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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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angesehen.«
    »Er trägt einen Anzug von eindeutig englischem Zuschnitt. Ich bin überzeugt, daß Mrs. Kerne auf dem Foto ihren Mann identifizieren kann…«
    »Willst du ihr dieses Bild etwa zeigen? Wenn ja, möchte ich nicht dabeisein, Jerry. Das scheußlichste daran ist die überdeutliche Schärfe des Bildes. Das kleinste Detail ist zu erkennen. Sam muß die Aufnahme mit Elektronenblitz und einer Einstellung von 1/1000 Sekunde gemacht haben.«
    »Ich denke nicht daran, das Bild Mrs. Kerne zu zeigen. Das überlasse ich gern anderen. Wir haben jetzt Wichtigeres zu tun.«
    Ich zog mir schon den Mantel an.
    Als wir in die Garage gingen, fragte Phil: »Wohin gehen wir?«
    »Zu Sams Wohnung.«
    »Bist du wahnsinnig? Wir wissen doch nun Bescheid, wir müssen sofort…« Ich schüttelte den Kopf und unterbrach ihn.
    »Es ist jetzt zwölf Uhr nachts. Passieren kann jetzt ohnehin nichts mehr, und dieses eine Bild genügt mir nicht.«
    »Mir genügt es vollkommen.«
    ***
    Wir fuhren zu Sams Wohnung. Sams Leibwächter waren nicht mehr da, wenigstens bemerkte ich nichts davon. Ich hatte diesmal nichts dagegen, daß Phil die Haustür mit dem Dietrich öffnete.
    »Warte hier vor der Haustür«, sagte ich zu Phil. »Wenn Sam kommt oder sonst etwas Bemerkenswertes geschieht, komm ’rauf und sag mir Bescheid!«
    Ich sah davon ab, den Fahrstuhl zu benutzen, und raste die Treppen hinauf.
    Ich drückte mehrere Dietriche nacheinander leise ins Schloß.
    Dann öffnete sich die Tür.
    Ich leuchtete hintereinander in mehrere Zimmer, bis ich in Sams Arbeitszimmer geriet.
    Meine Hand griff zum Lichtschalter. Aber bevor ich dazu kam, das Licht anzuknipsen, schoß jemand auf mich.
    Ich warf mich zu Boden und rollte mich mehrere Yard zur Seite.
    Ich hatte das Mündungsfeuer nicht gesehen. Ich hielt den Atem an, ich blickte stur in die Richtung, aus der das Schußgeräusch gekommen war.
    Da zuckte drüben zweimal hintereinander eine kleine gelbe Flammenkugel auf.
    Ich hörte, wie die Kugeln sich dicht neben mir in die Wand gruben und der Kalk aufgeregt von der Tapete rieselte.
    Ich schoß dreimal zurück, sprang dann auf und lief quer durch das Zimmer.
    Ich kauerte mich nieder und wartete.
    Mein ganzes Körpergewicht federte auf meinen Fußballen.
    Neben mir hörte ich die Andeutung eines Geräusches. Ich schnellte hoch und schlug mit der revolverbewehrten Rechten zu.
    Jemand fluchte und packte meine Haare. Jemand schlug mir einen Revolverlauf vor die Stirn.
    Ich schlug weiter wild und unsystematisch auf meinen unsichtbaren Gegner ein.
    Jemand stieß mir die gespeizte Hand ins Gesicht. Jetzt fluchte ich.
    Jemand sprang auf. Dann war wieder alles ruhig. Meine Augen schmerzten wie verrückt. Ich schloß und öffnete sie ein paarmal hintereinander, um den Schmerz zu vertreiben.
    Eine Tür knarrte.
    Ich schoß die Trommel meines Revolvers leer.
    Die Tür knarrte lauter, und irgend etwas fiel zu Boden. Dann nichts mehr.
    Ich stand auf, ging vorsichtig durchs Zimmer, tastete mich zum Lichtschalter, knipste an und warf mich zu Boden.
    Nichts.
    Ich sah mich um.
    Neben der Tür lag ein Mann auf dem Gesicht. Er hatte drei Schüsse im Rücken.
    Ich sah mich im Arbeitszimmer Sams um. Sam war auch da.
    Er lag vor dem Schreibtisch.
    Ich drehte ihn um.
    Er starrte mich an. Er hatte ein Loch über der Nasenwurzel.
    Ich wußte, daß ich ihn nicht erschossen hatte.
    Ich hörte Schritte.
    Phil kam hereingerast, sah sich die Geschichte an.
    »Laß das jetzt«, sagte ich und schwappte mir den Inhalt eines Wasserglases, das auf dem Schreibtisch stand, in die entzündeten Augen.
    »Was hat man denn mit deinem Gesicht gemacht?« fragte Phil.
    »Der da stieß mir die gespreizte Hand in die Augen«, erklärte ich und begann methodisch den Schreibtisch zu durchsuchen.
    Ich brauchte mich nur an den Schreibtisch zu halten, und auch da nur an die linke Hälfte. Alle übrigen Behältnisse des Raumes waren bereits ausgeleert und ihr Inhalt auf dem Boden zerstreut.
    »Der da schien dasselbe gesucht zu haben wie wir«, sagte ich. »Er muß von Sam überrascht worden sein, der wiederum haargenau dasselbe holen wollte, und erschoß ihn.«
    »Dann wurde er von dir überrascht, und du hast ihn erschossen.«
    »Genauso!«
    Phil blickte ratlos im Raum umher, der von dem brutal umhergestreuten Inhalt der Schränke und Schubladen verziert war.
    Ich zog nun meinerseits Schublade um Schublade aus dem Schreibtisch, um das zu finden, was ich suchte. Phil hatte mehr Glück als ich.
    Er

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