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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Doktor gehen.«
    Ich war in der richtigen Rage. Mir waren ganze Haifischschuppen von den Augen gefallen, falls so ein Vieh Schuppen hat. Fragen Sie einen Zoologen!
    »Hör zu, Phil«, bat ich. »Das ›Gespenst‹ und Purson und alle anderen wußten, daß wir G-men sind. Sie wußten es immer.«
    »Nun ja, Tommy Farr hat es ihnen ja gesagt, als sie ihn so nachdrücklich befragten.«
    »Ich weiß, aber ich hoffte doch, sie würden uns dennoch den Konkurrenztrick glauben. Sie glaubten es nicht eine Sekunde lang. Sie taten nur so, als ob… Und dann spielte das ›Gespenst‹ Katz und Maus mit uns.«
    Er war noch nicht überzeugt. »Es sah aber einige Mal so aus, als meinten sie es durchaus ernst.«
    »Klar, Mensch, sie ließen uns in dem Glauben, wir könnten sie täuschen, und sie benahmen sich so, wie sich eben Gangster benahmen, wenn sie mit Konkurrenz rechnen, aber sie benahmen sich nur fast so. Und weißt du, warum sie das taten? Solange wir die Konkurrenzgangster mimten, waren wir als G-men für sie ungefährlich. Schön, mochten Leute wie Berry ruhig vorübergehend an uns zahlen. Es brachte uns nicht weiter. Natürlich mußten sie sich darüber ergrimmt zeigen, und sie lieferten uns preiswert und gut die Szenen vor dem Filmstudio und die Schlägerei mit Purson und Kanzeck in der Fox Bar, in die Noune eingriff. Aber das war alles nur Theater.«
    »Sie schossen auf dich«, warf er ein.
    »Theater«, behauptete ich. »Es gehörte zum Programm, um mich weiter auf dem falschen Weg zu halten. Hast du die Einschläge gesehen? Einen Yard über meinem Kopf. Sie wollten mich überhaupt nicht treffen. Hast du jemals gehört, daß man auf den Kopf eines Mannes zielt, wenn man ihn von einem Auto aus erschießen will? Die Chancen sind viel zu gering, aber sie gaben zur Sicherheit noch einen Yard dazu. Freilich, einen Fehler machten sie mit dieser Schußszene dennoch, denn sie hatten nicht einkalkuliert, daß ich sie stellen, Kanzeck die Pistole abnehmen und die Kugeln finden könnte. Dann nämlich hätte ich sie wegen Mordversuchs verhaften können.«
    Ich hielt einen Augenblick inne und überlegte.
    »Alle Achtung vor dem ›Gespenst‹«, sagte ich dann. »Es muß meine Absicht sofort gewittert haben, denn als ich mit den vier Jungs in der Brester Street stand, da waren die Schüsse, die aus dem Hinterhalt auf mich abgegeben wurden, nicht mehr scherzhaft gemeint. Ich glaube, in diesem Augenblick verlor unser unbekannte Freund zum erstenmal die Nerven und machte Ernst. Als das fehlschlug, überlegte er sich rasch genug einen anderen Ausweg, schlug dich nieder und entführte Berry. Merkst du noch nicht, daß sie genau wußten, daß wir G-men sind? Sie schlagen dir eins über den Schädel, betten dich auf die Couch und schnüren dich zusammen, aber sie töten dich nicht. Welcher Gangster hätte eine so gute Gelegenheit bei echter Konkurrenz wohl ausgelassen? Sie aber taten es nicht, weil sie genau wußten, wenn sie einen von uns töten, dann haben sie keine ruhige Minute mehr. Dann wird der gesamte FBI der Vereinigten Staaten mobilisiert, und es gibt keine Rast, bis der Täter auf dem Stuhl sitzt.«
    Phil grinste. »Ich verdanke also meinem Beruf mein Leben. Bisher dachte ich immer, er bringt mich in Gefahr.«
    »Und doch ist es so! Aus genau dem gleichen Grund kam ich auch ungeschoren aus ihrer Räuberhöhle, wo mir das ›Gespenst‹ die schöne Szene des Geheimnisvollen hinter dem roten Vorhang vorspielte. Der Mann machte das sehr geschickt. Er bot mir Berrys Leben gegen meinen Verzicht auf das Racketgeschäft in Hollywood, und erst ganz zum Schluß und so nebenbei wollte er auch Kanzecks Pistole haben. Umgekehrt war die Sache richtig. Von ihm aus hätten wir hier noch jahrelang die Racketgangster spielen können, aber die Pistole mußte er haben, damit ich aus der Zusammengehörigkeit zwischen Waffe und Kugeln keinen Haftbefehl gegen seine Gang schmieden konnte. Phil, hätte er mich wirklich für einen Gangster gehalten, er hätte mir ein Ornament in den Körper geschossen und mich in den Pazifik geschmissen. Das aber riskierte er aus dem gleichen Grund nicht, aus dem er auch dich am Leben ließ.«
    Ich holte tief Luft. Ich hatte mich richtig verausgabt.
    Phil dachte noch etwas nach. »Gut«, sagte er dann, »ich gebe zu, es hört sich logisch an. Sie haben also auf Tommy Farrs Auskunft mehr gegeben als auf das, was wir ihnen selber gesagt haben, und auf die Tatsache, daß wir von Berry tatsächlich Geld

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