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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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Hinterfront des Karussells erzählt hatte, verschwunden.
    Ich fragte Spencer, wo er geblieben sei.
    »Abgelöst«, erwiderte er.
    »Ich wollte ihn nämlich noch etwas fragen.«
    »Fragen Sie mich!«
    »Es war gestern ein Reporter bei Ihnen«, sagte ich und beobachtete ihn scharf.
    Sein Gesicht nahm wieder den üblichen mürrischen Zug an.
    »Ich erinnere mich«, meinte er. »Einer dieser übereifrigen Wächter über die Sicherheit des Bürgers. Ich hatte alle Mühe, ihn loszuwerden.«
    »Es handelte sich um den Stuhl Nummer fünfzehn«, sagte ich, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    Er schlug die Augen zum Himmel.
    »Haben Sie etwa auch drin gesessen? Wollen Sie mir etwa auch erzählen, daß die Sicherheit des Betreffenden in diesem Stuhl gefährdet sei? Zugegeben,' die metallenen Arm- und Fußfesseln schließen bei diesem Stuhl nicht fest, so daß es möglich ist, mit einiger Gewaltanwendung sich daraus zu befreien. Aber selbst wenn einer so blödsinnig wäre, das zu tun, genügt immer, noch der Sicherheitsgurt um Brust und Bauch. Man kann auch aus Stuhl Nummer fünfzehn einfach nicht herausfallen, selbst wenn man es wollte.«
    »Danke, Mr. Spencer.«
    Ich wollte gehen.
    »Warten Sie«, rief er. »Ich stelle Ihnen gern eine kostenlose Rundfahrt in Stuhl Nummer fünfzehn zur Verfügung. Sie können sich dann selbst davon überzeugen, daß für die Sicherheit des betreffenden Besuchers absolut gebürgt werden kann. Außerdem ist die ganze Sache nicht mehr aktuell. Ich habe den Schaden bereits heute morgen beheben lassen. Aber bitte, Sie würden mir eine große Freude machen, wenn Sie meine Einladung…«
    »Ein andermal; Mr. Spencer. Danke sehr!«
    Ich wartete, bis er verschwunden war, und bummelte noch eine Weile verdrossen herum.
    Ging auch an der Hinterfront vorbei und sah, daß an einer Stelle, an der offenbar die beiden Latten schadhaft waren, mächtige Balken mit Eisenklammern an der Wand befestigt waren.
    Hier konnte man nicht mehr durch.
    Aber ich hatte auch kein großes Interesse daran. Hier im Hapgo waren keinerlei Anhaltspunkte zu finden.
    Ich war auf die Jagd gegangen nach einem Tiger und hatte statt dessen ein paar belanglose Marder nicht einmal gefangen, sondern nur daran gehindert zu rauben. Ich fragte mich, ob nun wenigstens diese Gangster von den Polizisten erwischt worden waren.
    Wahrscheinlich auch nicht. Es sah alles recht trübe aus, es entsprach alles ganz und gar dem undurchsichtigen Nebel vom Long Island Sound.
    Ich trottete mißmutig zum Parkplatz und setzte mich in meinen Jaguar.
    Phil war in keiner besseren Stimmung als ich, als ich zu Hause ankam.
    Er hockte mit zerfurchter Stirn in einem Sessel. Der Aschenbecher neben ihm war mit Kippen angefüllt. Ich riß das Fenster auf.
    »Hier ist ja genauso ein Nebel wie draußen auf Coney Island«, meckerte ich.
    »Dann ist’s grade das Rechte. Nebel, Nebel. Da glaubt man, irgend etwas formt sich, man sieht, wie sich etwas bewegt, geht ein paar Schritte näher, und bums — weg ist es«, erging sich Phil in elegischem Symbolismus.
    »Hör auf mit dem Quatsch«, sagte ich schlecht gelaunt.
    »Du hast also nichts erreicht?« fragte Phil.
    »Sam hat natürlich nicht mehr angerufen?«
    »Nein«, erwiderte Phil und wiederholte stur: »Du hast also nichts erreicht?«
    »Nichts!« Ich warf mich in einen Sessel und mischte mir einen Whisky-Soda. »Es ist zum Kotzen. Ich ging zum Hapgo. Irgend etwas rumorte in mir herum. Eine Kette von Vermutungen, deren Logik mir selbst nicht ganz greifbar war, eine unbestimmte Ahnung. Und dann plötzlich kam ich mir vor wie ein Idiot, plötzlich war alles wie weggeblasen, ich wußte: falsch! Falsche Nummer! Falsche Spur! Wann war das? Ah, ja, eigentlich so richtig erst, nachdem ich mit Spencer, dem Direktor dieses ulkigen Karussells, gesprochen hatte. Ich vereitelte einen Überfall von diesmal echten Gangstern und sprach dann mit ihm.«
    Ich erzählte Phil die Geschichte.
    Dann schloß ich meinen Bericht: »Ja, weißt du, dieser Mann ist alles andere als sympathisch. Er ist ein geschniegelter mürrischer Bursche. Aber er ist, mag er noch soviel kleine Gaunereien betreiben, geradezu der Prototyp des uninteressanten Geschäftsmannes mit einem Stich ins Bohemehafte.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Phil. Er stellt diese Frage gern an mich, und sie ist mir recht oft unbequem. Ich weiß ziemlich oft selbst nicht, was ich tun soll. Ein solcher Fall war auch jetzt gegeben. Ich zündete mit eine Zigarette an und zog die Schultern

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