Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
haben wollte.
    »Wir müssen mehr tun«, sagte ich zu Phil. »Ich kann es nicht riskieren, daß das ›Gespenst‹ den Auftrag gibt, Berry umzulegen, weil er nicht mehr zahlt. Farr hat uns noch zwei Leute genannt, von denen er glaubt, daß sie Gebühren an das Racket entrichten. Wir müssen jetzt auf dem Weg weitermachen, den wir einmal angefangen haben. Ich rufe diese Leute sofort an.«
    Es war nicht schwer, die Telefonnummern von Reginald Noune und Sid Stapford zu finden. Unter Nounes Nummer meldete sich niemand, aber den Schauspieler Stapford bekamen wir an die Strippe.
    Ich versuchte, den richtigen Ton zu finden.
    »Hallo, Sid!« sagte ich. »Wir sind frisch aus New York eingetroffen, und wir beabsichtigen, hier eine Vereinigung aufzuziehen, die dem Schutz aller beim Film Beschäftigten dienen soll. Ich dachte mir, daß Sie an einer solchen Vereinigung sehr interessiert wären. Was halten Sie davon?«
    »Mit wem rede ich überhaupt?« fragte er vorsichtig, aber er hatte eine kleine Pause vor dieser Frage eingeschaltet, und daran merkte ich, daß er genau wußte, was ich meinte.
    »Stellen Sie sich nicht dumm, Sid«, fuhr ich fort. »Wir wissen genau, daß Sie augenblicklich an Purson – oder soll ich sagen, an das ›Gespenst‹ – zahlen, aber ich bin dafür, daß Sie jetzt an uns berappen.«
    Er versuchte es noch einmal mit Frechheit.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Hören Sie gefälligst auf, mich zu belästigen. Ich werde mich an die Polizei wenden.«
    »Stop, Sid«, sagte ich. »Wagen Sie es ja nicht, einfach einzuhängen. Wir würden Sie zu finden wissen, und ich glaube nicht, daß sich nach einer solchen Unterhaltung Ihr Gesicht noch zum Filmen eignet. Überlegen Sie sich gut, was Sie jetzt antworten. Ich rufe Sie kein zweites Mal an.«
    Es entstand eine fast minutenlange Pause. Dann kam seine Stimme, sehr leise und fast heiser. »Wie hoch ist der Beitrag?«
    »Genauso hoch wie bei der Konkurrenz.«
    »Aber das ist unmöglich«, stotterte er. »Ich kann unmöglich… an zwei Stellen… solche Summen…«
    »Entscheiden Sie sich«, antwortete ich knapp. »Für oder gegen uns. Wir rufen morgen um die gleiche Zeit an.«
    Peng, ich hatte aufgehängt und wandte mich mit einem Stoßseufzer an Phil.
    »Hoffentlich reagiert er wenigstens anders als Berry.«
    »Wenn er zahlt, so ist es auch nicht schlimm, Jerry«, antwortete Phil gemächlich. »Dann kündigen wir einfach beim FBI und ziehen hier tatsächlich ein Schauspieler-Racket auf. Man scheint gut davon leben zu können.«
    Ich boxte ihn in die Rippen. »Denkst du, ich lasse meine Pensionsberechtigung schießen?«
    ***
    Bis Mittwoch saß ich auf mehr oder weniger glühenden Kohlen. Ich hockte in dem Atelier herum und sah zu, wie sich Addams und ein ganzer Stab von Mitarbeitern darum bemühten, lebensechte Aufnahmen aus der Tätigkeit der G-men zu fabrizieren. Sie verknallten eine Menge Platzpatronen, wirklich keine Sache, um sich darüber aufzuregen, aber ich zuckte bei jedem Atelierschuß zusammen, denn er erinnerte mich daran, daß ich schuld daran war, wenn in aller Kürze in diesem gesegneten Hollywood auf harmlose Leute wie Berry und Stapford wirklich geschossen wurde.
    Mit Stapford hatte ich am nächsten Abend noch einmal telefoniert. Er hatte mich mit unterwürfiger Stimme um drei Tage Bedenkzeit gebeten, und ich hatte sie ihm nur zu gern gewährt, denn ich hoffte, er würde in diesen drei Tagen zu Purson rennen, um ihn von der Konkurrenz zu informieren. Zweimal hatte ich auch versucht, Noune zu erreichen, aber er schien verreist, und außerdem hatte Tommy Farr den Auftrag, möglichst noch andere Namen von Leuten in Erfahrung zu bringen, die an das ›Gespenst‹ zahlen mußten. Das war gar nicht so einfach, denn obwohl jedermann von der Sache wußte, so war doch von niemandem mit Sicherheit bekannt, ob das Racket von ihm Gelder zog.
    Am Mittwoch pfiff ich auf die ganze Filmerei und alle guten Ratschläge und bemühte mich nur, herauszufinden, wann Berry das Atelier verließ. Ich erhielt die Auskunft, daß erst gegen zehn Uhr abends mit ihm zu rechnen sei, aber Phil und ich standen ab acht Uhr vor dem Tor.
    Er kam erst gegen elf Uhr. Ich hatte mit Phil abgesprochen, daß wir ihn möglichst rasch in unseren Mietwagen verfrachten, ihn nach Hause und ins Bett bringen wollten. Von morgen an müßte er sich die ständige Gesellschaft eines von uns beiden gefallen lassen.
    Phil blieb wie üblich am Steuer. Ich ging die hundert Yard die Privatstraße

Weitere Kostenlose Bücher