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Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben (German Edition)

Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben (German Edition)

Titel: Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad , Jannis Plastargias , C. Dewi , Gerry Stratmann
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traurig bin. Traurig, weil ich am nächsten Tag Madrid, Tom und ihn verlassen muss.
    „
That’s life.

    Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, sie wollten sich mit mir in der Stadt treffen, später an den Flughafen bringen. Ich schmuste noch einmal mit ihm. Wuschelte seine Haare,
küsste seinen Hals, seine Wangen, drückte ihn fester an mich. Tom ärgerte sich, dass er am nächsten Morgen wieder so früh aufstehen musste. Wir kuschelten nur kurz in
seinem Bett. Aber es war okay. Ich dachte an João und war traurig, dass ich aus Madrid weg musste.
    Lied 8: Salome de Bahia – Outro lugar
    Ich stand morgens auf. Traurig. Deprimiert sogar. Mein letzter Tag. Ich wollte nicht weg. Ich wollte hier bleiben.
    In
Atoche
an den Bahnhof gehen, um in den
Tropen
zu sitzen, in den Retiropark, um Boot zu fahren, shoppen, in
Chueca
tanzen gehen. Arm in Arm mit João durch die
Straßen ziehen. Doch ich hatte ein mulmiges Gefühl. Würde ich sie treffen heute? Würde er anrufen? Ich nahm mir vor, mich fertigzumachen und erst einmal meine Besorgungen zu
erledigen.
    Er wollte um zwölf anrufen. Es war eins. Shit. Ich hatte ihm die falsche Vorwahl gegeben.
    Ich rief Tom an: „Hey, Arturo hat doch deine richtige Nummer, oder? Wir haben João gestern die falsche Vorwahl gegeben.“
    „Oh je“, sagte er, „ob die das merken?“
    „Ich weiß nicht“, sagte ich bedröppelt, „leite sie an mich weiter, falls sie sich bei dir melden.“
    Leichte Panik machte sich breit. Ich ging in den Burger King, in dem wir tags zuvor gemeinsam waren. Ich musste etwas essen. Nicht mehr hungern.
    Beim Essen kam mir die Idee, den beiden eine Email zu schreiben, ich könnte ihnen die richtige Nummer geben und hoffen, dass sie ihre elektronische Post checken. Ich erinnerte mich daran,
dass sich ein bisschen weiter vorne die
Gran Via
entlang ein Cybercafé befand. Ich lief dorthin, in den Laden hinein, die Treppen hinunter. Und João in die Arme. Regelrecht.
Er war gerade aus der Toilette gekommen und stand vor mir. Er war leicht verwirrt.
    Woher ich denn wisse, dass sie hier seien. Ich wusste es nicht.
    Ich sagte: „
I told you yesterday, it’s fate!

    Es war selbstverständlich für ihn, dass ich mit ihnen abhänge, in seiner Nähe war, dass ich stets neben ihm saß oder lief, vermutlich hätte er auch viel mit mir
geredet. Wenn ich Portugiesisch gekonnt hätte. Ich kam mir so hilflos vor. Er hatte Sorgen. Angst vor der Zukunft. Was sollte ich tun? Er fragte mich, was ich denke. Ich sagte, dass ich
glücklich bin, ihn noch einmal zu sehen.
    „I ‚m just so happy.“
    Das musste doch etwas heißen. Ich hatte sie noch einmal getroffen, das Schicksal wollte es.
    Wir gingen noch einmal in den Park am
Temple de Debot
. Schauten auf den anderen Freizeitpark. Den in der Stadt. Ich sagte: „Ich wäre gerne noch länger hier, um am
Samstag mit euch in den Park zu gehen.“
    „Samstag?“, fragte er.
    „Ja“, sagte ich, „Arturo wolle doch mit Tom in den Park.“ Ich kann kein Portugiesisch, aber ich verstand, dass er auf Arturo einredete: Geh mit mir dahin, bitte bitte.
Per favor.

    Ich liebte ihn in diesem Augenblick. Wir liefen wieder zurück. Ich muss meine Sachen packen. Wir verabschiedeten uns kurz.
    „Du kommst nach Brasilien“, sagte João.
    Ja, aber ich war traurig.
    Lied 9: Golec uOrkiestra – Crazy is my life
    Ein letztes Mal mit der Metro fahren. Am liebsten hätte ich geweint. An den Flughafen kommen. Dort war ich genervt, ich brauchte Ewigkeiten, bis ich den richtigen Schalter fand. Nach
zwanzig Minuten rief ich Tom an. Er ging nicht dran. Plötzlich stand er vor mir und lief auf mich zu.
    „Wo ist der verdammte Schalter?“, fragte ich.
    „Schau nach rechts“, erwiderte er. Ruhig.
    Es war zehn nach sechs. Ich checkte mich ein. Die Jungs sollten um sechs hier sein. Tom und ich warteten.
    „Wir können sie sowieso nicht erreichen, sie haben kein Mobiltelefon“, erklärte mir Tom.
    Wir kauften uns etwas zum Trinken, Tom ging eine rauchen. Wir setzten uns. Toms Mobiltelefon klingelte.
    Arturo sagte: „Wir finden euch nicht.“
    Ich war glücklich. Sie hatten es versucht. Sie waren hier. Um Viertel vor sieben trafen sie auf uns. Ich hatte noch zehn Minuten, dann musste ich durch die Kontrolle.
    „Ich werde im Flugzeug weinen.“
    João antwortete: „
You are so crazy.

    „Ich möchte nicht weg, nicht weg, nicht weg.
I don’t want to leave you. Not Madrid.

    Ich fiel zunächst Arturo um den Hals,

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