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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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die Herauskommenden.«
    »Fährt er sofort dorthin?«
    »Nein, er wartet auf halber Strecke, bis die Karussellfahrt, die ja ziemlich lange dauert, zu Ende ist, und kommt dann erst mit dem Elektrowagen am Ausgang angebraust. Wenn er da in der Mitte der Strecke stehenbleibt, denken die Leute immer: Na, ob heute wieder ein Gangsterüberfall kommt? Mal werden wir ja auch hier oder am Ausgang überfallen, meistens aber wird der Elektrowagen überfallen, wenn er anhält. Das’ macht immer enormen Eindruck. Sie wissen ja, daß einmal in der Woche…«
    »Ja, ja, ich weiß. Der, dessen Kassette gestohlen wird, erhält den doppelten Betrag seines ursprünglichen Bargeldbesitzes zurück.«
    »Ist ja klar, daß da die Leute mit prall dicken Brieftaschen hier ankommen, denn jeder denkt natürlich, vielleicht wird meine geklaut.«
    »Ist das der Elektrowagen, der da kommt?«
    »Klar, Sir, das ist er.«
    Es war ein ziemlich großer, verschlossener Elektrowagen, der nun mit einer Geschwindigkeit von etwa zwanzig Stundenmeilen angefahren kam. Er stoppte kurz vor dem Pavillon.
    Im Führersitz saß ein pfeiferauchender Mann, der mich mit offenem Mund anstarrte.
    Ich blickte an mir hinunter, um festzustellen, ob irgend etwas, an mir sein maßloses Erstaunen hervorgerufen hatte.
    Dann öffnete sich, die Tür des fenster-, losen Wagenkastens, und ein dandyhaft gekleideter Mann stieg gravitätisch her-‘ aus.
    Er nahm die einzelnen Kassetten in Empfang, starrte mich währenddessen auch fortlaufend an.
    Mir kam das höchst merkwürdig vor.
    Nachdem die Kassetten im Wageninnern verstaut waren, fragte er: »Was tun Sie hier?«
    »Irgendein Reporter, Chef. Er wollte mich über das Karussell ausfragen. Konnte ihm aber nichts sagen«, entgegnete an meiner Stelle der Angestellte.
    Ich hatte den dandyhaft gekleideten Mann wiedererkarint.
    Es war derselbe, der sich gestern im Bierzelt so merkwürdig benommen hatte, als wir dort mit Sam Croach zusammensaßen.
    Das also war Spencer .
    Ich sah, wie er mir noch einen Blick zuwarf, bevor er in den Wagen stieg.
    Der Elektrowagen wendete und fuhr in Richtung Ausgang.
    Auf der Mitte der Strecke blieb er stehen.
    Ich versuchte dann noch, den Angestellten weiter auszuquetschen, sah dann aber ein, daß da nichts mehr zu machen war.
    Er konnte mir mit dem besten Willen nichts Interessantes mehr erzählen und begann in Erwartung eines weiteren Trinkgeldes ein höchst uninteressantes Geschwätz auf mich herabrieseln zu lassen.
    Ich blickte noch einmal zu dem Wagen hinüber, der auf der Mitte der Wiese stand, durch den starken Nebel nur verschwommen sichtbar, und ging zur Sperre zurück, um mich dem wegen des schlechten Wetters nicht ganz so gedrängt dastehenden Publikum zuzugesellen.
    Dann fiel mir plötzlich etwas ein, ich machte kehrt und ging schnell auf den Wagen zu.
    Außer mir gingen jedoch noch vier Männer auf den Wagen zu.
    Als ich näher an sie herankam, sah ich, daß sie Masken vor dem Gesicht trugen.
    Das Publikum hatte sie auch bemerkt und begann in Erwartung des üblichen Schauspiels zu johlen.
    »Wird mal wieder ein kleiner Raubüberfall gestartet?« fragte ich, während ich neben ihnen herging.
    »Wie Sie sehen«, sagte einer und zog einen Revolver. »Was machen Sie überhaupt hier?«
    Der Angestellte hatte von seinem Pavillon aus die Männer auch bemerkt und kam nun, wild aus seiner mit Platzpatronen geladenen Maschinenpistole schießend, auf uns zugelaufen.
    »Langweilig bei diesem Wetter, nicht wahr?« sagte ich.
    »Könnte ich nicht einmal sagen«, meinte ein zweiter und zog gleichfalls seine Waffe. »Wenn es sich lohnt. Verschwinden Sie jetzt!«
    »Wir haben den gleichen Weg«, sagte ich freundlich.
    Wir hatten nun den Wagen erreicht.
    Ich wollte nicht stören und sah zu, wie die vier Maskierten den Fahrer vom Sitz zerrten und einer der Männer seine Stelle einnahm.
    Dann rissen sie die Tür auf und hielten Spencer den Revolver unter die Nase.
    »’rauskommen!«
    Inzwischen war der Angestellte herangekommen und machte heftiges Geräusch mit seiner harmlosen Schußwaffe. Die Maskierten sahen sich das eine Weile nickend mit an.
    Sie spielten verdammt schlecht und lustlos. Warum schossen sie nicht auch einmal?
    »Schießt doch mal ein bißchen«, rief ich. »Die Leute wollen was hören für ihr Geld.«
    Dann schrie Spencer plötzlich: »Garnett, schlagen Sie Alarm. Die sind echt.«
    Der Angestellte, an den sich Spencer gewandt hatte, stieß einen spitzen Schrei aus und ließ seine

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