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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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entwickelten, sind Sie nichts weiter geblieben als ein Schwächling, ein ekelerregender Triebverbrecher, der nicht zu Handlungen, wenn auch Gewalthandlungen, fähig ist, sondern sie nur in seiner sumpfigen Phantasie ausdenken und durch Mechanismen verrichten lassen kann. Das sind Sie, Spencer, und so sind Sie, Spencer. Wenn ich nicht im Rücken einen Revolver hätte, würde ich Sie nicht einmal erwürgen können, ohne mich zu ekeln. Ich würde Sie zertreten wie ein widerwärtiges Insekt.«
    Ich hatte zuletzt gebrüllt. Das, was ich Spencer ins Gesicht geschrien hatte, stellte meiner Selbstbeherrschung und meinem guten Geschmack kein gutes Zeugnis aus. Aber ich war in diesem Augenblick nicht mehr ich selbst. Ich hatte noch nie während meiner Laufbahn in einen solchen Morast, in eine solche menschliche Verkommenheit geblickt.
    Spencer war weiß im Gesicht. Er zitterte und schrie: »Legt ihn doch um! Legt ihn um!«
    Er begann zu taumeln, er heulte hysterisch auf. Ich hatte ihn an seiner wundesten Stelle getroffen. Ich war mir nun klar, daß ich einem psychopathischen Menschen gegenübersaß.
    »Sie können ja nicht einmal Blut sehen!« schrie ich, wischte mir über den blutenden Mund und hielt ihm die Hand entgegen. »Ich bin noch nicht fertig«, schrie ich. »Ihr, ihr alle hier, ihr seid in meinen Augen noch größere Schweine als Spencer, denn ihr seid gesund, ihr seid normal!«
    »Legt ihn doch um!« schrie Spencer in einem fort.
    Ich hörte, wie sich plötzlich das Karussell wieder in Betrieb setzte.
    Endlich kam Phil!
    Ich warf mich mit einem gewaltigen Satz nach vorn und bekam die Beine des Henkers zu fassen.
    Ich hob ihn aus dem Stand.
    Jemand schoß.
    Ich sprang auf und warf mich zur Seite. Ich legte meinen Arm um den Hals eines der Männer und riß ihm den Revolver aus der Halfter.
    Ich drückte meinen Arm über dem Hals des Mannes zusammen, bis ich fühlte, daß mir die Schläfenadern platzen wollten.
    Er sackte zusammen. Jetzt stand ich ohne Deckung vor ihnen.
    Durch die offenstehende Tür sah ich, daß ein Stuhl angerollt kam, auf dem Kansas-Bull Janson saß.
    Er sprang wie ein plumpes großes Tier in den Raum. Er schlug zu, immer nur einmal, und das genügte.
    Der Henker riß seine Maschinenpistole von der Wand und legte den Sicherungshebel um.
    Kansas-Bull Janson trat auf den Henker zu und schlug ihm die Faust in den Nacken.
    Der Henker hatte die gleiche Figur wie Kansas-Bull Janson.
    Er schlug zurück.
    Janson stöhnte auf.
    Ich konnte mich nicht weiter um ihn kümmern, weil ich von zwei Männern beschossen wurde, die noch auf den Beinen waren, außer Spencer und dem Henker die einzigen.
    Ich versuchte an die beiden heranzukommen, mußte schließlich einen Schuß in das rechte Bein hinnehmen, sackte weg.
    Janson faltete eben die Hände zusammen und zog sie, vor Anstrengung stöhnend, mit enormer Wucht unter das Kinn des Henkers.
    Der Henker war erledigt. Janson bückte sich nach dessen Maschinenpistole, fingerte nervös daran herum, warf sie mir schließlich zu.
    Ich hatte im linken Arm ein brennendes Gefühl an zwei Stellen, oben an der Schulter und in der Nähe des Ellenbogens.
    Ich fing mit der Rechten die Tommy Gun auf, stützte den Kolben in meinen Schoß und zog durch.
    Jetzt schoß niemand mehr auf mich.
    Nur Spencer war noch da.
    Nein — Spencer war durchaus nicht mehr da.
    Ich wollte aufspringen. Ich konnte nicht.
    Ich stützte mich hoch und fühlte, wie sich mein Mund mit Flüssigkeit füllte.
    Ich öffnete den Mund. Das Blut lief mir über das Kinn.
    Ich sah nichts mehr außer Spencer, der den Raum verlassen hatte und nun auf einen der langsam vorbeifahrenden Stühle sprang. Ich schnellte mich auf dem gesunden Bein an die Wagenreihe. Ich hörte wie aus weiter Ferne die Stimme Jansons: »Bleib hier, du Idiot!«
    Ich griff mit der Rechten nach der Stange des folgenden Stuhles und stieß mich mit dem gesunden Bein hinein.
    Als ich halb auf dem Stuhl hing, beschleunigte sich plötzlich die Fahrt des Stuhles.
    Es ging jetzt in dem normalen Tempo durch die Dunkelheit. Ich griff in die Hosentasche, in der noch Sam Croachs Revolver steckte.
    Ich wußte, daß Spencer in dem Wagen vor mir saß.
    Ich schoß, als plötzlich grünes Licht aufblitzte und ein senseschwingendes Skelett auf mich niederschwebte.
    Ich schoß nach vorn.
    Dann sah ich das Mündungsfeuer aus dem Revolver Spencers.
    Ich wollte erneut schießen, als mein Stuhl plötzlich stehenblieb und ich vor mir dieses blödsinnige Drahtwesen mit

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