Krafttraining
abgeben und an die Sportlerinnen Forderungen in Bezug auf Körpermasse oder -fett stellen. Derartig kleine, aber negative Einflüsse können bei einigen Frauen weitreichende und schädliche Auswirkungen haben. Alle Trainer und im Sport tätigen Personen sollten daher sorgfältig darauf achten, derartige Bemerkungen zu unterlassen, weil sie negative Auswirkungen auf die Gesundheit einer Frau haben können. Krafttrainer sollten sich dieser Aspekte auch im Zusammenhang mit den unterschiedlichen sportspezifischen Trainingsprogrammen, mit denen sie arbeiten, bewusst sein.
Sportlerinnen sind für die Sportlerinnentriade in folgenden Sportarten anfällig:
Sportarten mit subjektiver Beurteilung (z. B. Tanz, Eiskunstlauf, Turmspringen, Kunstturnen, Aerobic).
Ausdauersportarten (z. B. Langstreckenlauf, Radsport, Skilanglauf).
Sportarten, in denen Frauen körperbetonende Kleidung tragen (z. B. Volleyball, Schwimmen, Turmspringen, Skilanglauf, Leichtathletik, Cheerleading).
Sportarten mit Gewichtsklassenunterteilung (z. B. Ringen, Gewichtheben, Rudern, einige Kampfsportarten).
Sportarten, bei denen der präbuszente Körper betont wird (z. B. Eiskunstlauf, Kunstturnen, Turmspringen).
Je jünger die Frau ist, wenn derartige Faktoren ins Spiel kommen, desto dramatischer können die Auswirkungen sein. Zusätzlich werden viele Frauen durch Reifeprozesse in den Sportarten beeinträchtigt, bei denen auf Grund der biomechanischen Anforderungen an die sportlichen Fertigkeiten unreife Körperform und -funktionen von Vorteil sind (z. B. Turmspringen, Eiskunstlauf und Kunstturnen).
ZUSAMMENFASSUNG DER PUNKTE AUS DEM POSITIONSPAPIER DER NSCA ZUM KRAFTTRAINING FÜR FRAUEN
Im Bemühen, die wichtigen Aspekte des Themas Krafttraining für Frauen besser zu verstehen, bildete die NSCA eine Untersuchungsgruppe, die ihre Ergebnisse im Jahr 1990 in Form eines Positionspapiers veröffentlichte. Im Folgenden werden die wichtigsten Punkte dieser Vereinbarung zum Krafttraining für Frauen vorgestellt.
1. Geeignete Kraft- und Konditionstrainingsprogramme können die sportliche Leistung verbessern, die physiologischen Funktionen optimieren und das Verletzungsrisiko reduzieren. Diese Effekte sind für Sportlerinnen genauso positiv wie für Sportler.
2. Auf Grund ähnlicher physiologischer Reaktionen sieht es so aus, als sollten Männer und Frauen auf grundsätzlich gleiche Weise ihre Kraft trainieren, d. h., sie sollten ähnliche Methoden, Programme und Übungsformen einsetzen.
3. In den unteren Extremitäten scheint die relative Kraft (d. h. die Kraft in Bezug zur fettfreien Körpermasse) von Frauen in etwa der der Männer zu entsprechen.
4. Frauen können durch ein Krafttraining eine relativ, nicht jedoch absolut gleiche Muskelhypertrophie erreichen wie Männer.
5. Sportlerinnen scheinen die gleiche Fasertypverteilung aufzuweisen wie Männer, obwohl die Querschnittsfläche der weiblichen Fasern kleiner zu sein scheint.
6. Es gibt wenig wissenschaftliche Belege dafür, dass das Einsetzen einer normalen Monatsblutung die sportliche Leistung beeinflusst.
7. Bei Sportlerinnen, deren Menstruationszyklus ausgesetzt hat, ist das Risiko von Muskel- und Skelettverletzungen höher. Sportlerinnen, die unter Amenorrhoe oder anderen Menstruationsstörungen leiden, sollten ihren Gynäkologen aufsuchen.
8. Empfehlenswert ist ein Krafttraining, das mehrgelenkige und strukturelle Übungen enthält. Ein derartiges Training setzt das Skelettsystem ausreichend hohen Belastungen aus und erhöht die Kalziumspeicherung im Knochen.
9. Hinsichtlich des Einflusses von Krafttraining auf die Schwangerschaft liegen wenig Daten vor. Anekdotische Belege deuten jedoch darauf hin, dass ein Krafttraining während der Schwangerschaft nicht mit Unsicherheiten behaftet ist; bei der Auswahl der Trainingsintensitäten und -formen sollte man jedoch dem gesunden Menschenverstand folgen.
10. Da die Ausschüttung des Hormons Relaxin dazu führt, dass die Sehnen und Bänder in Vorbereitung auf die Geburt weicher werden, ist bei schwangeren Frauen nach den ersten drei Monaten Vorsicht bei der Ausführung mehrgelenkiger Übungen mit schweren Gewichten (Kniebeugen, Kreuzheben, Reißen und Umsetzen) geboten. Auf Grund derMöglichkeit einer gesteigerten Körpertemperatur bei schwangeren Frauen sollten ebenfalls bei allen Übungen Vorbeugemaßnahmen hinsichtlich Kleidung und Umweltbedingungen getroffen werden.
11. Krafttraining hat sich als vorteilhaft für Veränderungen der Körperzusammensetzung
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