Kraft des Bösen
h zuckt e z u sammen . Ic h sa h i n sein e leeren , graue n Auge n un d wußt e es.
»Melanie.«
Di e lang e Kling e beschrie b eine n ausholende n Bogen . Ich konnt e nicht s tun , si e aufzuhalten . Si e durchbohrt e de n Stoff de s Mantelärmel s un d dran g i n mein e Seit e ein . Abe r i m He r umdrehe n wa r mein e Handtasch e mitgeschwungen . Da s Me s ser drang durch das Leder, durch den chaotischen Inhalt, stieß durc h de n Mante l un d ri ß ein e blutend e Wund e übe r de r unter s te n linke n Rippe . Di e Handtasch e hatt e mi r da s Lebe n gerettet.
Ic h ho b de n schwere n Gehstoc k meine s Vater s un d schlug ih n Mr . Thorn e bruta l in s link e Auge . E r wirbelt e zurück , gab aber keinen Laut von sich. Wieder ließ er das Messer durch die Luf t sausen , abe r ic h wa r zwe i Schritt e zurückgewichen , und sein e Sich t wa r benebelt . Ic h nah m de n Stoc k mi t beide n H ä n den, schwang wieder zur Seite und beschrieb einen linkischen Halbkreis . Unglaublicherweis e tra f ic h wiede r di e Augenhöhle. Ic h gin g noc h dre i Schritt e zurück.
Blut strömte an der linken Seite von Mr. T h orne s Gesicht herab , da s verletzt e Aug e hin g au f di e Wange . Da s verkrampfte Grinse n wic h nicht . E r ruckt e mi t de m Kop f hoch , ho b langsam di e link e Hand , ri ß da s Aug e mi t eine m leise n Schnappe n des graue n Nervenstrang s herau s un d war f e s in s Wasse r der Buc h t . E r ka m au f mic h zu . Ic h dreht e mic h u m un d lie f weg.
Ic h versucht e wegzulaufen . Nac h zwanzi g Schritte n konnte ic h wege n de r Schmerze n i m rechte n Bei n nu r noc h gehen. Nac h weitere n fünfzeh n eilige n Schritte n hatt e ic h kein e Luft meh r i n de r Lunge , un d m e i n Her z droht e z u bersten . Ic h spürte Näss e a n meine r linke n Seit e hinabströme n un d ei n Kribbel n wi e ei n Eiswürfe l au f de r Hau t –, wo mich die Messerklinge getroffe n hatte . Ei n Blic k zurüc k zeigt e mir , da ß Mr . Thorne schnelle r au f mic h zukam , al s ic h mi c h bewegen konnte. No r malerweis e hätt e e r mic h mi t vie r Schritte n einhole n können. Abe r e s is t schwer , jemande n zu m Laufe n z u bringen , wenn ma n ih n ›benützt‹ . Besonder s wen n de r Körpe r de r betreff e n den Person auf Schmerz und Pein reagiert. Ich sah wieder z u rüc k un d rutscht e fas t au f de m nasse n Pflaste r aus . Mr . Thorne grinst e breit . Blu t quol l au s de r leere n Augenhöhl e un d b e flec k t e sein e Zähne . Auße r un s wa r nieman d i n Sicht.
Di e Trepp e hinunter , wobe i ic h da s Gelände r umklammerte, dami t ic h nich t fiel . De n gewundenen Weg entlang und auf de m Asphaltpfa d zu r Straße . I m Vorbeigehe n flackerte n Sta blampe n un d ginge n an . Hinte r mi r nah m Mr . Thorn e zwe i St u fen auf einmal. Während ich den Pfad entlanglief, dankte ich Got t dafür , da ß ic h z u de r Bootsfahr t kein e hoh e n Schuh e a n gezoge n hatte . Wa s würd e ei n Beobachte r denken , wen n e r die bizarr e Zeitlupenverfolgungsjag d zweie r alte r Leut e sah ? Es waren keine Beobachter anwesend.
Ic h bo g i n ein e Seitenstraße . Geschlossen e Geschäfte , lee r stehend e Lagerhallen . Nac h link s w ürd e ic h zu r Broa d Street kommen , abe r recht s wa r eine n halbe n Bloc k entfern t ein e e i n sam e Gestal t au s eine m Lade n gekommen . Ic h bewegt e mich dorthin , konnt e nich t meh r laufe n un d wa r eine r Ohnmacht nahe . Di e arthritische n Krämpf e i n meine m Bei n tate n mehr weh, als ich mir je hätte vorstellen können; ich war kurz davor, au f de m Gehwe g zusammenzubrechen . Mr . Thorn e wa r zw a n zi g Schritt e hinte r mi r un d verringert e di e Entfernun g zu s ehends.
De r Mann , de m ic h mic h näherte , wa r ei n großer , schlanker Nege r i n ein e r braunen Nylonjacke. Er trug eine Kiste mit wie es aussah gerahmten Sepiafotografien. Er sah auf, als ich näherkam , dan n blickt e e r übe r mein e Schulte r z u de r Ersch e i nun g zeh n Schritt e hinte r mir.
»He! « De r Man n hatt e noc h Zeit , dies e einzig e Silb e z u r u fen , dan n streckt e ic h mein e geistige n Fühle r au s un d stieß . Er zuckt e wi e ein e schlech t geführt e Marionette . Sei n Kiefer klappte herunter, die Augen wurden glasig, dann schnellte er a n mi r vorbei , al s Mr . Thorn e gerad e nac h meine m Mantel griff.
Di e Sc h achtel flog in die Luft, Glas zerschellte auf den Pla t te n de s Gehwegs . Lang e braun e Finge r griffe n nac h
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