ab. Ich werde mal mit dem Boss über dich sprechen. Für Leute, die ihr Handwerk verstehen, hat er immer zu tun.«
    »Möchte ich lieber selbst besorgen. Wo kann ich ihn erreichen?«
    Er wiegte den Kopf. »Darf ich nicht sagen, Boy. Wenn ich es dir verrate, werde ich massakriert. Aber er gibt etwas auf meine Meinung, und wenn ich dich empfehle, bist du so gut wie angenommen.«
    »In Ordnung. Wann sprichst du mit ihm?«
    »Er kommt, wann er will. Ich darf nicht zu ihm gehen, aber ich nehme an, dass er in den nächsten Tagen hier aufkreuzt. Wenn ich dir den Job besorge, bekomme ich meine zweihundert zurück, nicht wahr?«
    Während er sprach, überlegte ich. Was war besser? Der Bursche hatte sicherlich den alten Podserky erledigt, und wenn nur eine Spur von dessen Blut an diesem Totschläger war, konnte er überführt werden. Andererseits war es nicht sicher, dass er redete, wenn er einmal eingelocht war. Besser also, ich ließ mich von ihm in die Gang bringen.
    »Abgemacht«, sagte ich und nahm zwei der Fünfzig-Dollar-Scheine aus der Tasche und gab sie ihm zurück. »Als Anzahlung für deine Bemühungen. Ich verlasse mich auf dich. Bye.«
    Ich ging bis zum Tisch zurück und legte den Totschläger auf die Platte. Meinen neuen Freund ließ ich dabei nicht aus den Augen und ich tat gut daran. Ich hatte eben den Schläger aus der Hand gelegt, als der Kerl seinen Augenblick für gekommen hielt. Er riss ein Kopfkissen weg. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich darunter einen scharfen Gegenstand, nach dem seine Klaue grapschte, aber da stand ich schon, einfach im Hechtsprung geradeaus. Ich prallte gegen ihn, bevor seine Finger den Revolver berührten und riss ihn mit mir nach hinten auf das Bett. Ich stieß mir krachend die Schienenbeine an der Kante, aber er schlug mit dem Kopf gegen die Wand, dass es dröhnte, sackte sofort zusammen und fiel auf die Seite.
    Ich erhob mich und hob meinen Hut auf, der bei dem Sturz fortgeflogen war. Ich hatte von Anfang an gewusst, dass man diesem Prachtexemplar nicht den Rücken zeigen durfte.
    Er kam wieder zu sich, schüttelte noch in liegender Stellung seinen Schädel, der vermutlich nicht wenig brummte, und richtete sich ächzend auf.
    Ich ging hin und fasste ihn an der Krawatte, die ohnehin schon ein wenig verrutscht war.
    »Hör gut zu, Freund«, sagte ich. »Wir beide reden jetzt Klartext miteinander. Du hast Podserky erledigt, nicht wahr?«
    Er wand sich unter meinem Griff. Ich schüttelte ihn ein wenig hin und her, und er knallte dabei einige Male mit dem Kopf gegen die Wand, mit der er schon unangenehme Bekanntschaft gemacht. Wie ein kleines Kind schrie er:
    »Au! Au!«
    »Ja oder nein?«, fragte ich und schüttelte stärker.
    »Lass mich los« jammerte er. »Ich musste es tun. Sie zwangen mich dazu. Sie hätten mich erschossen, wenn ich es nicht getan hätte.«
    Ich ließ ihn nicht los, aber ich

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