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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ich versuchte es auf die kaltschnäuzige Tour.
    »Mehr als du denkst«, antwortete das ›Gespenst‹. »Wir haben deinen Revolver, und wir würden Berry damit ein Loch in den Kopf schießen. Es ist deine Sache, wie du dann den Bullen klarmachen willst, wieso es zwar deine Waffe, aber nicht du warst, der Berry umgelegt hat.«
    Ich überlegte eine Minute lang. Sie killten Berry, wenn ich nicht nachgab. Soviel stand fest. Und es kam mir nicht darauf an, ein Versprechen abzugeben und dann doch im Land zu bleiben.
    »Schön«, sagte ich nachlässig, »einverstanden. Ich kann es nicht verantworten, wenn ein Schauspieler in der Blüte seiner Jahre und am Anfang seiner Karriere sterben muß. Ich verschwinde, und ihr laßt Berry ungeschoren. Kann ich ihn gleich mitnehmen?«
    »Moment«, sagte der Mann hinter dem Vorhang. »Da ist noch eine Kleinigkeit. Es wurde gestern auf dich geschossen.«
    »Zweimal, mein Lieber«, erwiderte ich grinsend.
    »Ich meine das erstemal vor dem Gebäude der CPC-Filmgesellschaft. Du hast dir daraufhin die Pistole beschafft, mit der diese Schüsse abgegeben worden sind. Leider fandest du sie in Kanzecks Tasche. Wir möchten diese Pistole zurückhaben.«
    »Warum?« fragte ich.
    »Waffen sind teuer«, erklärte das ›Gespenst‹.
    Ich fluchte innerlich eine Serie herunter. Wenn ich ihnen die Pistole aushändigte, nutzten mir die Kugeln, die Cruis und Wygand mit soviel Mühe gefunden hatten, nichts mehr. Sie würden die Waffe in den ersten besten Bach schmeißen, und mein Traum, sie wegen Mordverdachts zu verhaften, war ausgeträumt. »Du hast dafür meinen Revolver«, schlug ich vor. »Der Tausch ist reell.«
    »Du erhältst deine Waffe zurück. Wir sind ehrliche Leute. Wir vergreifen uns nicht an fremdem Eigentum.« Das war blanker Hohn, aber er saß am längeren Hebel, und ich mußte nachgeben.
    »Einverstanden!« willigte ich ein.
    »Purson und du, ihr fahrt in das Hotel zurück. Du übergibst ihm die Pistole. Sobald sie in unserem Besitz ist, lassen wir Berry laufen. Wir bringen ihn sogar persönlich in seine Wohnung. Du kannst dich darauf verlassen.«
    Ich wußte, daß dieser Bursche hinter dem Vorhang nicht von der Sorte war, die einen unnötigen Mord begeht. Wenn ich ihre Bedingungen erfüllte, ließen sie Berry mit Sicherheit ungeschoren.
    »In Ordnung also«, bestätigte ich. »Gehen wir!«
    »Moment noch«, meldete sich Purson und trat ganz nahe vor mich hin. »Ich habe noch etwas Persönliches mit ihm!«
    Bautz! Ich hatte einen Schwinger am Schädel, kippte mit meinem Stuhl um und war fast groggy.
    »Laß den Unsinn«, sagte die Stimme hinter dem Vorhang scharf.
    Sie klang ganz anders, und obwohl der unerwartete Schlag meine Sinne ein wenig durcheinandergebracht hatte, so hörte ich es doch. Diese Stimme klang bekannt. Wenn ich auch nicht wußte, woher ich sie kannte.
    Ich stand auf, klopfte mir den Staub von den Kleidern, renkte ein wenig an meinem Kinn herum und grinste Purson an.
    »Du schlägst nicht schlecht, alter Junge«, sagte ich gleichgültig. »Besonders dann, wenn der andere nicht Zurückschlagen kann. Warten wir es ab. Vielleicht gibt es noch einmal eine passende Gelegenheit für eine ehrliche Runde!«
    Sie stülpten mir wieder den Hut über die Augen und brachten mich im Dreimanngeleit zum Wagen. Sie fuhren alle drei wieder mit.
    Phil saß in der Hotelhalle. Er sprang erleichtert hoch, als er mich unbeschädigt sah. Purson kam mit auf mein Zimmer. Ich gab ihm Kanzecks Pistole, und er rückte dafür meinen Revolver heraus. Ich verstaute ihn in der Halfter.
    Er stand noch an der Tür.
    »Hau ab!« schrie ich ihn wütend an. »Sonst vergesse ich, daß ihr Berry haltet, und mache dich so fertig, bis du es aus allen Knopflöchern pfeifst, wer der Boß ist, du Hasenfuß.«
    Purson schien zu merken, daß es mir Ernst war. Er verduftete.
    Ich erzählte Phil von meinem Erlebnis und von der Abmachung mit dem ›Gespenst‹.
    Während ich berichtete und das Frühstück, das er bestellt hatte, vertilgte, schlug ich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Wir sind die größten Rindviecher, die in diesem gesegneten Land herumlaufen, Phil«, sagte ich dann. »Ich hatte die hirnverbrannte Idee, wir könnten hier die Racketgangster spielen, nachdem es uns noch nicht einmal gelungen war, die G-men glaubhaft darzustellen, und das ist doch schließlich unser Beruf.«
    »Langsam«, sagte er mit einer beschwichtigenden Handbewegung. »Ganz langsam, lieber Freund, oder wir müssen zum Onkel

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