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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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einziger Verwandter. Hält sich zurzeit in Arizona auf. Wir erfuhren seine Hoteladresse von der Sekretärin, dieser Miss Klyer. Ich glaube, die Polizei hat ihm ein Telegramm geschickt. Als Täter kommt er ja nicht infrage.«
    »Als Täter? Nein«, antwortete ich gedehnt, »aber fragen Sie einmal Ihren Chef, wie er über die Rolle der Neffen und sonstiger erbberechtigter Verwandten bei einigen Mordfällen der letzten Jahre denkt. Jedenfalls muss ich diesen Neffen auf irgendeine Weise zu sehen bekommen. Wenn er wirklich den Auftrag zu diesem Mord gegeben hat, dann möchte ich erfahren, wem er ihn gegeben hat. Informieren Sie mich, sobald Sie wissen, dass Roger Costler in Chicago ist.«
    »Geht in Ordnung, Cotton. Sonst noch etwas?«
    »Haben Sie etwas über meine Bekannten herausbekommen?«
    »Die beiden Kerle, die Sie mir beschrieben? Nein, in den Archiven ist nichts. Wir haben eine Rundanfrage losgelassen. Vielleicht sind sie aus anderen Staaten nach Chicago zugewandert.«
    »Glaube ich nicht. Solche Galgenvögel gibt es nur bei euch.«
    ***
    Es hatte sich was mit dem zu erledigenden Rest. Die nächsten vier Tage passierte einfach überhaupt nichts. Wie am ersten Tag unserer Tätigkeit rannten Phil und ich durch die Straßen und in die Häuser. Keine Spur von Darry, Jeff oder Pareiros. Selbst meine Freundin Amy war verschwunden.
    Als ich am vierten Abend nach Gresmers Verhaftung Frank Large anrief, fluchte ich ihm zunächst einmal herzhaft die Ohren voll.
    »Ruhe, Cotton, Ruhe«, beschwichtigte er. »Es wird schon werden.«
    »Zum Teufel mit Ihrer Ruhe«, schimpfte ich. »Ich komme keine Daumenbreite weiter. Wann taucht endlich dieser Roger Costler auf? Wenn er nicht bald kommt, lasst ihn durch die Polizei holen.«
    Zehn Sekunden schwieg er verlegen. »Mit dem ist ein technisches Versehen passiert, Cotton«, sagte er dann. »Der Junge ist seit zwei Tagen da, aber ich wurde nicht davon in Kenntnis gesetzt. Außerdem hat sich der untersuchende Beamte den bösen Fehler geleistet, ihn für vierundzwanzig Stunden wegen Verdachts der Anstiftung zum Mord festzusetzen. Sie haben ihn mit Gresmer konfrontiert, aber Gresmer kannte ihn nicht und daraufhin mussten sie ihn laufen lassen.«
    Gut, dass die Telefonvermittlung automatisch vor sich geht. Ein Fräulein vom Amt wäre glatt rot geworden, wenn sie meine Meinung zu diesem dusseligen Verhalten gehört hatte.
    »Hören Sie auf!«, rief Large dazwischen. »Der Chef hat schon genug getobt. Passiert ist passiert und nicht mehr zu ändern.«
    Stimmt genau. Ich schluckte meinen Ärger herunter. »Können Sie mir wenigstens jetzt sagen, wo der Junge zu erreichen ist?«
    »Klar, er bewohnt ein Apartment im Haus Washingtonsquare 7. Das ist eine recht vornehme Gegend; tagsüber werden Sie ihn wahrscheinlich in dem Büro seines Onkels finden. Er hat das ganz korrekt der Polizei mitgeteilt, falls er noch gebraucht würde.«
    Am anderen Morgen stand ich also zum zweiten Mal vor dem kleinen Holzhaus im Hinterhof, in dem ich Mister Podserky ein paar Stunden vor seinem Tod kennengelernt hatte. Miss Klyer öffnete mir. Sie trug ein schwarzes Kleid und sah sehr traurig aus.
    »Kann ich Mister Podserky sprechen?«, fragte ich. Ich hatte mich zu der Taktik des Dummstellens entschlossen in der Hoffnung, dass sie mich in der letzten Zeit nicht gesehen und ihr auch niemand etwas erzählt hatte. Eine andere Möglichkeit gab es nicht, denn ein toter Mann hat kein Interesse für Fernsehapparate.
    »Aber Mister Podserky ist doch tot«, sagte sie und dann weinte sie auch schon.
    Ich machte ein betroffenes Gesicht.
    ***
    »Verzeihung«, sagte ich, »aber das wusste ich nicht. Ich bin erst letzte Nacht aus New York wiedergekommen. Wie kam das so plötzlich?«
    »Er wurde ermordet«, heulte sie.
    »Nein, das ist doch nicht möglich!«, rief ich aus.
    Sie nickte schluchzend nahm die Hornbrille ab und putzte sich die Nase.
    »Wer ist da, Miss Klyer?«, rief von innen eine Männerstimme. Der Klang fiel mir sofort auf. Der Mann hatte einen warmen, angenehmen Bariton.
    Die Sekretärin ging fort, kam nach zwei Minuten später und bat mich herein. Mister Costler möchte mich sprechen.
    Auf dem Platz des alten Podserky saß ein Mann, der zwischen fünfunddreißig und vierzig Jahre sein musste. Ich hätte ihn nie für einen Viehhändler gehalten. Er war das, was man einen schönen Mann nennt, langes, ovales Gesicht, schwarze Haare mit leicht angegrauten Schläfen, dunkle, gesunde Haut und eine Figur wie ein

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