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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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angewinkel t un d di e Mündun g himmelwärt s g e richtet . De r Rege n wa r wi e sanfte r Nebe l au f de m geröteten Gesicht des Sheriffs. »Der Kampf ist vorbei«, keuchte er. »Nur eine n Momen t Ruhe , Kumpel . Unterhalte n wi r un s darüber.«
    De r Fahre r zo g di e Han d mi t eine m Messe r au s de r Tasche.
    Di e Kling e schnappt e mi t eine m hörbare n Klic k heraus . Der Mann sprang in eine geduckte Haltung, balancierte behende un d spreizt e di e Finge r de r andere n Hand . De r Sherif f sa h tr a u rig , da ß e r da s Messe r korrek t un d gefährlic h hielt , de n D a u me n flac h übe r de m Hef t de r Klinge . E r schwenkt e di e fünf Zol l Stah l bereit s i n kurzen , geschmeidige n Bögen . Gentry kickt e di e automatisch e Pistol e weite r unte r de n Plymout h und wic h dre i Schritt e zurück.
    »Kom m schon , Kumpel« , sagt e Gentry . »Mac h keine Dummheiten . Le g da s weg. « E r unterschätzt e die Geschw i n digkei t nicht , mi t de r de r Man n di e fünfzeh n Schritt e zwischen ihne n überwinde n konnte . Un d Gentr y zweifelt e nich t daran, da ß ei n geworfene s Messe r au f dies e Entfernun g s o tödlich sei n konnt e wi e ein e Kugel . Abe r e r erinnert e sic h auc h a n die handtellergroße n Löcher , di e di e Blackhaw k au f vierzi g Schritt Entfernun g i n de r schwarze n Zielscheib e hinterlasse n hatte . Er wollt e ga r nich t darübe r nachdenken , wa s di e 357e r Kugel n auf fünfzeh n Schrit t Entfernun g menschliche m Geweb e antun konnten.
    »Le g en Sie es weg«, sagte Gentry mit samtweicher, mo n o tone r Stimme , di e nich t bedrohlic h klang , abe r auc h keinen Widerspruc h duldete . »Beruhige n wi r un s eine n Augenblick, und reden wir darüber.« Der andere Mann hatte kein Wort g e sag t ode r eine n Lau t vo n sic h g egeben, abgesehen von Gr u n zen , sei t Gentr y z u de m Plymout h gegange n war . Jetz t drang ein seltsames Pfeifen, wie von einem abkühlenden Dampfke s sel, zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen heraus. Er ho b da s Messe r vertikal.
    »Kein e Bewegung! « Gentr y senkt e die Pistole mit einer Hand und sah den Lauf entlang auf die Mitte der dünnen K r a watte des Mannes. Wenn er das Messer ganz auf Wurfhöhe hob , mußt e Gentr y abdrücken.
    D a sa h Gentr y etwas , be i de m sic h ein e schmerzhaft e L ä h mun g übe r sei n klopfende s Her z senkt e . Da s Gesich t de s M a n ne s schie n z u erbeben , nich t z u zittern , sonder n z u fließe n wie eine schlechtsitzende Gummimaske über die Züge darunter. Di e Auge n wurde n groß , wi e vo r Überraschun g ode r Entsetzen, dan n zuckte n si e hi n un d he r wi e di e eine s kleine n T i er s i n P a nik . Eine n flüchtige n Augenblic k sa h Gentr y ein e ander e Pe r sönlichkei t i n de m schmale n Gesich t auftauchen , di e gequälten Auge n drückte n völlige s Entsetze n un d Verwirrun g aus , dann wurde n di e Muskel n vo n Gesich t un d Hal s starr , al s wär e die Maske straffer gezogen worden. Das Messer wurde weiter g e hoben , bi s e s sic h unmittelba r unte r de m Kin n de s Manne s und dami t i n akkurate r Wurfhöh e befand.
    »He! « schri e Gentry . E r nah m de n Finge r vo m Abzug.
    De r Fahre r bohrt e sic h da s Messe r i n de n eigene n Hals , Er stach oder hieb oder bohrte nicht, sondern führt e di e fün f Zoll Stah l einfac h ein , wie ein Chirurg einen Schnitt setzen oder man eine Wassermelone aufschneiden würde. Dann zog er die Kling e vorsätzlic h langsa m un d kräfti g unte r de m Kiefe r von recht s nac h l inks.
    »Große r Gott« , flüstert e Gentry . Jeman d i n de r Menge schrie.
    Blut strömte am weißen Hemd des Mannes hinunter, als w ä r e ei n Ballo n vol l rote r Farb e geplatzt . De r Man n zo g da s Me s se r herau s un d blie b unfaßbarerweis e noc h zeh n ode r zwölf Sekunde n mi t g e spreizten Beinen und starrem Oberkörper a u s druckslo s stehen , währen d ei n Schwal l Blu t sei n Hem d tränkte und hörbar auf den nassen Gehweg tropfte. Dann brach er z u samme n un d landet e mi t zuckende n Füße n au f de m Rücken.
    »Zurückbleiben , verdammt! « herrscht e G e ntry die Schaul u s tige n a n un d rannt e los . E r hiel t da s Handgelen k de s Mannes mi t seine m derbe n Stiefe l fes t un d schlu g da s Messe r mi t dem Stoc k weg . De r Kop f de s Fahrer s wa r nac h hinte n gekippt , der Schnitt am Hals klaffte wie ein obszönes Haifischgrinsen. Gentry konnte zerfetztes Knorpelgewebe und die

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