Krafttraining
wobei am Ende der Bewegung die Knie durchgedrückt und die Schultern nach hinten gezogen sein sollen. Die Hantel wird in dieser Position bewegungslos gehalten. Erst wenn der Kampfrichter sein Zeichen und sein Kommando (»Down«) gibt, darf der Sportler die Hantel wieder ablegen. Das Fallenlassen der Hantel aus den Händen ist dabei verboten und macht den Versuch ungültig.
Abb. 20: Mittlere Position beim Kreuzheben
Tab. 8: Ausgewählte Weltrekorde im Bankdrücken (»Three-lift«) *
* Der »Three-lift« meint eine Bankdrückleistung, die innerhalb des Dreikampfes erbracht wird. Daneben gibt es beim Bankdrücken die Einzelwertung (»One-lift«), wo nur das Bankdrücken allein durchgeführt wird. Hier liegt der Rekord bei 360 kg.
Tab. 9: Ausgewählte Weltrekorde in der Kniebeuge
Tab. 10: Ausgewählte Weltrekorde im Kreuzheben
Tab. 11: Ausgewählte Weltrekorde in der Dreikampf-Gesamtwertung (»Total«)
Im Wettkampf hat jeder Sportler für jede der drei Übungen drei Versuche. Gehoben wird nach Gewichtsklassen (10 bei den Männern, 9 bei den Frauen) und Altersklassen (Jugend, Junioren, Senioren und Masters ab 40, 50, 60 und 70 Jahren). Wenn bei einem Wettkampf zwei Teilnehmer die gleiche Summe an Kilogramm bei den drei Wettkampfübungen erreichen, gewinnt derjenige, der beim Wiegen vor dem Wettkampf leichter war. Ebenso werden Gesamtsieger (aller Klassen) eines Wettkampfs durch die Errechnung einer relativen Leistung, bei der das Verhältnis von gehobener Last und Körpergewicht berücksichtigt wird, ermittelt.
Organisiert sind die Sportler im Bundesverband Deutscher Kraftdreikämpfer (BVDK). Der Weltverband ist der IPF (International Powerlifting Federation), der 1972 gegründet wurde. Die Sportart entwickelte sich vor allem in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA und drängte dort das Olympische Gewichtheben in den Hintergrund. 1965 fand die erste offizielle nationale Amerikanische Meisterschaft statt. England folgte ein Jahr später. Die erste offizielle Weltmeisterschaft wurde 1973 ausgetragen. Von den 43 Teilnehmern kamen damals 27 aus den USA. Die erste Weltmeisterschaft der Frauen fand 1980 in Massachusetts statt. Das Powerlifting ist keine olympische Sportart, nimmt aber regelmäßig an den World Games, den Spielen der nicht-olympischen Sportarten teil.
Tabellen 8 – 11 zeigen einige Weltrekorde im Powerlifting bei ausgewählten Gewichtsklassen von Frauen und Männern (Stand November 2010). Die Rekordliste richtet sich nach den Angaben des Weltverbandes IPF und enthält diejenigen Rekorde, die im Dreier-Wettkampf (Kniebeuge-Bankdrücken -Kreuzheben) erzielt wurden [ E 18 ].
Die Weltrekorde im so genannten »Total« (also alle drei Wettkampfübungen addiert, Tab. 11 ) liegen bei den Männern zwischen700,0 kg (Klasse 56 kg) und 1180 kg (Klasse 125+), bei den Frauen zwischen 457,5 kg (Klasse 48 kg) und 737,5 kg (Klasse 90+).
4.4
Andere Kraftsportarten
Zu den Sportarten, die zum Kraftsport oder zur Schwerathletik gerechnet werden können und die auf Vereinsebene organisiert sind, zählen vor allem noch der wenig bekannte Rasenkraftsport (ein Dreikampf, der Steinstoßen, Gewichtwerfen und Hammerwerfen umfasst), der Kunstkraftsport (Kraftakrobatik) und das organisierte Tauziehen. In der Regel werden auch die Kampfsportarten, insbesondere das Ringen, aber auch Boxen oder Judo dazu gezählt. Wir beschränken uns hier jedoch auf die Darstellung derjenigen Kraftsportarten, die sehr eng mit dem Maschinen- und Hanteltraining verbunden sind. Daneben gibt es zahlreiche Wettbewerbe, in denen Kraftleistungen eine wichtige Rolle spielen, die aber nicht als offizielle Sportarten gelten, so z.B. die Highland Games (schottische Tradition) oder die so genannten Strong-Man-Wettbewerbe, in Deutschland seit 2001 im Verband GFSA (German Federation of Strength Athletes) organisiert. Bei den »Strong Men« finden sich u.a. Disziplinen wie LKW-Ziehen, Betonkoffer-Tragen, der Herkules-Hold oder Baumstamm-Heben.
Ein neuer Trend ist die Sportart Strenflex. Diese wurde in der Schweiz geplant und entwickelt, um den zahlreichen Fitnesstrainierenden in Studios ein Trainingsziel und entsprechende Wettkampfmöglichkeiten zu geben [ E 20 ]. Darüber hinaus kann man das Fitnesssportabzeichen von Strenflex erwerben. Der Name der Sportart setzt sich aus den englischen Wörtern »strength« (= Kraft), »endurance« (= Ausdauer) und »flexibility« (= Beweglichkeit) zusammen. Kraftleistungen, wie Bankdrücken, Dips,
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