Krafttraining
eine frei wählbare »Posing-Kür« choreographisch mit Musik zusammengestellt, die neben bestimmten Pflichtposen eingeübt und präsentiert werden muss. Die Posing-Kür dauert üblicherweise 60 Sekunden. Darüberhinaus gibt es sieben Pflichtposen, die zur besseren Vergleichbarkeit von allen Teilnehmern eines Wettkampfes dargestellt werden müssen.
Ein Bodybuilding-Wettkampf enthält folgende Elemente:
1. Line-up (Präsentation der Teilnehmer in einer Reihe)
2. Pflichtposen (sieben festgelegte Körperhaltungen)
3. Posing-Kür (1 minütige Choreographie mit Musik, Posen und ggf. tänzerischen Elementen)
4. Posedown (1 minütige, individuelle Präsentation aller Klassensieger um den Gesamtsieg)
Die Wettkämpfer treten getrennt nach Geschlecht, Gewichts- und Altersklassen an und werden von einer mehrköpfigen Jury bewertet. Der IFBB (International Federation of Bodybuilders, gegründet 1946) ist der einzige allgemein anerkannte Verband dieses Sports. Darüberhinaus gibt es zahlreiche weitere Verbände, z.B. den DBFV (Deutscher Bodybuilding und Fitness-Verband), die NABBA (National Amateur Bodybuilder’s Association), WABBA (World Amateur Bodybuilding Association) oder das NAC (National Athletic Comitee), die ihre eigenen Meisterschaften austragen und die neben dem klassischen Bodybuildingauch verschiedene andere Körperklassen für den Wettkampf benennen.
Abb. 12: Der Bodybuilder David Walli in der seitlichen Brustpose
Unter anderem aufgrund der Unübersichtlichkeit der Meisterschaften in den verschiedenen Verbänden nimmt der von der IFBB organisierte Mister Olympia-Wettbewerb die herausragende Stellung ein. Ein Sieg in diesem jährlich stattfindenden Wettbewerb bedeutet die höchste Auszeichnung für die Athleten. Trotz des Namens Mister Olympia ist Bodybuilding keine olympische Sportart, nimmt jedoch an den World Games der nichtolympischen Sportarten teil. Neben den zahlreichen Amateuren gibt es weltweit etwa 130 ProfiBodybuilder. Eine Profilizenz bekommt nur der, der auf höchster, internationaler Ebene seit Jahren erfolgreich ist.
Das Frauen-Bodybuilding ist in den späten 1970er Jahren aufgekommen. Der erste Wettbewerb, bei dem die Muskelmasse von Frauen zentrales Bewertungskriterium war, wird in das Jahr 1978 datiert und fand in Canton (Ohio) in den USA statt. Seit 1980 wird auch eine Miss Olympia gekürt. Die FrauenWettkämpfe haben etwa den gleichen Ablauf der Wettkämpfe der Männer, allerdings ist ihre Posing-Kür länger (90 statt 60 Sekunden) und neben den üblichen Bewertungskriterien spielen »weibliche Ästhetik« und »feminine Ausstrahlung« eine Rolle [ E 15 ].
Die erfolgreichsten männlichen Bodybuilder sind die Amerikaner Lee Haney (1984–1991) und Ronnie Colemann (1998–2005) mit je acht Mister Olympia-Titeln. Dahinter rangiert mit sieben Siegen die österreichische Muskellegende Arnold Schwarzenegger (1970–75 und 1980). Mit sechs Siegen kann der Brite Dorian Yates (1992–97) aufwarten.
Bei den Frauen dominierten ebenfalls die US-Amerikanerinnen: Cory Everson (1984–89) konnte sechs, Lenda Murray (1990–95 und 2002–03) sogar acht Siege bei der Miss Olympia-Wahl erringen.
Dass im modernen Profi-Bodybuilding verschiedene Dopingmittel, insbesondere Präparate zur Förderung des Muskelwachstums, eingesetzt werden, wird mehr oder minder stillschweigend toleriert. Dies führte 1989 zur Gründung der »Natural Bodybuilding Federation« in New York. 2003 gründete sich der entsprechende nationale Verband in Deutschland (»German Natural Bodybuilding & Fitness Federation«). Natural Bodybuilder streben eine maximale Muskelmasse und Körperästhetik mit einem durchweg gesunden Lebensstil ohne Dopingmittel an.
4.2
Das Gewichtheben
Die moderne Sportart Gewichtheben besteht aus drei Wettkampfdisziplinen: dem Reißen, dem Stoßen und dem Olympischen Zweikampf, der sich aus der Addition der Ergebnisse von Reißen und Stoßen ergibt. Somit gibt es zwei Hebetechniken, deren technische Durchführung relativ eng geregelt ist und die zum Ziel haben, soviel Gewicht wie möglich zur Hochstrecke zu bringen. DieHantellast muss am Ende des Hebevorgangs mit gestreckten Armen und Beinen in aufrechter Haltung über dem Kopf gehalten werden. Beim Reißen versucht der Athlet, die Hantel in einem zusammenhängenden Bewegungsablauf über den Kopf zu bringen, indem er die Hantel vom Boden anhebt und nach explosiver Zugphase mit einer tiefen Hocke darunter »taucht«, um danach durch eine
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