Krafttraining
, wobei W – Gewicht, a – Vertikalbeschleunigung ist. Wenn a gleich null wird (das Objekt befindet sich in Ruhe oder gleichförmiger Bewegung), entspricht die Kraft dem Gewicht des jeweiligen Körpers. Beim Üben mit freien Gewichten muss ein Sportler die Hantel in einer statischen Position fixieren. Es ist typisch, dass es nicht möglich ist, sich unmittelbar vor und nach den Krafteinsätzen zu entspannen, so wie es bei Bewegungen gegen andere Widerstandsarten möglich ist (beispielsweise bei einem Schwimmzug). Alle Bewegungen, in denen die Sportler ihren eigenen Körper bewegen (turnerische Kraftübungen), können diesem Widerstandstyp zugeordnet werden.
Wird ein Körper durch Muskelkraft beschleunigt, fällt die Beschleunigungsrichtung nicht mit der Kraftrichtung zusammen, mit Ausnahme einer Vertikalbewegung. Vielmehr entspricht sie der Richtung der resultierenden Kraft, die aus der vektoriellen Addition von Muskelkraft und Schwerkraft gebildet wird. Da die Erdbeschleunigung stets nach unten wirkt, muss der Sportler diese kompensieren, indem sein Krafteinsatz steiler als die gewünschte Bewegungsrichtung erfolgt. Das trifft beispielsweise auf das Kugelstoßen zu. Die Richtung der Kugelbeschleunigung fällt nicht mit der Richtung des Krafteinsatzes des Sportlers auf die Kugel zusammen ( s. Abb. 2.6 ). Das Gleiche trifft auch auf Absprungvorgänge zu.
Abb. 2.6: Muskelkraft (F mus ) und Gravitationskraft (F grav ) an der Kugel. Die Richtung der Kugelbeschleunigung fällt mit der Richtung der resultierenden Kraft (F res ) zusammen, nicht aber mit der Muskelkraft (F mus ).
WARUM IST KRAFTTRAINING VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG FÜR SPRINTER UND SPRINGER?
Körpergewicht (während der aufwärts gerichteten Absprungbewegung) und Körpermasse (während des horizontalen und vertikalen Abdrucks) stellen einen hohen Widerstand dar. Wenn eine Beinstreckung ohne Zusatzlast trainiert wird, hat das Krafttraining nur geringen Wert, denn es existiert keine positive Beziehung zwischen der maximum-maximorum-Kraft F mm und der maximum-maximorum-Geschwindigkeit V mm .
Der hydrodynamische Widerstand überwiegt in den Wassersportarten wie Schwimmen, Rudern und Kajak. Die Kraft hängt in diesem Fall vom Quadrat der Geschwindigkeit ab:
F = k 2 V 2 mit V 2 – Geschwindigkeit relativ zum Wasser, k 2 – hydrodynamischer Widerstandkoeffizient.
Es ist schwierig, diese Widerstandsart an Land zu simulieren. Dadurch bildet die Auswahl von effektiven Krafttrainingsübungen und das Landtraining in Wassersportarten ein spezielles Problem. Der Einsatz von Gewichten oder die Nutzung der elastischen Deformation bietet keine befriedigenden Lösungen. Während des Zuges im Wasser entspannt sich der Sportler unmittelbar vor und nach dem Zug und realisiert maximale Kräfte gegen den Wasserwiderstand beim Erreichen der maximalen Geschwindigkeit. Diese zwei Merkmale sind mit Federn und freien Gewichten unerreichbar.
Bei einigen Trainingsgeräten wird der Widerstand durch Viskosität erzeugt. In diesem Fall ist die aufgebrachte Kraft proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit F = k 3 V. Derartige Trainingsmaschinen werden hauptsächlich als Ersatz für natürliche Wasserbedingungen beim Trockentraining in Wassersportarten genutzt.
Mischwiderstände werden ebenfalls im Training eingesetzt. So kann z. B. ein Ende eines Gummibandes am Boden befestigt werden, während das andere Ende mit einer Hantel verbunden wird. In diesem Fall überwindet der Sportler beim Anheben der Hantel das (konstante) Gewicht der Hantel, die Trägheit der Hantel (die der Beschleunigung der Hantel proportional ist) und die elastische Kraft (die umso größer wird, je höher die Hantel gehoben wird).
Intrinsische Faktoren
Die Kraft, die ein Sportler bei derselben Bewegung aufbringen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Geschwindigkeit, Körperposition und Bewegungsrichtung. Die Ursache der Muskelkraft ist ganz offensichtlich die Aktivität einzelner Muskeln. Die angeführten Variablen bestimmen ebenfalls die Kraftentwicklung dieser einzelnen Muskeln. Allerdings besteht keine direkte Beziehung zwischen der Aktivität spezifischer Muskeln und der Muskelkraft (z. B. beim Heben einer Hantel). Die Muskelkraft wird durch das Zusammenwirken vieler Muskeln bestimmt. Aktivierte Muskeln erzeugen eine geradlinige Zugwirkung auf die Knochen. Die translatorische Wirkung der Muskelkraft bedingt auch eine Drehbewegung in den Gelenken.
AUSWAHL VON TROCKENÜBUNGEN IM SCHWIMMEN
Ein
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