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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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vorerst.
    Wir hörten Schritte, dann klopfte es an unsere Tür.
    Phil sprang zur Tür und drehte leise den Schlüssel im Schloss herum.
    »Wer ist da?«
    »Hammet. Die Cowboys sind zum Aufbruch bereit. Wie steht es? Kommen Sie mit?«
    »Natürlich«, rief ich. »Wir sind eben dabei uns umzuziehen.«
    »Dann beeilen Sie sich. Ich Warte.«
    Wir blickten uns an. Was sollten wir nun mit Ripley anfangen. Wir befanden uns schließlich nicht in einem gut renommierten Hotel in der City von New York, sondern auf der Gun-Men-Ranch, von deren Bewohnern wir bis jetzt noch immer kein klares Bild hatten.
    Schließlich entschlossen wir uns, Ripley mit den Handschellen, von denen wir sechs mitführten, erst einmal bewegungsunfähig zu machen.
    Erst einmal die Handgelenke und dann mit zwei weiteren Handschellen die Füße an die zwei eisernen Randstäbe meines Bettes.
    Ein solider Knebel, hergestellt aus einem Handtuch, vervollständigte die Sache.
    Es blieb uns nichts weiter übrig als Ripley in dieser Verpackung auf meinem Bett liegen zu lassen und die Tür hinter uns abzuschließen.
    Sollte man ihn finden, war auch nichts daran zu ändern. Die Dinge spitzen sich ohnehin zu, und lange würden wir nicht mehr als Mister Malcolm und Mister Sprinter durch die Gegend laufen.
    ***
    Die Cowboys waren schon aufgesessen, als wir den Hof betraten.
    Außer Hammet waren auch noch die beiden Muskelmänner Smith und Anderson dabei, die Phil und mich in Las Vegas verprügelt hatten.
    Auch der lange Texaner fehlte nicht, der Phil im Bunkhouse an den Haken gehängt hatte.
    Die Burschen sahen sehr zünftig aus. Über ihre Bluejeans hatten sie die schweren ledernen Chaps gebunden, die Überhosen, die dazu dienten, den Cowboys beim Reiten von Verletzungen durch Unterholz und Gestrüpp zu bewahren.
    Die schwarzen oder braunen Stetsonhüte waren unternehmungslustig in die harten Gesichter geschoben, ihre Patronengürtel mit Munition gespickt.
    Mir wurde ein wenig mulmig bei diesem Anblick.
    Schließlich entdeckte ich auch den sommersprossigen Tom Halloway, den Hammet aus Las Vegas mitgenommen hatte. Man hatte zwei Pferde für uns gesattelt.
    Natürlich konnten wir beide reiten, wenn wir auch nicht gerade Akrobaten auf dem Pferd waren. Wir stiegen unbeholfen auf die Gäule als nötig gewesen wäre. Dann verließen wir die Ranch.
    Wir ritten eine Weile längs des Weges, der nach Silver City und Roswell führte.
    Nach einigen Minuten kamen wir an den großen verschließbaren Briefkasten aus Stahlblech, in den der motorisierte Briefbote aus Silver City die Post zu werfen pflegte. Für mich, Jeff Malcolm, zurzeit Gun-Men-Ranch, Silver City – Roswell, New Mexiko waren zwei Sendungen dabei. Zwei unscheinbare Briefe, himmelblaues, gehämmertes Papier und stark nach Parfüm duftend. Absender »Merry Joker, Washington.«
    »Für Sie, Mister Malcolm«, sagte Hammet und reichte mir die beiden Briefe.
    Ich musste die Fantasie des Schmuggeldezernenten Blight vom FBI in Washington bewundern. Er parfümierte die Briefe sogar, um ihnen ein möglichst harmloses Gesicht zu verleihen.
    Das war nun wirklich prompte Bedienung. Anscheinend benutzte die Post neuerdings fliegende Untertassen zur Beförderung eiliger Briefe.
    Ich zügelte mein Pferd ein wenig und öffnet die Briefe der »Merry Joker«.
    Also doch!
    Ich reichte Phil die beiden Briefe. Hammet kam heran und warf uns einen nachdenklichen Blick zu.
    »Erfreuliche Nachrichten?«, fragt er.
    »Blödsinn«, knurrte ich. »Wir sollen nach Washington kommen, nur um eine Party mitzumachen. Wie stellen die Burschen sich das vor! Es handelt sich um eine flüchtige Bekannte von mir, die noch einmal hatte heiraten wollen und deren Freunde.«
    Hammet schüttelte den Kopf.
    Der lange Texaner kam nun auch herbei.
    »Nun Josuah, nun, Mister Malcolm? Geht’s denn noch? Wir haben Ihnen extra zwei lammfromme Tiere ausgesucht.«
    Die anderen Cowboys lachten, bis auf einen, der manchmal schmerzhaft das Gesicht verzog, wenn sein Pferd eine unvorhergesehene Bewegung machte.
    Ob er zu den beiden Bedauernswerten gehörte, denen wir in der Nacht die Rinderherde auf den Hals gejagt hatten? Dann wäre allerdings verständlich gewesen, warum er uns nicht für so erheiternd hielt wie die übrigen.
    Ich wunderte mich darüber, dass er Hammet noch nicht gesagt hatte, dass wir durchaus nicht solche harmlosen Trottel waren, wie es den Anschein hatte.
    Oder wusste Hammet bereits davon?
    Wussten vielleicht die anderen auch davon?
    Nein, kaum

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