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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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kassierten.«
    »Nein«, entgegnete ich, »ich glaube, daß sie von Anfang an ganz sicher waren, in uns G-men vor sich zu haben. Ich bin der Überzeugung, sie haben es sich noch einmal bestätigen lassen.«
    »Von wem?«
    »Wir wollen nachrechnen, wer mit Sicherheit weiß, daß wir G-men sind. Cruis und Wygand natürlich, aber sie kommen nicht in Frage. Von Tommy Farr nehme ich an, daß er uns über eine zweite Unterredung mit Purson unterrichtet hätte, obwohl es nicht ganz sicher ist. Bleiben Springs, Addams, Stapford, selbstverständlich auch Noune, und außerdem jeder, der hier im Gelände der CPC herumläuft.«
    »Fangen wir der Reihe nach an«, schlug Phil vor. »Beginnen wir mit Mr. Springs, sozusagen von oben.«
    Ich stoppte ihn. Mir war noch etwas eingefallen. Ich glaube, ich hatte nach langer, nach verdammt langer Zeit heute einen guten Tag.
    »Erinnere dich genau, Phil«, sagte ich. »Wie viele Männer sahst du in dem Augenblick, bevor du eins über den Schädel bekamst?«
    Er überlegte. »Sagte ich nicht vier?«
    »Waren es bestimmt vier?«
    »Warum sollte ich es sonst gesagt haben? Ich bin sicher, daß es vier Männer waren.«
    »Du lagst auf der Couch, während Berry im Schlafzimmer war. Mator hatte kurz vorher einen kleinen Betriebsunfall gehabt und konnte nicht mit von der Partie sein. Blieben also Purson, Kanzeck, Casturio und das ›Gespenst‹ persönlich. Darum trugen sie Masken. Und obwohl es nur vier Männer waren, standen also diese vier um dein Lager herum, und keiner kam auf die Idee, sich mit Berry zu beschäftigten, der doch hätte schreien, lärmen, sich wehren können.«
    Phil stieß einen langgezogenen Pfiff aus. »Du meinst, Berry war mit von der Partie? Er wurde gar nicht entführt, sondern ließ sich entführen?«
    »Denk nach, Phil«, bat ich, »gibt es irgendeine Möglichkeit, daß Berry in der Nacht eine Nachricht bekam?«
    »Er wurde sehr spät angerufen. Ich nahm alle Telefongespräche an. Es war ein Girl, das ihn zu sprechen verlangte, und ich gab ihm den Hörer. Ich erinnere mich genau. Es war ein sehr einsilbiges Telefongespräch. Er sagte nur zwei- oder dreimal ja und okay und hängte schnell ein.«
    »Ich wette, es war kein Girl. Es war einer von der Bande, und sie gaben ihm den Befehl, die Tür zu öffnen, sobald du eingeschlafen warst. Darum kein Lärm, und darum das unbeschädigte Türschloß.«
    »Berry hat also falschgespielt.«
    »Jawohl, das hat er. Die Sache ist so gelaufen, wie ich es ursprünglich haben wollte. Als wir uns Berry gegenüber als die neuen Hollywooder Racketgangster aufspielten, tat er genau das, was wir wünschten. Er rannte zu Purson und berichtete, und Purson berichtete an das ›Gespenst‹. Aber dieser Mann hinter dem roten Vorhang ist viel klüger, als wir dachten. Er gab Berry in aller Ruhe die Anweisung, zu zahlen, und holte seine Erkundigungen ein. Er spielte das Spiel mit, nur daß er nicht, wie wir gehofft hatten, gleich mit Mord und Brand gegen uns loszog, sondern uns in eine Sackgasse manövrierte, die es ihm ermöglichte, durch den freiwillig mitgegangenen Berry die für ihn wirklich gefährliche Pistole wieder an sich zu bringen. Phil, es ist nicht zu leugnen. Wir sind von dem ›Gespenst‹ glatt ausgespielt worden.«
    »In der ersten Runde«, brummte er, »nur in der ersten Runde.«
    »Richtig«, stimmte ich zu, »und jetzt beginnen wir die zweite Runde, und dann wird es vielleicht auch noch eine dritte geben, aber in dieser dritten Runde werden wir ihn ausknocken. Komm!«
    Wissen Sie, wenn man eine Zeitlang mit geheimnisvollem Hin und Her den Gangster gespielt, finstere Gesichter geschnitten und dunkle Drohungen ausgestoßen hat, dann ist es direkt eine Wohltat, das zu sein, was man ist: ein ehrlicher, kärglich bezahlter G-man. Das waren wir jetzt. Das und nichts anderes. Wir fuhren zum Filmstudio der MGM, und ich knallte dem Pförtner meinen FBI-Ausweis auf den Tisch.
    »Ich möchte Mr. Berry sprechen«, verlangte ich.
    Es war übrigens derselbe Türhüter, der den Zauber zwischen Purson und mir unter seinem Tisch liegend miterlebt hatte, und er sah mich aus sehr großen Augen an.
    »Einen Augenblick…«, lispelte er schüchtern. »Ich werde telefonieren.« Er glaubte mir offenbar den G-man nicht. Niemand in diesem verteufelten Hollywood schien mir das zu glauben, wofür ich mich ausgab.
    Ich legte meine Hand auf den Hörer, nach dem er griff.
    »Unnötig«, blitzte ich ihn an. »In welchem Atelier filmt er?«
    »Studio

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