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Krank (German Edition)

Krank (German Edition)

Titel: Krank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kerley
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einmal sterben, oder?«
    »Du hast Crayline seit deinem Aufenthalt im Institut nicht mehr gesehen?«, fragte ich.
    Er zögerte kurz. »Nein. Er war zwei Monate im Institut, und es war genau so, wie du gesagt hast, Carson. Ich wollte ihn kennenlernen und rausfinden, wie er tickt. Schließlich braucht der Mensch ein Hobby.«
    »Dann hast du ihn also nicht …«
    Jeremy drückte mich erneut. »Ich habe seit Jahren kein Wort mit Bobby gewechselt. Und ich bin froh, dass er tot ist, Carson. Und ihm geht es bestimmt nicht anders.«
    Der Raum schien immer kleiner zu werden. Von einer Sekunde auf die andere konnte ich die Finsternis im Haus meines Bruder nicht mehr ertragen, machte auf dem Absatz kehrt, stürmte aus der Hütte und versuchte, Jeremys Bann abzuschütteln. In der wärmenden Sonne schwand die Macht seiner Worte. Ich fühlte mich, als wäre mir die Flucht aus einem von Dämonen bevölkerten Zauberschloss gelungen. Ich holte tief Luft. Wieso war es meinem obsessiven Bruder wieder gelungen, mich vorübergehend in seinen Bann zu ziehen?
    *
    Auf dem Weg zu meiner Hütte hörte ich ein lautes Knirschen. Ich drehte den Kopf und erblickte Krenkler, die in einer dunklen Limousine saß und sich von einem ihrer Mitarbeiter chauffieren ließ. Der Wagen hielt neben mir, Krenkler streckte den Kopf durchs Fenster und steckte sich einen Streifen Kaugummi in den Mund.
    »Falls Sie Ihren Schönheitsschlaf schon hinter sich haben, Ryder, sollten Sie sich noch mal aufs Ohr hauen. Sie sehen grauenvoll aus.«
    »Ist mir stets eine Freude, Sie zu sehen, Agent Krenkler. Darf ich nach dem Grund Ihrer Aufwartung fragen?«
    »Auf dem Haunted Hollow Campground steht ein unbewohnter, zugesperrter Fleetwood Discovery, Baujahr 2008. Wir haben Crayline als Besitzer des Wohnwagens identifiziert, nachdem wir dem Verwalter ein Foto von ihm gezeigt haben. Wie sich herausstellte, hat Mr. Bobby Lee C. auf jedem Zeltplatz in der Gegend zwei, drei Tage campiert, bevor er seine Zelte woanders aufschlug. Ist schon phänomenal, dass Sie dem Burschen auf die Schliche gekommen sind.«
    »Reine Glückssache.«
    »Die Kiste, die er sich zugelegt hat, war nicht billig. Demnach muss er in der SFL eine ordentliche Stange Geld verdient haben.«
    » XFL  – Extreme Fight League.«
    »Wie auch immer. Uns interessiert mehr, was er während der letzten Monate getrieben hat. Warum hat er so viel Kohle ausgegeben, um in einem Wohnmobil zu wohnen und Leute abzuschlachten? Und hat er auch woanders getötet?«
    »Verdammt gute Frage.« Vierundfünfzig Prozent aller Morde werden nicht aufgeklärt. Ein kleiner Prozentsatz geht auf das Konto von Serienmördern, Geistesgestörten und gelegentlich auch Frauen. Vor diesem Hintergrund war es durchaus möglich, dass Woslee County nicht die erste Gegend war, in der Crayline zugeschlagen hatte. Hatte er das FBI verständigt, weil sein manisches Ego ihn glauben machte, er könne überall und jeden töten, wenn es ihm gelang, unter den Augen des FBI zu schalten und zu walten, wie es ihm beliebte?
    »Wussten Sie, dass Crayline verdächtigt wurde, in dem County in Alabama, wo er aufgewachsen ist, drei Personen getötet zu haben?«, fuhr Krenkler fort. »Die Taten liegen vier Jahre zurück und deuten auf Raserei hin. Die Opfer waren wie Schweizer Käse von Kugeln durchsiebt.«
    Ich nickte.
    »Dann wissen Sie bestimmt auch, wieso Crayline letztes Mal eingefahren ist«, meinte Krenkler.
    »Er hat sich den einzigen Typen vorgeknöpft, der ihn jemals in einem Kampf besiegt hat.«
    »Mad Dog Stone. Was für ein Name, hm? Crayline hat die arme Sau in eine Grube geworfen und ihm Müll zum Fressen gegeben. Sieht ganz so aus, als hätte der gute Bobby Lee nicht gern verloren. Aber bei Ihnen hat er den Kürzeren gezogen, Ryder.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Agent Krenkler?«
    »Ich wollte Ihnen noch erzählen, dass der Mann mit dem Lötkolben tatsächlich jener Charles Bridges war, der Crayline im Irrenhaus auf den Schlips getreten ist. Wie Sie schon sagten, hat Mr. Bridges gelegentlich für Dunham, Krull & Slezak gearbeitet.«
    »Haben Sie mit Slezak gesprochen?«
    Krenkler rümpfte die Nase. »Von Angesicht zu Angesicht. Schmieriger geht’s nicht.«
    »Sie treffen den Nagel auf den Kopf«, lobte ich und meinte es ernst.
    »Danke. Eine Sache sollten Sie außerdem wissen: Wir haben etwas ausgegraben, das früher im Alabama-Fall stichprobenartig untersucht wurde. Schon mal vom Marshmallow-Test gehört?«
    Vor meinem geistigen Auge sah ich

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