Kraft des Bösen
einen Helfershelfer innerha l b von Sekunde n umzukrempeln . Haro d verspürt e zunehmend e Angst, seit der gottverdammte Island Club ihn auserkoren hatte, mit de m mörderische n alte n Man n Kontak t aufzunehmen . Wenn Will i da s herausfand , würd e e r jede s ih m zu r Verfügun g st e hend e Instrumen t b e nützen , u m …
»Ic h geb e di r eine n Jo b i n de n Staaten« , sagt e Harod . »P r i vatsekretäri n vo n mi r un d Chefsekretäri n i n de r Firma , di e ich repräsentiere.«
Mari a Che n sa h ih n kal t an . Ihr e wunderschöne n braunen Auge n drückte n nich t da s geringst e Interess e aus.
» Fünfzigtausen d Dolla r jährlich« , sagt e er , »plu s Gratifik a tionen.«
Si e zuckt e mi t keine r Wimper . »Ic h verdien e hie r i n Ho n g kon g mehr« , sagt e sie . »Waru m sollt e ic h mein e Laufbah n als Model für eine schlechtbezahlte Sekretärinnenstelle auf g e ben?« Ihre Beto n un g de s Worte s ›Sekretärin ‹ lie ß keine n Zw e i fe l daran , welch e Verachtun g si e fü r da s Angebo t empfand.
»Wege n de n Gratifikationen« , sagt e Harod . Al s Mari a Chen nicht s sagte , fuh r Haro d fort . »Konstante r Nachschu b vo n dem … was du brauchst«, sagte er leise. »Un d d u wirs t da s Zeu g nie wieder selbst kaufen müssen.«
Da blinzelte Maria Chen. Die Selbstsicherheit verschwand vo n ih r wi e ei n heruntergerissene r Schleier . Si e betrachtet e ihre Hände.
»Den k darübe r nach« , sagt e Harod . »Ic h bi n bi s Dienstag morge n i m Vic toria and Albert Hotel.«
Si e sa h nich t auf , al s Haro d de n Nachtclu b verließ . Am Diensta g morge n wa r e r zu r Abreis e bereit , de r Portie r hatte schon sein Gepäck nach unten getragen, und er betrachtete sich ei n letzte s Ma l i m Spiegel , währen d e r sein e Safarir eisejacke à l a Bananenrepubli k zuknöpfte , al s Mari a Che n unte r de r Tür auftauchte.
»Wa s hab e ic h fü r Pflichten , abgesehe n vo n dene n einer Privatsekretärin? « sagt e sie.
Haro d dreht e sic h langsa m um , widerstan d de m Impul s zu lächeln , un d zuckt e di e Achseln . »Wa s imme r ic h bestimme«, sagt e er . Jetz t gestattet e e r sic h ei n Lächeln . »Abe r nicht , was d u denkst . Ic h hab e kein e Verwendun g fü r Huren.«
»Unte r eine r Bedingung« , sagt e Mari a Chen. Haro d sa h si e a n un d lauschte.
»Irgendwan n nächste s Jah r möcht e ic h … auf hören«, sagte sie , worau f Schwei ß au f de r glatte n Hau t ihre r Stir n glänzte.
»Au f … wi e sag t ih r Amerikaner ? Au f ›col d turkey ‹ gehen.
Und wenn ich den Zeitpunkt nenne, werden Sie Vorkehr u n gen treffen.«
Harod dachte einen Augenblick nach. Er war nicht sic h er, o b e s seine n Zwecke n dienlic h war , wen n Mari a Che n ihre Such t überwand , abe r e r bezweifelte , da ß si e wirklic h j e darum bitte n würde . Wen n ja , würd e e r sic h Gedanke n machen , wenn e s sowei t war . Bi s dahi n konnt e e r di e Dienst e eine r wunde r schöne n un d int elligente n Assistenti n genießen , de r Willi nicht s anhabe n konnte . »Einverstanden« , sagt e er . »Kümmern wi r un s u m dei n Visum.«
»Nich t nötig« , sagt e Mari a Che n un d gin g beiseite , dami t er vo r ih r zu m Fahrstuh l gehe n konnte . »Sämtlich e Vorbereit u n ge n wurde n g etroffen.«
Dreißi g Kilomete r hinte r Deggendor f näherte n si e sic h Regen, eine m mittelalterliche n Städtche n i m Schatte n vo n Felsgipfeln. Als sie auf einer Gebirgsstraße die Außenbezirke erreichten, deutet e Mari a Che n au f ei n ovale s Bret t i m Lich t de r Sche i n werfer, das aufrecht unter den Bäumen am Straßenrand auf g e stell t worde n war . »Sin d Ihne n di e auc h scho n aufgefallen?« fragt e sie.
»Ja« , sagt e Haro d un d schaltet e vo r eine r Haarnadelkurve herunter.
»I m Reiseführe r steht , da ß dami t hiesig e Dorfbewohne r zur B eerdigun g getrage n wurden« , sagt e sie . »Au f jede m Brett steh t de r Nam e de s Verstorbene n un d ein e Bitt e u m ei n G e bet.«
»Niedlich« , sagt e Harod . Di e Straß e führt e durc h ei n Dorf. Haro d sa h Straßenlaterne n i m winterliche n Halbdunkel , nasses Kopfsteinpflaste r au f Nebenstraße n un d ei n dunkle s Bauwerk, da s a n eine m bewaldete n Han g übe r de m Dor f aufragte.
»Das Schloß hat einmal einem Grafen Hund gehört«, las Mari a Che n vor . »E r befahl , da ß sein e Fra u lebendi g begraben werde n sollte , nachde m si e ih r Bab y i m Flu ß R e ge n
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