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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Ich habe nicht viel Zeit.«
    Ich sah ihm gerade in die Augen. »Einverstanden«, sagte ich.
    Phil stieß einen warnenden Pfiff durch die Zähne.
    »Ich rate deinem Freund ab, uns nachzufahren«, sagte Purson. »Wir machen kurzen Prozeß.«
    »Er bleibt hier«, willigte ich ein. Phil schüttelte wütend den Kopf.
    In Pursons Begleitung ging ich auf die Straße. Der schwarze Ford stand eine Ecke weiter. Am Steuer saß Casturio, und im Fond hockte Kanzeck. Ich wollte auf den Beifahrersitz klettern. »In den Fond«, befahl Purson.
    Ich gehorchte, und Kanzeck empfing mich sofort damit, daß er mir einen Pistolenlauf gegen die Rippen preßte und mir meinen Revolver aus der Halfter nahm.
    »Zieh ihm den Hut über die Augen«, sagte der Anführer.
    Kanzeck riß mir brutal den Hut bis fast über die Nase, so daß ich nichts mehr sah.
    »Ab!« befahl Purson. Der Wagen tat einen Satz. Ich fiel in die Polster zurück, und wir brausten mit hoher Geschwindigkeit los.
    Ich wußte genau, daß ich zuviel riskiert hatte, aber wenn es eine Chance gab, Berry zu retten, so mußte ich sie wahrnehmen, gleichgültig, wie viel ich dabei riskieren mußte.
    Wir fuhren fast eine halbe Stunde lang und mußten Hollywood längst hinter uns gelassen haben. Kanzeck hatte mir den Hut so tief gezogen, daß ich nicht die Spur sehen konnte. Ich versuchte, mir die Rechts- und Linkskurven zu merken, aber das war schwierig und versprach auch nicht viel. Alles, was ich mit Sicherheit feststellen konnte, war, daß wir schließlich die Hauptstraße verließen und über einen schlechten Weg, sicherlich einen Feldweg, holperten. Dann stoppte der Wagen mit einem Ruck.
    »Nimm die Hände hoch, und wage nicht, den Hut zu verschieben«, drohte Purson. »Raus mit dir!«
    Ich kletterte aus dem Wagen. Einer, wahrscheinlich Kanzeck, drückte mir seine Pistole in den Rücken, faßte mit der anderen Hand meinen Kragen und dirigierte mich so vorwärts. Ich stolperte über eine Treppenstufe, was Casturio zu einem wiehernden Gelächter veranlaßte, und eckte an einer Tür an. Dann wurde mir ein Stuhl in die Knie geschoben, und ich plumpste darauf nieder.
    »Nimm ihm den Hut ab«, sagte eine Stimme, die sehr dumpf klang. Man riß mir den Hut herunter, und ich konnte wieder sehen. Ich befand mich mitten in einem fast kahlen Raum. Die ganze Einrichtung bestand aus einem Tisch und drei Stühlen. Auf einem dieser Stühle saß ich, in meinem Rücken Kanzeck, vor mir Purson und an der Seite Casturio.
    Mator war auch da. Er lehnte an einer Ecke und trug den Arm in der Binde.
    Die Wände des Zimmers waren einfach weiß getüncht. Ich hatte sofort das Gefühl, als sei das Haus aus Holz und nur innen verputzt. Das einzig Merkwürdige in dem Raum war ein großer roter Plüschvorhang, der von einer Wand zur anderen ging und von der Decke bis zum Fußboden reichte. Und hinter diesem Vorhang drang die dumpfe Stimme hervor – oder richtiger, sie wurde durch den dicken Plüsch gedämpft.
    Ich mußte laut herauslachen. Wirklich, ich lachte. Man bringt das oft in den unangenehmsten Situationen fertig. Der rote Vorhang wirkte wie aus einem Gruselfilm. Hinter solchen Fetzen pflegt das heimliche Gericht zu tagen, oder der große Boß verbirgt sich dahinter oder einfach ein Gespenst. Ja, und das mit dem Gespenst stimmte ja nun auch in diesem Fall.
    »Freue mich, daß du guter Laune bist«, sagte die Stimme hinter dem Vorhang. »Ich denke, du wirst es nötig haben.«
    »Ich nehme an, du bist das Subjekt, das die Leute hierzulande das ›Gespenst‹ nennen«, antwortete ich fröhlich. »Guten Morgen ›Gespenst‹. Offen gestanden, ich würde mich eines so albernen Beinamens schämen und mein Gesicht offen zeigen.«
    »Ich halte es anders herum für nützlicher«, klang es hinter dem Vorhang, »aber ich habe dich nicht herkommen lassen, um mich darüber mit dir zu unterhalten. Berry hat an dich gezahlt, und wir haben ihn darum kassiert. Ich habe nur eine Bedingung: Du verschwindest aus diesem Land, oder Berry muß dran glauben.«
    »Wie unlogisch«, antwortete ich. »Warum laßt ihr Berry nicht ungeschoren und pustet mich dafür aus?«
    »Sehr einfach, weil du noch einen Freund hast und vielleicht noch einige Leute hinter dir. Wenn wir dich erledigen, geht der Tanz erst richtig los. Wir wollen in Ruhe unsere Geschäfte abwickeln, und du störst uns dabei.«
    »Und ihr glaubt, ich gebe auf, wenn ihr Berry killt? Was geht mich Berry an?«
    Der Schauspieler ging mich zwar eine ganze Menge an, aber

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