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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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meisten freuen wird, aber wir bleiben als technische Berater. Alles in Ordnung?«
    »In Ordnung«, antwortete er, »ich will nur keinen Ärger.«
    Von seinen Büro aus stiefelten wir ins Atelier und stöberten den Regisseur auf.
    »Sie sind uns los, Mr. Addams«, eröffnete ich ihm grinsend. »Sie bekommen zwei andere arme Hunde von G-men, die Sie schikanieren können.«
    Er dankte allen Heiligen.
    »Sie freuen sich zu früh«, fuhr ich fort. »Wir bleiben als technische Berater, und jetzt sind wir an der Reihe, mit Ihnen herumzuschreien, wenn Sie etwas falsch machen, denn wie es bei einer echten FBI-Sache zugeht, das wissen wir nun wieder besser. Guten Morgen, Mr. Addams. Sie sehen uns in zwei Tagen wieder.«
    Ich hatte Tommy Farr an seinem Scheinwerfer stehen sehen und gab ihm beim Hinausgehen ein Zeichen mit dem Kopf, uns zu folgen. Wir warteten auf dem Gang. Er kam nach fünf Minuten.
    »Wie viel sind Sie bereit zu riskieren, Farr?« fragte ich ihn.
    »In der Sache?« fragte er zurück und zeigte auf sein Gesicht, in dem die Schrammen noch gut zu sehen waren.
    Ich nickte.
    »’ne ganze Menge«, antwortete er. »Ich habe heute nacht noch darüber nachgedacht. Man kann nicht immer stillhalten.«
    »Fein«, sagte ich. »Wir planen einen hübschen Feldzug gegen dieses alberne › Gespenst ‹ und seine Leute, und ich denke, Sie werden eine Rolle darin übernehmen können. Ich habe zwei Möglichkeiten: Entweder bekomme ich die Leute, die bereit sind, gegen sie auszusagen, oder aber ich bringe die Brüder dazu, irgend etwas zu unternehmen, und stelle sie auf frischer Tat.«
    »Das erste dürfte schwierig sein«, gab er zu bedenken.
    »Leuchtet mir ein. Trotzdem brauche ich die Namen von Leuten, die mit Sicherheit an das Racket zahlen. Kennen Sie solche Leute?«
    Er überlegte. »Berry wird bestimmt von ihnen ausgenommen. Dann habe ich mal gehört, daß ein Mann namens Reginald Noune Theater mit ihnen hatte. Noune ist ein kleiner Produzent von Werbefilmen, eigentlich mehr ein Agent. Er läßt im Auftrag herstellen, und er arbeitet auch mit Springs zusammen. Und dann wäre da noch Sid Stapford. Auch von ihm wird behauptet, er zahle an das ›Gespenst‹.«
    Ich habe übrigens hier zum erstenmal in meinen Berichten einen Namen geändert. Sid Stapford heißt in Wirklichkeit anders, und Sie können seinen richtigen Namen immer noch hin und wieder auf der Leinwand lesen, aber ich mußte ihn ändern, damit ich keine Verleumdungsklage an den Hals bekomme. Warum, das werden Sie noch sehen.
    »Danke, Tommy«, sagte ich, »das genügt für den Anfang. Können Sie mir sagen, wo ich Berry erwische?«
    »Er steht bei MGM unter Vertrag. Fragen Sie dort nach.«
    »Okay, Sie hören wieder von uns. Wiedersehen, Tommy.«
    Wir telefonierten mit dem Sekretariat der MGM. Wir machten das sehr niedlich, indem wir mit hohen Mädchenstimmen schwärmerisch ins Telefon lispelten und uns, ach, doch so wünschten, Mr. Berry einmal wenigstens von weitem zu sehen. Das Sekretariatsfräulein ließ sich erweichen und teilte uns mit, daß Mr. Berry bis Mittag Aufnahmen habe. Gegen ein Uhr würden wir ihn wahrscheinlich sehen können, wenn er aus dem Haupttor der MGM käme.
    Ich setzte Phil auseinander, was ich zu tun beabsichtigte. Wir mieteten uns einen Leihwagen, stellten ihn vor dem Tor auf und warteten. Wir hatten Glück. Die Auskunft war richtig gewesen, und es klappte. Ziemlich genau gegen eins sahen wir Berry durch das Tor tänzeln. Er trug ein weißes Jackett und einen gelben Schal, und seine Haare waren immer noch nicht geschnitten. Phil blieb stilecht am Steuer, während ich auf ihn zuging. Er bemerkte mich erst, als ich unmittelbar vor ihm stand.
    »Mr. Berry«, sagte ich leise.
    Er lächelte mich freundlich an. »Bitte?« fragte er. Dann erkannte er mich wieder, und sein Gesicht wurde sehr lang. »Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben«, haspelte er hervor, drehte sich zur Seite und wollte fort. Ich vertrat ihm den Weg.
    »Kommen Sie mit zu meinem Wagen!« befahl ich mit dem richtigen Unterton in der Stimme.
    »Aber… warum?« stotterte er.
    »Los!« antwortete ich nur und schob eine Hand in die Rocktasche, in der sich nur meine Zigaretten befanden, aber Berry hatte in zu vielen Filmen mitgewirkt, und so verstand er die Geste so, wie ich es erwartet hatte. Seine Unterlippe begann zu zittern.
    Ich faßte ihn am Arm und zog ihn zu unserem Wagen. Er ließ mich widerstandslos gewähren und taumelte vor mir in den Fond. Ich warf mich auf den

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