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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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Empfehlungen für Kraft- und Konditionstrainingsprogramme vorgelegt, die besonders bei Basketballspielerinnen zur Vermeidung von Verletzungen des vorderen Kreuzbandes beitragen sollen. Leser, die detailliertere Angaben zu diesem Problem wünschen, werden auf diesen Übersichtsbeitrag verwiesen.
9.6 Menstruationszyklus und Krafttraining
    Zur Rolle des Menstruationszyklus im Krafttraining liegen überraschend wenige Daten vor. Obwohl sehr variabel, wurde bei trainierten Frauen eine Abnahme der normalen prämenstruellen Symptome, wie z. B. Brustvergrößerung, Appetitsteigerung, Völlegefühl und Stimmungswechsel, beobachtet. Dies hat zu einem allgemeinen Konzept geführt, wonach aktive Frauen weniger Probleme mit prämenstruellen Symptomen haben als nichtaktive Frauen. Wie viel Training erforderlich ist und wann eine derartige Aktivität für das Menstruationsprofil einer Sportlern nachteilig wird, ist nach wie vor ein Thema von hohem Interesse. Zu den menstruellen Abnormitäten gehört die Amenorrhoe , d. h. das Ausbleiben der Menstruationsblutung. Unter einer primären Amenorrhoe versteht man in diesem Zusammenhang eine Verzögerung der Menarche über das 16. Lebensjahr hinaus, während unter sekundärer Amenorrhoe das Ausbleiben der Menstruation bei einer Frau, die bereits menstruiert hat, verstanden wird. Bei der Dysmenorrhoe handelt es sich um eine schmerzhafte Menstruation, bei Hypermenorrhoe um eine hinsichtlich Umfang und Dauer exzessive oder verlängerte uterine Blutung, die in regelmäßigen Abständen auftritt, und unter Oligomenorrhoe versteht man seltene oder leichte Menstruationsblutungen. Es ist bemerkenswert, dass Frauen, die höheren Alltagsbelastungen ausgesetzt sind, häufiger unter Dysmenorrhoe, Hypermenorrhoe und abnorm langen Menstruationszyklen leiden.
Trainingsbelastung und Menstruationszyklus
    Es ist nicht nur das Training, das zu Unregelmäßigkeiten des Menstruationszyklus führen kann. Zu den anderen, möglicherweise zu Menstruationsabnormalitäten führenden Faktoren gehört eine unzureichende Kalorienaufnahme. Diese kann mit sportlichem Training und Wettkämpfen interagieren und menstruelle Probleme fördern. Viele Sportarten, bei denen ein niedriges Körpergewicht leistungsverbessernd wirkt (z. B. Turnen, Crosslauf) oder bei denen Gewichtsklassen bestehen (z. B. Gewichtheben, Frauenringen), können Probleme mit einem normalen Menstruationszyklus provozieren. Des Weiteren können hohe, intensive Trainingsumfänge zusammen mit geringer Kalorienaufnahme derartige Probleme fördern.
    Es ist bekannt, dass eine sekundäre Amenorrhoe bei Sportlerinnen häufiger vorkommt als bei Frauen, die einen weniger aktiven Lebensstil pflegen. Bei dieser Korrelation handelt es sichnicht um den Beweis eines Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs. Einem neuen Paradigma zufolge stellen die Menstruationsprobleme hinsichtlich ihres Schweregrades ein Kontinuum dar, wobei sie durch körperliche, ernährungs- und verhaltensbezogene Komponenten, die den Schweregrad modifizieren, beeinflusst werden.
    Für Frauen ist es wichtig, dass die Gesamtkalorienaufnahme und die Nahrungszusammensetzung (d. h. Eiweißaufnahme) gewährleistet ist, um sowohl den Energiebedarf zu decken als auch die Wiederherstellung und den Umbau des Muskelgewebes zu gewährleisten. Viele Frauen nehmen nicht genug Eiweiß auf, um den für die Eiweißsynthese nach einer Krafttrainingseinheit bestehenden Bedarf an Aminosäuren zu decken. Ein derartiges Ernährungsverhalten und weitere Ernährungsdefizite (z. B. eine reduzierte Kalziumaufnahme) können dazu beitragen, dass die optimale Anpassung an eine Trainingseinheit und ein Trainingsprogramm begrenzt ist. Zusätzlich können sie sehr wohl ein wichtiger Faktor sein, der zu Menstruationsstörungen beiträgt.
    Interessanterweise berichteten 25 % von 199 olympischen Gewichtheberinnen in einem Durchschnittsalter von 16 Jahren, dass sie eine unregelmäßige Monatsblutung hätten; bei nur drei dieser Sportlerinnen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren hatte die Menstruation noch nicht eingesetzt. Langstreckenläuferinnen nannten folgende Faktoren, die das Risiko von Menstruationsstörungen steigern können: längere Trainingsstrecken, eine höhere Intensität und Häufigkeit des Trainings sowie eine längere Dauer der Trainingseinheiten. Aber nicht alle Sportlerinnen, die ein umfangreiches, hochintensives Training absolvieren, leiden unter Menstruationsstörungen. Wiederum ist es die Interaktion zwischen

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