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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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aufgenommen.
    »Ihre?«
    »Ja« , sagt e Natalie . »Ic h weiß , e s is t albern , abe r immer noc h besser , al s de n ganze n Ta g i m Aut o z u sitze n un d darauf z u warten , da ß etwa s passiert. « Si e zuckt e di e Achseln . »Ich wa r jede n Ta g be i de r Polize i un d i m Bür o de s Sheriff s , und die sind keine Hilfe. Möchten Sie Sahne oder Zucker?«
    Sau l schüttelt e de n Kopf . Si e ginge n in s Wohnzimme r und setzte n sic h vo r de n Kamin . Natali e i n de n Ohrensessel , Saul auf s Sofa . De r Kaffe e wa r i n ein e s o dünn e Porzellantass e e i n geschenk t worden , daß sie fast durchsichtig wirkte. Natalie stochert e i n Holzscheite n un d Kleinhol z un d entfacht e einen Zünder . Da s Feue r ka m rasc h i n Gan g un d brannt e gut . Die beide n sahe n einig e Augenblick e i n di e Flammen.
    »Ich war letzten Samstag mit Freunden in Clayto n , We i h nachtseinkäufe machen«, sagte Natalie schließlich. »Das ist ein Voror t vo n St . Louis . Wi r habe n eine n Fil m angesehe n … P o peye , mi t Robi n Williams . Ic h ka m a n diese m Aben d gegen hal b zwöl f i n mei n Apartmen t i n Universit y Cit y zurück . S o bal d da s Telef o n läutete , wußt e ich , da ß etwa s nich t i n O r d nun g war . Ic h wei ß nich t warum . Mic h rufe n öfte r Freund e an. Frederick , ei n gute r Freun d vo n mir , komm t normalerweise nich t vo r el f au s de m Computerzentru m raus , un d dan n ha t er manchma l noc h Lust , ein e Pizz a esse n z u gehe n ode r so . Aber d a wußt e ich , e s handelt e sic h u m ei n Ferngespräc h und schlechte Nachrichten. Es war Mrs. Culver, die hier nebenan wohnt. Sie und Mutter waren eng befreundet. Wie auch immer, si e sagt e imme r nur , e s hätt e eine n Unfal l gegeben , da s Wort ha t si e imme r gebraucht , ›Unfall‹ . Ic h braucht e ein e ode r zwei Minuten, bis ich herausgefunden hatte, daß Dad tot war, daß ma n ih n ermorde t hatte.
    Ic h nah m de n erste n Flu g a m Sonntag , de n ic h bekommen konnte . Hie r hatt e alle s geschlossen . Ic h rie f d i e Leichenhalle vo n St . Loui s au s an , abe r al s ic h herkam , ware n di e Türe n der Leichenhall e verschlossen , ic h mußt e u m da s ganz e Gebäude herumgehen, bis ich jemanden gefunden hatte, und dann waren si e nich t berei t fü r mich . Mrs . Culve r hatt e mic h a m Flugha f en abgeholt , konnt e abe r nich t aufhöre n z u weine n un d blie b im Auto.
    E r sa h nich t au s wi e Dad . Un d a m Diensta g be i de r Beer d i gun g noc h weniger , mi t de r ganze n Schminke . Ic h wa r rei c h lic h verwirrt . A m Sonnta g wußt e nieman d i m Polizeirevier, wa s eigentlic h l o s war . Si e habe n mi r versprochen , da ß ein Detektiv e Holman n mic h a m Aben d zurückrufe n würde , aber da s ha t e r nicht , ers t a m Monta g nachmittag . Stat t desse n kam de r Sherif f de s Count y Si e sagten , Si e habe n ih n kennen g e lern t Mr . Gentr y –, de r ka m a m So n nta g i n di e Leichenhalle. E r ha t mic h späte r nac h Haus e gefahre n un d versucht , meine Frage n z u beantworten . All e andere n habe n nu r Frage n gestellt.
    Wi e auc h immer , a m Monta g tra f mein e Tant e Lea h mit sämtliche n Cousin s un d Cousine n ein , un d ic h wa r bi s Mit t woch so beschäftigt, daß ich nicht einmal zum Nachdenken gekomme n bin . Ein e Meng e Leut e habe n a n de r Beerdigung teilgenommen. Ich hatte ganz vergessen, wie beliebt Dad g e wese n war . Jed e Meng e Kaufleut e un d Anwohne r de r Altstadt ware n da . Sherif f Gentr y k a m auch.
    Lea h wollt e ein e Woch e hierbleiben , abe r Floyd , ih r Sohn, mußt e nac h Montgomer y zurückkehren . Ic h sagt e ihr , ic h w ü r de schon zurechtkommen. Ich sagte, ich würde sie vielleicht zu Weihnachte n besuchen. « Natali e macht e ein e Pause . Saul beugt e sic h mi t ineinande r verschränkte n Hände n nac h vorn. Si e holt e tie f Luf t un d macht e ein e vag e Gest e zu m Fenste r zur Straße. »An diesem Wochenende hätten Dad und ich nor m a lerweis e de n Bau m aufgestellt . Ziemlic h spät , abe r Da d hat imme r gesagt , e s wär e festlicher , w en n de r Bau m nich t w o chenlan g herumstehe n würde . Normalerweis e kaufe n wi r ihn au f de m Parkplat z de s Dair y Quee n drübe n au f Savannah . W i s se n Sie , ic h hab e ih m ers t a m Samsta g ei n Hem d vo n Pendleton gekauft , rotkariert . Ic h hab e e s au s unerfindliche n Gründen mitgebracht . Ic h wei ß nicht , waru m ic h da s geta n habe . Jetzt

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