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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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Miller.«
    »Nennen Sie mich ruhig Onkel Joe.«
    »Also gut, Onkel Joe. Was Sie da eben gesehen haben…«
    »Sie meinen den Polizeicolt mit dem Stempel des FBI?« Jonathan Miller schüttelte grinsend den Kopf. »Ich will euch mal was sagen. Mit eurer stutzerhaften Kleidung, eurem leicht idiotischen Gebaren könnt ihr so gut wie jeden hinters Licht führen. Aber ich bin ein alter Mann, der viel allein ist und gerade deshalb sich angewöhnt hat, die Menschen schärfer zu beobachten als andere. Mir könnt ihr nichts vormachen. Ihr seid nicht die beschränkten Angeber, die ihr darstellt. Das habe ich schon nach kurzer Zeit im Zug bemerkt. Alles kann man verstecken, sein Benehmen kann man ändern, seinen Gang, seine Kleidung, seine Redeweise, aber nicht das Gesicht und vor allem nicht die Augen. Dass ihr in Wirklichkeit harte, gefährliche Burschen seid, wusste ich, bevor ich durch Zufall einen eurer Dienstrevolver in die Finger bekam. Ich frage mich nur, hinter wem ihr her seid, G-men.«
    Ich blickte ihn scharf an. »Wir befinden uns auf einer Erholungsreise. Wir haben Urlaub.«
    Onkel Joe nickte immer noch grinsend.
    »Natürlich, natürlich. Ich möchte nur wissen, was Bill Hammet verbrochen haben mag. Ich kenne ihn als einen zwar etwas komischen aber sehr ehrenwerten Mann, der außerdem wohlhabend genug ist, um nicht auf Verbrechen angewiesen zu sein.«
    Ich packte sein Handgelenk und drückte ein wenig zu. Ich sagte: »Joe, Sie machen den Eindruck eines Mannes, der den Mund halten kann, wenn es darauf ankommt. Sie haben leider die Kanone meines Freundes zu sehen bekommen. Denken Sie, was Sie wollen. Ich sage Ihnen, dass wir außerdienstlich hier sind, um uns auszuruhen. Das sage ich Ihnen als Vertrautem. Offiziell sage ich Ihnen, dass wir zwei blöde Nichtstuer mit den Namen Jeff Malcolm und Josuah Sprinter sind. Haben Sie uns verstanden?«
    Onkel Joe faltiges Trappergesicht wurde nun ernst. Seine grauen Augen blickten mich fast mitleidig an.
    »Hören Sie, junger Freund. Hinter wem Sie her sind, ist mir gleichgültig. Aber glauben Sie im Ernst, dass auch nur irgendjemand von mir etwas erfahren würde? Ich habe keine Veranlassung, Männer wie euch, die Amerika heute dringender denn je braucht, bei ihrer Arbeit zu stören. Und wenn ihr vielleicht in irgendeine Klemme geraten solltet, dann denkt an den alten Onkel Joe, der nur ein paar Meilen von der Gun-Men-Ranch sein Farmhaus hat. Und nun fahr schon weiter und zerbrich dir den Kopf über wichtige Dinge.«
    Ich startete und fuhr etwas beruhigter weiter.
    Dieser Onkel Joe schien in Ordnung zu sein.
    ***
    Wir hatten Onkel Joe zu seinem Farmhaus gebracht, einem ziemlich verwahrlosten Gebäude, das er mit einem etwas beschränkten Individuum namens Jim zusammen bewohnte. Der Unterschied zwischen Joes Gebiet und dem Weideland Hammets war auffallend. Sobald wir die Grenze zwischen den beiden Gebieten durchfahren hatten, änderte sich das Bild schlagartig.
    Ein großes Schild hatte uns angekündigt: »Sie betreten das Gebiet der Revolvermann-Ranch. Gäste sind willkommen.«
    Wir fuhren an sauber eingezäunten Weiden vorbei und schließlich meilenweit durch offenes Weideland. Es sah aus wie in einem erstklassigen Farbfilm.
    Phil zeigte erregt auf eine riesige Viehherde, die von mehreren berittenen Cowboys umkreist wurde.
    Wir hörten deutlich ihr »Yipeeeeeh-yipeeeeeh«, den alten Cowboyruf, mit dem sie die Herde antrieben. Offenbar ging es nach Roswell, wo sie verladen werden sollten, um ihren Weg in die Fleischfabriken von Chicago anzutreten.
    Im Westen lag gelb und gezackt die Rockys, die den Abschluss des Llano Estacado, der einstmals gefürchteten Sandwüste des Westen, bildete. Schließlich bremsten wir mit Schwung und Getöse vor dem Hauptgebäude der Ranch.
    Die Ranch war quadratförmig angelegt. An die beiden Seiten des prächtigen im Kolonialstil gebauten Haupthauses schlossen sich rechtwinklig zwei lang gestreckte flache Gebäude an, deren eines offenbar das Stall- und Garagengebäude war. Dem Lärm nach zu urteilen, der durch die geöffneten Fenster des anderen drang, handelte es sich bei diesem um das Bunkhouse, den Wohnungen der Cowboys.
    Die Vorderseite der Ranch war mit einer hohen Mauer abgeschlossen, in deren Mitte ein riesiges Tor war.
    Das alles machte schon einen enormen Eindruck. Vor dem Portal des Hauptgebäudes stand ein grauer Studebaker, aus dem im Augenblick unserer Ankunft einige Cowboy Koffer heraushoben, um sie ins Haus zu tragen. Wir gingen auf

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