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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sich gestern schleunigst verdrückt haben, als wir mit den Burschen ins Gedränge gerieten?«
    »Deswegen«, antwortete er und zeigte auf sein Gesicht. »Sie fingen mich ab, als ich heute aus dem Studio kam. Sie wußten, daß ich gestern mit Ihnen zusammen war. Sie haben überall ihre Verbindungen. Es gibt genug Leute in Hollywood, die glauben, es würde ihre Karriere fördern, wenn sie Zuträgerdienste für das ›Gespenst‹ leisten. Sie befragten mich auf die übliche Weise. Sie sehen die Spuren davon in meinem Gesicht. Sie wollten mir zunächst nicht glauben, daß Sie G-men seien. Sie waren wohl der Meinung, Sie kämen von einer Konkurrenzgang, und davor scheinen Sie mehr Angst zu haben als vor der Polizei. Konkurrenzgangster schießen, die Polizei kann nur verhaften, wenn sie Zeugen hat, und Zeugen gegen das ›Gespenst‹ werden Sie nicht finden.«
    »Auch Sie würden nicht gegen sie aussagen, Tommy?«
    Er lachte. »Ich habe nie einen Penny an sie bezahlt. Ich bin mit meinen achtzig Dollar die Woche nicht interessant, und für die paar Schrammen in meinem Gesicht bekommt Purson vielleicht sechs Wochen wegen grober Körperverletzung. Wollen Sie, daß ich dafür meine Haut zu Markte trage?«
    »Sie glauben tatsächlich, man würde Ihnen für diese Aussage eine Kugel auf den Pelz brennen?«
    Phil antwortete an seiner Stelle. »Ich glaube es auch. Ein Racket, das die Auflehnung der Erpreßten nicht im Keim erstickt, ist im Handumdrehen erledigt. Farr wäre eine Kugel sicherer als eine Gehaltserhöhung.«
    Ich klopfte Farr auf die Schulter.
    »Meinetwegen brauchen Sie nicht gegen die Brüder auszusagen. Wir werden sie vielleicht auf andere Weise für die Schrammen in Ihrem Gesicht bezahlen lassen. Danke Ihnen, daß Sie uns aufgeklärt haben. Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    »Fassen Sie Purson und das ›Gespenst‹.«
    »Oh, das kann ich Ihnen nicht versprechen, Tommy. Ich habe keinen Auftrag, mich in Hollywood als Gangsterjäger zu betätigen. Ich kam her, um zu filmen, und damit ist es aufgrund meiner eminenten Begabung nun auch zu Ende. Ich werde mit meinem Chef telefonieren müssen, ob er mich an den Fall heranläßt.«
    Wir schüttelten uns die Hände. Phil und ich stiegen aus, sahen dem davonfahrenden Wagen nach und gingen die wenigen Schritte zu unserem Hotel zurück.
    Ich dachte über das nach, was Farr uns erzählt hatte.
    Phil ging neben mir und schüttelte den Kopf. »Eine Bande, die Filmschauspieler, Regisseure und was so dazu gehört, erpreßt«, sagte er leise.
    »Mal etwas anderes«, lachte ich. »Ich hoffe, Mr. High läßt uns den Spaß.«
    ***
    Ich telefonierte morgens um acht Uhr mit Mr. High und unterrichtete ihn über die Gründe, die uns so unbeliebt gemacht hatten.
    Er schwieg eine Weile, dann sagte er: »Ich will sehen, Jerry, ob Los Angeles einverstanden ist, wenn Sie und Phil den Fall übernehmen. Bleiben Sie im Hotel. Ich rufe Sie wieder an.«
    Es wurde elf Uhr, bis sich New York wieder meldete.
    »Sie können diesem Hollywood-Racket nachgehen. Ich habe die Erlaubnis für Sie erwirkt. Die Filmpensionierung konnte ich allerdings nicht mehr rückgängig machen, aber Sie arbeiten weiter an dem Streifen mit, und zwar als technischer Berater. Sehen Sie zu, daß Sie nicht auffallen, sonst schlägt der Filmproduzent Krach. Das ist zwar kein Beinbruch, aber ärgerlich. Haben Sie eine Idee, wie Sie es anfangen wollen?«
    »Nur verschwommen, Chef. Ich glaube nicht, daß ich daran vorbeikomme, die Brüder herauszufordern. Sie wissen, wie das bei Rackets ist. Man findet nie einen Zeugen gegen sie.«
    »In Ordnung. Ich überlasse das ganz Ihnen, Jerry. Hals- und Beinbruch.«
    Ich dankte, und wir hängten ein.
    »So«, sagte ich zu Phil, »jetzt werden wir mal ehrliche Arbeit tun. Bis unsere Filmablösung eintrifft, vergehen zwei Tage. In diesen Tagen müssen wir einen Ansatzpunkt gefunden haben. Jetzt fahren wir erst einmal zu Mr. Springs und sagen ihm, daß er mit uns als Schauspieler nicht mehr rechnen kann, daß wir ihm aber dennoch auf der Pelle bleiben.«
    Wir fuhren in einem Taxi zur CPC. Es war gar nicht so einfach, bis zu Springs vorzudringen, aber wir überrannten die Sekretärinnen, die sich uns in den Weg warfen.
    Die Unterredung war kurz.
    »Washington erklärt Ihnen noch schriftlich, daß ich kein echtes Polizeitheater unter dem Deckmantel Ihres Polizeifilms aufführe, Mr. Springs«, sagte ich knapp. »Die Schauspielerei hängen wir an den Nagel, worüber sich Addams ohne Zweifel am

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