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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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einem weiße n Hals . Mr . Thorn e schlu g ih n fort , abe r de r Neger klammert e sic h erbitter t a n ihn , un d di e beide n drehte n sic h wie ungeschickt e Tanzpartner . Ic h erreicht e di e Öffnun g z u einer Gasse und preßte das Gesicht an die kalten Steine, um wieder zur Besinnung zu kommen. Die Anstrengung der Konzentrat i on , währen d ic h diese n Fremde n ›benützte‹ , lie ß mi r nich t e i n ma l ein e Sekund e Zei t fü r de n Luxus , mic h auszuruhen . Ich beobachtet e da s tolpatschig e Handgemeng e de r beide n Männer ein e Zeitlan g un d unterdrückt e de n absurde n Impul s z u lachen.
    Mr . Thorn e stie ß de m andere n da s Messe r i n de n Magen, zo g e s heraus , stie ß e s wiede r hinein . Di e Fingernäge l de s N e ger s krallte n jetz t nac h de m unversehrte n Aug e vo n Mr . Th o r ne . Kräftig e Zähn e schnappte n suchen d nac h Mr . Thorne s K e h le . Wi e au s weite r Fern e spürt e ic h da s kalt e Eindringe n der Klinge zum dritten Mal, aber das Herz schlug noch, und der Man n wa r imme r noc h z u ›benützen‹. Der Mann sprang, schlang die Beine scherenförmig um Mr. Thornes Leibesmitte un d bi ß sic h gleichzeiti g i n de m muskulöse n Hal s fest . Fing e r näge l zoge n blutig e Strieme n übe r weiß e Haut . Di e beiden stürzte n verkeil t z u Boden.
    Töte ihn. Finge r tast e te n nac h eine m Auge , abe r Mr . Thorne grif f mi t de r linke n Han d hoc h un d brac h da s dünn e Hand g e lenk . Schlaff e Finge r fuchtelte n weiter . Mi t äußerste r Anstr e n gun g drückt e Mr . Thorn e de n Unterar m gege n di e Brus t des andere n un d stemmt e ih n i n di e Höh e wi e ei n Kind, das von seine m liegende n Vate r balancier t wurde . Zähn e risse n ein Stüc k Fleisc h heraus , abe r di e Verletzun g wa r nich t tödlich. Mr . Thorn e bracht e da s Messe r zwische n sie , nac h oben , nach links , nac h rechts . Mi t de m zweite n Schwun g trennt e e r dem Ne g e r hal b di e Kehl e durch , Blu t strömt e übe r beide . Di e Beine de s kleinere n Manne s zuckte n zweimal , Mr . Thorn e war f ihn au f di e Seite , un d ic h dreht e mic h u m un d schrit t rasc h die Gass e entlang.
    Wiede r hinau s in s Licht , da s schwindend e Abendlicht , und mi r wu rd e klar , da ß ic h i n ein e Sackgass e gerate n war . Rü c k fassade n vo n Lagerhäuser n un d di e fensterlos e Metallfassade des Jachthafens an der Battery führten bis ans Wasser der Bucht . Ein e Straß e erstreckt e sic h nac h links , abe r di e wa r so dunkel , verlasse n un d lang, daß ich es nicht einmal versuchte. Ic h dreht e mic h gerad e noc h rechtzeiti g um , da ß ic h di e dunkle Silhouett e i n di e Gass e einbiege n sah.
    Ic h versuchte , Kontak t herzustellen , abe r e s wa r nicht s da. Nichts . Mr . Thorn e hätt e auc h ei n Loc h i n de r Luf t s e i n k ö n nen . Ic h konnt e mi r späte r Gedanke n darübe r machen , wi e N i n a da s bewerkstellig t hatte.
    Die Seitentür zum Jachthafen war abgeschlossen. Das Hauptto r wa r fas t hunder t Mete r entfern t un d siche r ebenfalls abgeschlossen . Mr . Thorn e ka m au s de r Gass e un d d reht e auf de r Such e nac h mi r de n Kop f nac h recht s un d links . I m trüben Lich t de r Gass e sa h sei n blutüberströmte s Gesich t fas t schwarz aus . E r ka m au f mic h zugeschlurft.
    Ic h ho b Vater s Gehstock , schlu g di e unterst e Scheib e des Fensters ein und streckte die Han d i n da s klaffend e Loch. Wen n e s unte n ode r obe n eine n zusätzliche n Riege l gab , war ic h tot . E s handelt e sic h u m eine n einfache n Türknau f mi t R i e gel . Mein e Finge r rutschte n a n de m kalte n Metal l ab , abe r der Riege l glit t zurück , al s Mr . Thorn e au f de n G e hwe g hinte r mir trat . Dan n wa r ic h drinne n un d scho b de n Riege l wiede r vor.
    E s wa r seh r dunkel . Kält e dran g vo m Betonbode n herauf, da s Geräusc h zahlreiche r Boot e wa r z u hören , di e a n ihren Tauen schwappten. Fünfzig Meter entfernt strömte Licht aus einem Bü rofenster . Ic h hatt e gehofft , e s würd e ein e Alarman l a g e geben , abe r da s Gebäud e wa r z u al t un d de r Jachthafe n zu billig dafür. Ich ging auf das Licht zu, während Mr. Thornes Unterarm die letzten Scherben aus dem Fensterrahmen hinter mi r ausschlug . De r Ar m wurd e zurückgezogen . Ei n gewaltiger Trit t ri ß di e ober e Ange l herau s un d lie ß da s Hol z u m de n R i e gel herum splittern. Ich sah zum Büro, aber lediglich eine R a

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