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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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beruhigte sich, ja wurde unbegreiflicherweise sogar fast heiter.
    Auch die Cowboys bekamen den Ausdruck einer gewissen Lustigkeit in ihre mehr oder weniger markanten Gesichter. Es war doch wohl nicht gut möglich, dass sie alle auf einmal plötzlich hysterisch wurden. Da musste irgendetwas nicht in Ordnung sein.
    Ich sah, wie auch Phil unruhig wurde und einen wachsamen Blick zur Seite warf. Ich wollte mich eben vorsichtig umdrehen, als hinter uns jemand sagte: »Lasst sie fallen und greift ein wenig in die Wolken.«
    Ich drehte mich um und sah vier Bewaffnete in blauen Overalls hinter uns stehen. Sie waren unbemerkt aus einer der Arbeiterhütten gekommen.
    Also war Blackstone Valley doch nicht so leer, wie er zu Anfang erschienen war.
    Wir dachten weder daran, unsere Waffen fallen zu lassen, noch ein wenig in die Wolken zu greifen, rissen vielmehr unsere Pferde auf der Hinterhand herum und jagten flach auf das Pferd gestreckt zum Talausgang hin.
    Ich hatte noch schnell zwei Schüsse aus dem erbeuteten 45er abgegeben und dabei festgestellt, dass es sich um automatische Revolver handelte, die lediglich das Aussehen altmodischer Pioniercolts hatten.
    Maskerade bis zur letzten Konsequenz. Sogar ihre Waffen waren lediglich auf Wild-West getrimmt.
    Ich hatte mit meinen beiden Schüssen getroffen, und auch Phil und O’Dwyer schienen in der gleichen Richtung erheblich gewirkt zu haben.
    Trotzdem war die Lage unangenehm für uns. Wir hatten uns schon mit dem Gedanken angefreundet, die Burschen in aller Gemütsruhe nach Silver City abführen zu können, wir hoch zu Ross, sie mühselig und voll böser Gedanken über die staubige Straße schleichend über die sonst die Uranlaster fuhren.
    Nun saßen wir zwar immer noch hoch zu Ross, hatten jedoch wenig Grund, uns im Geiste auf ein solches zu setzen. Wir hatten uns übertölpeln lassen, drei ausgewachsene G-men.
    Und nun wurden wir auch noch verfolgt. Sie hatten ihre Pferde eingefangen und waren hinter uns her.
    Wir drehten uns ab und zu zurück und schossen.
    Sie schossen auch und kamen überdies langsam näher. Sie ritten wie die Teufel.
    Dann zischte hinter mir etwas durch die Luft. Ich begriff erst, als ich halb betäubt am Boden lag, dass einer der Cowboys mit seinem Lasso gespielt hatte.
    Ich war benommen von dem Fall auf den Boden und dem harten Ruck der Lassoschlinge über meiner Brust.
    Ich stand taumelnd auf und schoss von der Hüfte aus.
    Der Lassowerfer, es war der lange Texaner, kippte aus dem Sattel.
    Mir war damit wenig geholfen, denn sein Gaul lief weiter und das Lasso war am Sattelknopf befestigt.
    Ich wurde wieder von den Beinen gerissen und mitgeschleift, Dann hörte ich das Dröhnen von Hufen neben mir. Eine schnelle Folge von Schüssen fiel, und das Lasso zerriss. Ich rappelte mich hoch und blickte Phil ins Gesicht. Im nächsten Augenblick war auch O’Dwyer heran. Viel zu machen war nicht mehr. Wir nahmen notdürftig Deckung hinter den Pferden und feuerten nach allen Seiten.
    Plötzlich begann überraschenderweise und gänzlich unpassend eine Maschinenpistole zu rattern.
    Wir atmeten erleichtert auf, denn wir sahen, dass die Tommy-Gun nicht mit uns sprach, sondern mit Hammet und seinen Leuten, die sich fluchtartig zurückzogen. Hinter einem Felsblock tauchten jetzt zwei Reiter auf, von denen einer mein Pferd am Zügel führte.
    Es waren Ripley mit einer Tommy-Gun im Arm, die verteufelte Ähnlichkeit mit der hatte, die wir im Koffer versteckt hielten und neben ihm Wilkins, der Schauspieler aus New York.
    Ripley übergab mir mit einer leichten Verbeugung mein Pferd, das er wohl abgefangen hatte. Er sah aus, als brächte er mir mit weltmännischer Grandezza die Dame zurück, die er sich zum Tanz ausgeliehen hatte.
    Dann reichte er mir die Maschinenpistole, als handele es ich um eine Zuckerdose an einer Kaffeetafel. »Mit bestem Dank zurück, Mister Cotton.«
    »Wo kommen Sie denn her?«, fragte Phil nicht sehr intelligent.
    »Sie werden lachen, von der Ranch.« Und nun verlor Ripley zum ersten Mal seine disziplinierte Höflichkeit: »Wenn Sie verdammten Idioten mich nicht an Ihr Bett gefesselt hätten, wäre ich schon eher hier gewesen.«
    Er unterbrach sich und blickte missbilligend auf den Hammetschen Trupp, der sich schon wieder vorsichtig und heftig schießend näherte.
    »Aber hier ist es zu laut«, sagte er dann. »Wollen wir uns nicht zum Haus begeben?«
    Wir machten uns auf den Weg.
    »Was ist mit Ihnen los, Ripley?«, rief ich zu ihm hinüber,

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