Krafttraining
ringförmiges Kautschukband, das der Physiotherapeut der deutschen Fußballnationalmannschaft Erich Deuser entwickelte, und das seit 1967 auf dem Markt erhältlich ist. Es ist in vielen Sportarten, z.B. auch im Krafttraining der Schwimmer, ein sehr beliebtes Trainingsgerät. Auch das Deuserband gibt es in verschiedenen Stärken. Expander bieten aufgrund ihrer Konstruktion nur ein sehr kleines Repertoire an Übungen. Insbesondere die Arm- und Schultermuskulatur lässt sich effektiv kräftigen. Der Widerstand wird über Zugfedern, Gummizüge oder elastische Schnüre erzeugt, die zwischen zwei Handgriffen befestigt sind. Er lässt sich durch Ein- oder Aushängen der Züge variieren. Bei qualitativ schlechter Fixierung der Züge besteht Verletzungsgefahr. Eine sehr kostengünstige Variante des elastischen Widerstandstrainings ist die Verwendung alter Fahrradschläuche, deren Einsetzbarkeit aufgrund des relativen starken, schnell ansteigenden Widerstands (hoher Elastizitätsmodul!) allerdings begrenzt ist.
11.5
Zusatzgewichte am Körper
Die meisten Zusatzgewichte im Krafttraining werden mit den Händen gehalten oder sind in Krafttrainingsmaschinen integriert. Eine weitere Möglichkeit ist die Befestigung von Zusatzgewichten am Körper. Gewichtsmanschetten werden (meist per Klettverschluss) an Armen oder Beinen befestigt und erhöhen den Widerstand für Rumpf- und Extremitätenübungenim niedrigen Leistungsbereich, z.B. im Training von Rehabilitanden, Kindern, Senioren oder im Heimtraining. Aufgrund ihres geringen Gewichts (0,5–2,5, selten bis 5,0 kg) und der eher lockeren Befestigung eignen sie sich in der Regel nicht für das leistungssportliche Training. Gewichtswesten sind hingegen auch für spezifische Trainingsoder Wettkampfübungen im Leistungssport als Zusatzgewichte verwendbar. Gewichtswesten beeinträchtigen kaum die technischen Abläufe der Bewegung und werden z.B. im Sprungkrafttraining oder bei Bergläufen eingesetzt. Ansonsten kommen sie im Krafttraining bei klassischen Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, z.B. Liegestütz, Klimmzüge oder Dips (Barrenstütz), zur Anwendung. Es gibt Gewichtswesten für Frauen und Männer, deren Gewicht variabel angepasst werden kann, sofern die Gewichte herausnehmbar sind. Das Maximalgewicht angebotener Westen liegt im Bereich von ca. 35 kg (Frauen) bzw. 75 kg (Männer). Für den üblichen Bedarf ist eine Bestückung mit maximal 10–15% des Körpergewichts (also ca. 6–15 kg) als ausreichend anzusehen. Etwas aus der Mode gekommen sind so genannte Eisenschuhe. Diese wurden früher vor allem im Bein- und Hüftmuskeltraining sowie im Bauch- und Rückentraining eingesetzt. Durch ihre Widerstandsgebung am Ende der Extremität entstehen enorme Lasthebel, die bei schlechter technischer Ausführung Anfänger überlasten können, insbesondere im Rumpfkrafttraining. Ihre schwierige Handhabung macht sie im normalen Trainingsbetrieb relativ entbehrlich. Das Grundgewicht der Schuhe liegt meist bei etwa 2,5 kg. Häufig sind zusätzliche Gewichte, ähnlich wie bei der Gewichtsweste, abnehmbar und damit die Widerstände variabel zu gestalten. Eine weitere Möglichkeit Zusatzgewichte am Körper zu befestigen sind spezielle Gürtel (Dipgürtel), die vorne mit Ketten ausgestattet sind, an denen Gewichtsscheiben aufgehängt werden können. Sie werden vor allem bei Klimmzügen, Dips (Barrenstütz) und speziellen Varianten der Kniebeuge eingesetzt.
Abb. 79: Eine Gewichtsweste ermöglicht bei Übungen mit dem eigenen Körpergewicht eine effektive Belastungssteigerung. Hier ein Trainierender beim Barrenstütz (Dip).
11.6
Besondere Geräte und Hilfsmittel
Bei der Erfindung von Widerständen und anderen Hilfsmitteln, die zum Krafttraining genutzt werden können, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Eine Aufzählung kreativer Innovationen zum Krafttraining könnte ein eigenes Buch füllen, weshalb wir es bei einigen wenigen Beispielen belassen wollen, die im modernen Krafttraining häufig zu finden sind. Ein zur Zeit sehr verbreitetes Trainingsgerät für das sensomotorische Krafttraining ist ein elastischer Stab mit leichten Gewichten an beiden Enden. Der Stab wird zum Schwingen (Oszillieren) gebracht, um dadurch einen starken sensomotorischen Reizauf die jeweiligen Gelenksysteme auszuüben. Besonders bedeutsam ist diese Trainingsform für die Gelenke der oberen Extremität (Schulter, Ellbogen, Handgelenke). Man kann diese Geräte, die entweder zwei- oder dreidimensional schwingen
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