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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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begrüßen.
    Wir hielten die Köpfe gesenkt und schaufelten in unserem Essen, aber trotzdem er den Mund voller Bratkartoffeln hatte, sagte Phil: »Destro ist ein bekannter Gauner. Wettschwindel, Glücksspiel, Bandenverbrechen. Hat eine Leibwache und scheut auch vor Gewaltverbrecher nicht zurück.«
    »Danke«, antwortete ich zwischen zwei Salatblättern, »habe ich bereits am eigenen Leib erfahren.«
    »Man weiß nicht, was er zur Zeit treibt und wo er steckt.«
    »In New York.«
    »Chef von ›Lucky Inn‹?«
    »Nein, Konkurrenz! Betreibt eine Spielhölle, die er als ›Rose Bar‹ getarnt hat.«
    Ich beschrieb Phil genau die Örtlichkeiten der Bar.
    »›Lucky Inn‹ wird in diesem Unternehmen einen Zauber steigen lassen, um es zu diskreditieren. Ich hoffe, daß es in aller Kürze stattfindet. Den genauen Termin telefoniere ich durch. Du, Phil, organisierst von unserer Seite aus die Sache so, daß wir eingreifen, sobald dort nur einmal laut gesprochen worden ist. Nimm keine FBI-Leute dazu, und wenn du sie nimmst, so stecke sie in die Uniform der Stadtpolizei. Ihr werdet nämlich bei der Aushebung des Unternehmens wahrscheinlich auch einige Leute von ›Lucky Inn‹ antreffen, und die Beteiligung der Bundeskriminalisten an einer solchen Routinearbeit könnte stutzig machen. Mach allen Beteiligten klar, daß die Aushebung auf Grund der gestern nacht stattgefundenen Schießerei vorgenommen wird. Das brauche ich, um mir den Rücken zu decken.«
    Das war eigentlich alles. Die Einzelheiten konnte ich getrost Phil überlassen.
    Ich stand auf, nickte kurz, wie man eben einem zufälligen Tischpartner zunickt, löste meinen Bon an der Kasse ein und ging zu meiner Wohnung zurück.
    In meiner Bude hockte ein Duck und wartete auf mich.
    »Slay will dich sprechen«, knurrte er.
    »Slay ist ein aktiver Junge«, anerkannte ich. »Ich dachte, er liegt noch im Bett.«
    Wir gingen auf die Straße zurück und hielten nach einem Taxi Ausschau. Als wir eins fanden, befahl Duck dem Chauffeur: »Albany Road«!
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Ich hatte es geschafft.
    Ich kam ins Zentrum, ins Hauptquartier.
    ***
    Wie es in der Albany Road aussah, habe ich Ihnen ja schon vorweg erzählt. Weiß Gott, niemand wäre so schnell auf die Idee gekommen, hinter dem gepflegten Park und den weißen Mauern des Hauses den Sitz einer Gangsterbande zu vermuten. Es sah alles so harmlos aus. Auf den Tennisplätzen tummelten sich weißgekleidete Paare. Ein Parkwächter riß die Tür unseres Wagens auf. Ein Diener in Livree neigte hoheitsvoll das Haupt, als wir die weite, ganz mit Teppichen ausgelegte Halle betraten.
    Duck stampfte vor mir die Treppe zur ersten Etage hinauf, überquerte einen Flur und stiefelte eine weitere Treppe zur zweiten Etage hoch. Hier schienen sich Räume für Übernachtung der Clubgäste oder vielleicht auch des Personals zu befinden, denn die weißen Türen, die links und rechts den Korridor begrenzten, sahen alle gleich und einförmig aus.
    An einer dieser Türen – ich merkte sie mir genau – klopfte Duck an, wartete artig, bis »Herein« gerufen wurde, und nickte mir dann zu.
    Ich trat ein. Es war ein elegant möbliertes Wohn-Schlafzimmer, ein sogenannter Appartement-Raum. Slay saß an einem niedrigen Tisch und nahm ein verspätetes Frühstück zu sich.
    »Setz dich«, sagte er und wies mir mit dem Kopf einen Sessel an.
    »Ich habe mir deinen Vorschlag durch den Kopf gehen lassen«, fuhr er fort und löffelte ein Ei aus. »Der Gedanke ist gut, aber wir wollen ihn rund machen. Du gehst heute abend zu Destro und sagst ihm, daß wir uns mit ihm verständigen wollen. Du verabredest mit ihm eine Besprechung für morgen abend, sagen wir zehn Uhr, in seiner Bar, damit er sieht, wie ehrlich wir es meinen. Wir kommen nur mit vier Mann, ich, die Ducks und du, aber ich werde dafür sorgen, daß eine Anzahl unserer Leute sich als Gäste in seinem Unternehmen aufhält. Er weiß nicht wie groß unsere Gruppe ist, und kennt nur wenige unserer Männer. Klar?«
    »Ja«, antwortete ich, »aber ich dachte immer, du hast mich engagiert, damit ich hier in alle Ruhe und Gemütlichkeit helfe, die Leute von ihrem zu vielen Geld zu befreien. Statt dessen schickst du mich dauernd in Aufgaben, bei denen ich meine Gesundheit riskiere.«
    Er warf mir einen seiner farblosen Blicke zu.
    »Ich sagte dir gestern, daß bei uns gehorcht wird. Ich habe keine Lust, es noch einmal zu sagen.«
    »Okay, okay«, brummte ich. »Ich gehe ja schon.«
    »Rufe mich hier

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