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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Verbrecher ein Mensch, der auf der falschen Seite steht. Man jagt ihn, weil der anständige Bürger geschützt werden muss, aber man hasst ihn nicht.
    Ich bin nie das Gefühl losgeworden, dass es auch für den schlimmsten Gangster eine Grenze gibt, die er einfach nicht überschreiten darf, mag er sonst auch tausendmal gegen die Gesetze verstoßen. Und jedes Mal, wenn ich sah, dass einer diese Grenze überschritt, dann ging es los in mir, wissen Sie, so ganz tief innen.
    Irgendein Motor in mir fing an zu laufen und erzeugte Strom, Starkstrom. Ich wusste, dass ich den Burschen kriegen musste, wenn ich eine einzige Nacht meines Lebens noch ruhig wollte schlafen können.
    Genau das geschah mir beim Anblick des Bootes. Ganz genau vor mir sah ich das scharfe Profil hinter der grünen Scheibe.
    Ich würde ihn stellen, so höllisch schlau er es auch angefangen hatte, oder verdammt, ich würde in die Wüste gehen oder Verkehrspolizist in einem Dorf mit drei alten Ford werden.
    Mr. High richtete sich auf. Seine grauen Augen waren so kalt wie Eis. »Zwei Millionen Dollar! Wer solche Beute macht, der will ganz sicher sein, und es ist ihm gleichgültig, ob er seine Sicherheit mit einem oder mit zehn Toten erkauft.«
    ***
    Sobald die ersten Polizeifahrzeuge eingetroffen waren, ging an der idyllischen Bucht das übliche Gewimmel los. Das Boot wurde an Land gezogen, die Männer aus dem Wasser gefischt. Die Blitzlichter der Fotografen zuckten. Die Suchtrupps machten sich an die Arbeit.
    Mr. High, Phil und ich beteiligten uns nicht daran. Alles, was die Männer vom Dienst herausbekamen, würde der Chef heute Abend, fein säuberlich in Akten gebündelt, auf dem Schreibtisch liegen haben. Wie die Sache sich abgespielt hatte, stellten wir schnell beim ersten Rundgang um die Bucht fest.
    Das Flugzeug hatte wahrscheinlich mitten auf dem Wasser geankert. Alle neun Männer, wenn diese Zahl stimmte, waren in den Kahn gestiegen und zu der Maschine gegondelt. Dort waren der Chef und zwei andere eingestiegen, das Flugzeug war gestartet, die Zurückgebliebenen mochten noch einmal »Hurra« gerufen haben und hatten dann versucht, das freie Meer zu gewinnen, wo – so vermuteten wir – ihnen erzählt worden war, dass ein Schiff auf sie wartete.
    Dann aber geschah es, dass die leichte Sportmaschine eine Schleife flog und zurückkam. Die Männer im Boot mochten erstaunt aufgeblickt haben. Sie warteten auf einen Zuruf, vielleicht noch auf eine wichtige Mitteilung, aber es fielen Handgranaten in das Boot, und Maschinenpistolen ratterten.
    Die meisten waren sicherlich tot, bevor sie kapiert haben mochten, was ihnen geschah, aber die wir im Wasser gefunden hatten, waren sicherlich über Bord gesprungen, um sich zu retten. Es konnte natürlich auch sein, dass sie über Bord gefallen waren, aber ich traute es dem Mann hinter der Glasscheibe zu, dass er mit seiner Maschine Jagd auf die Schwimmenden gemacht hatte.
    Ich wandte mich an Mr. High. »Chef, wir haben die Zahl von neun Mann in der Bucht angenommen. Ist diese Zahl eigentlich sicher?«
    Er rechnete lautlos nach. »Sie müsste stimmen. Es können höchstens mehr gewesen sein, weniger auf keinen Fall.«
    Ich feuerte meine Zigarette in das Wasser. »Dann ist dem Mann einer entkommen. Rechnen Sie mal nach! Drei Mann im Flugzeug, drei Tote im Boot, zwei Tote im See, macht acht. Neun aber müssten es sein. Also fehlt einer.«
    »Es könnte sein, aber wie wollen Sie es mit Sicherheit feststellen?«
    »Passen Sie auf, Chef. Es muss so gewesen sein: Er bewarf die Leute vom Flugzeug aus mit Handgranaten und bestrich sie mit Maschinenpistolenfeuer, aber er bekam sie nicht so schnell aus der Welt. Drei gingen nach dem ersten Schreck über Bord und versuchten sich an Land zu retten. Zwei erwischte er, aber der dritte entkam. Ich wette, er versuchte noch, ihn zu bekommen, als der Mann das Land schon erreicht hatte, und wenn wir wissen wollen, ob meine Annahme richtig ist, brauchen wir nur nach Steckschüssen aus einer MP in den Bäumen zu suchen.«
    »In Ordnung«, sagte Mr. High. Zwei Minuten später suchte ein Dutzend Beamte die Uferbäume nach Geschossspuren ab. Sie suchten über eine Stunde, dann hatten sie Erfolg.
    Sie fanden abgeschlagene Rinden, zerfetzte Äste und Steckschüsse. Diese Spuren gingen wie eine Schneise über zwanzig Yard in den Wald hinein. An dieser Stelle der Bucht war der seinem eigenen Boss entkommene Gangster ans Ufer gelangt und landeinwärts geflohen. Einmal im Schutz der Bäume,

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