Kraft des Bösen
einem angr e n zenden Garten. Das Bellen verstummte. Saul schlich hastig an Blumenbeete n un d eine m gekippte n Vogelba d vorbe i z u einer Verand a au s Holz , di e offensichtlic h ers t lang e nac h Ba u des Steinhause s angefüg t worde n war . Regen , spärliche s Lich t und di e tropfende n Hecke n schiene n all e ferne n Geräusch e zu dämpfen , dabe i abe r zugleic h jede n Schrit t un d jede s Geräusch vo n Sau l z u verstärken . E r konnt e link s vo n sic h Pflanze n hi n te r Glasscheibe n sehen , w o sic h ei n umgebaute r Wintergarten bi s i n de n Garte n erstreckte . E r probiert e da s Fliegengitte r an de r Veranda . Diese s öffnet e sic h mi t eine m rostige n Quie t schen , un d S a u l tra t i n di e Dunkelheit.
De r Rau m wa r lan g un d schma l un d roc h nac h Schimmel und faulender Erde, Saul konnte die dunklen Umrisse leerer Tontöpf e au f Regale n a n de r Backsteinmaue r de s Hause s e r kennen. Die massive Innentür mit ihren bleigefaßten Scheiben u n d wunderschöne n Schnitzereie n wa r fes t verschlossen . Saul wußte , da ß si e übe r mehrer e Schlösse r verfügte . E r wa r gl e i chermaßen überzeugt, daß die alte Dame eine Alarmanlage hatt e einbaue n lassen , dacht e sic h aber , da ß e s sic h u m einen interne n Alar m hand e lte , de r nich t direk t mi t de m Polizeirevier verbunde n war.
Un d wen n di e Polize i da s Hau s verkabel t hat ? Sau l schütt e l te den Kopf und durchquerte den dunklen Raum, damit er durch schmale Fenster hinter einem Regal sehen konnte. Er konnt e di e hell e Mass e ein es Kühlschranks erkennen. Plötzlich ertönt e ferne s Donnergrollen , worau f de r Rege n seine n Angriff au f Hecke n un d Däche r verdoppelte . Sau l versetzt e Töpfe, stellt e si e au f leer e Regalbrette r un d wischt e sic h Blumenerde vo n de n Händen , dan n nah m e r ei n eine n Meter langes Teil des Regal s herunter . Di e Fenste r übe r de r rauhe n Arbeitsplatt e w a re n vo n inne n abgeschlossen . Sau l kauert e eine n Augenblick davor und drückte die Finger gegen das Glas, dann drehte er sic h u m un d sucht e nac h de m größte n un d schwerste n T o ntopf.
Da s Klirre n de s Glase s ka m Sau l ungeheue r lau t vor , lauter al s da s Donnergrollen , da s unmittelba r au f di e Stroboskopsp i e gelunge n de r Blitz e folgte , di e di e unversehrte n Scheibe n in Spiege l verwandelte . Sau l holt e noc h einma l au s un d zertr ü m merte se i n eigene s bärtige s Spiegelbil d ebens o wi e eine n Fe n s terrahmen , zo g di e verbleibende n Glasscherbe n herau s und tastete in der Dunkelheit nach einem Riegel. Beim plötzlichen kindische n Gedanken , ein e Han d könnt e nac h seine r eigenen greifen , wurd e ih m kal t i m Nacken . E r fan d ein e Kett e un d zog. Da s Fenste r schwan g nac h außen . E r zwängt e sic h hinein , trat au f Resopa l un d Glasscherbe n un d spran g plumpsen d au f den Fliesenboden der Küche.
Geräusch e ertönte n i n de m alte n Haus . Wasse r flo ß durch Regenrinne n vo r de n F enstern. Der Kühlschrank wurde au t o matisc h reguliert , ei n Pochen , be i de m Sau l da s Her z i n die Hos e rutschte . E r überlegt e sich , da ß de r Stro m noc h ein g e schalte t sei n mußte . Irgendw o ertönt e ei n leise s Kratze n wie vo n Fingernägel n au f Glas.
Dre i Schwingtü r en führten von der Küche hinaus. Saul e n t schie d sic h fü r di e direk t vo r ih m un d gelangt e i n eine n langen Flur . Selbs t i m spärliche n Lich t konnt e e r erkennen , w o der dunkle polierte Holzboden wenige Schritte von der Küchentür entfern t gesplitter t war . E r verweilt e a m Ansat z de r breiten Trepp e un d rechnet e fas t damit , kreidegezeichnet e Umriss e der Leiche n z u finden , s o wi e i n de n amerikanische n Detektivf i l men , di e e r s o gern e sah . Abe r e r fan d keine . Lediglic h ein große r Flec k verunziert e da s Hol z vo r de r er s te n Stufe . Saul sah in einen anderen kurzen Flur zum Foyer und betrat dann einen großen, aber zu sehr mit Möbelstücken vollgestopften Raum , be i de m e s sic h u m eine n i m Sti l de s vorige n Jahrhu n dert s möblierte n Salo n z u handel n schien . Lich t fie l durch Bunt g lasscheiben über einem breiten Panoramafenster herein. Die Uhr auf dem Kaminsims war bei 3 Uhr 26 stehengebli e ben. Die schweren Polstermöbel und hohen Vitrinen voller Kristall und Porzellan schienen sämtlichen Sauerstoff in dem Zimme r absorbier t z u haben . Sau l zupft e a n
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