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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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ich Hammet in seinem Büro auf.
    »Haben Sie sich nun überlegt, was Sie mit uns anstellen wollen, Mister Hammet?«, fragte ich.
    Er fuhr hoch.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, ob wir bleiben können, oder ob wir unsere Zelte hier abbrechen müssen, wie Sie gestern Abend andeuteten. Sie müssten eigentlich einsehen, dass wir keine Schuld daran haben, wenn auf uns geschossen wird.«
    »Natürlich haben Sie recht«, erwiderte Hammet, »und selbstverständlich können Sie bleiben. Haben Sie übrigens Lust, nach dem Lunch mit den Cowboys und mir einen kleinen Ausflug zu machen? Meine neueste Eroberung aus Las Vegas, der sommersprossige Tom Halloway wird auch mitkommen. Wir können uns auch einmal unseren Basaltbruch ansehen. Ich habe da…«
    »Ich weiß, Mister Hammet.«
    »Was wissen Sie?«
    »Die Sache mit dem Basaltbruch. Ripley hat mir davon erzählt.«
    »Ach, ja, Ripley. Ein kluger, aufgeschlossener Mann. Ich wollte, ich hätte nur solche Gäste. Überlegen und doch bescheiden und höflich, kurzum: ein Weltmann.«
    »Ganz meine Meinung, Mister Hammet, aber da hätte ich noch eine Frage.«
    »Aber bitte sehr!«
    Ich zog aus der Innentasche meiner Cordjacke die Fotografie des Ermordeten aus dem mexikanischen Golf. Ich fühlte dabei die beruhigende Kühle des Kolbens meiner Waffe.
    Ich reichte ihm schnell die Fotografie hin: »Kennen Sie diesen Mann, Mister Hammet? Ein Freund von mir. Ich will ehrlich sein. Ich bin vor allem deswegen hier, weil mich sein Verbleib interessiert. Ich weiß, dass er vor Jahresfrist einmal mit Ihnen zusammengekommen ist, ich weiß ferner, dass Sie ein ehrenwerter Mann sind und…«
    »Lassen Sie das. Ich höre so etwas nicht gem. Es gibt keine durchweg ehrenwerten Männer. Jeder trägt in sich ein Stück Schlechtigkeit, bei dem einen ist es mehr, bei dem anderen weniger.«
    Er war sehr bleich geworden, und ich harrte gespannt der Dinge, die da kommen sollten.
    »Dieser Mann hier ist mir bekannt, und dass er Ihr Freund ist, spricht nicht sehr zu Ihren Gunsten. Ja, ich habe ihn vor Jahresfrist aus Las Vegas weggeholt. Gut, dass ich von all diesen Leuten eine Art Kartei angelegt habe.«
    Er erhob sich und ging zu einem Aktenschrank. Ich trat neben ihn. Er sah mich unschlüssig an und zog dann eine Karteilade heraus.
    »Hier ist er.« Er nahm eine Karte heraus.
    Er reichte sie mir. Ich las: »Dirk Hamilton, 32 Jahre, Physiker. 3. August 1953 – 1.Juli 1954.« Dann kam ein Pfeil, der nach unten zeigte.
    »Was bedeutet dieser Pfeil?«, fragte ich.
    »Kurz gesagt bedeutet er: ab mit Schanden«, erklärte Hammet.
    »Bei Männern, die sich gut geführt haben, hier auf der Ranch, und die ich mit gutem Gewissen als Bekehrte und achtbare Bürger entlassen konnte, pflege ich einen Pfeil nach oben zu machen. Im umgekehrten Fall kommt ein Pfeil nach unten. Hamilton verschwand zu dem angegebenen Datum spurlos unter Mitnahme von elfhundert Dollar, die er meinem Verwalter Smith gestohlen hatte. Ich würde mich hüten, eine solche Vermutung auszusprechen, wenn ich nicht genau wüsste, dass es sich so verhält.«
    »Interessant«, sagte ich.
    Ich reichte Hammet die Karteikarte zurück und verabschiedete mich.
    Phil ließ sich zusammen mit Ripley bereits die Suppe schmecken, als ich den Speiseraum betrat.
    Ich beschäftigte mich unlustig mit der Suppe.
    Ripley stand plötzlich auf und sagte: »Entschuldigen Sie mich. Ich bin sofort wieder zurück.«
    Er verließ hastig den Raum.
    Ich wartete eine Minute und nahm Phil beim Arm.
    »Wir wollen mal schnell in unser Zimmer schauen, und dies möglichst leise.« Wir schlichen vorsichtig die Treppe hinauf bis zu unserer Zimmertür.
    Ich riss sehr plötzlich die Tür auf.
    Ripley hatte unseren Schrank geöffnet und war eben dabei, ein kleines Drahtstück in das Schloss eines unserer beiden Koffer zu stecken.
    Ich schloss die Tür auf und griff zum Revolver. Ripley schnellte sich mit einem Hechtsprung gegen meine Beine und warf mich zu Boden.
    Ich hatte wenig Lust, zu schießen, weil ich dadurch das ganze Haus alarmiert hätte und wartete auf das Eingreifen Phils. Dies musste allerdings schnell geschehen, da Ripley vielleicht weniger Hemmungen bezüglich einer gewissen Lärmentfaltung an den Tag legen mochte.
    Ich hatte mit dieser Annahme nicht Unrecht, denn Ripley hatte bereits eine Waffe in der Hand.
    Es war eine 357 Magnum.
    Phil sprang Ripley an, der noch halb in Kauerstellung war und sich eben aufraffen wollte. Ein harter Schlag ans Kinn erledigte ihn

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