Krankheiten selbst behandeln
lassen. Vielmehr weisen viele Infektionen eine sehr hohe Rate an zum Teil schwerwiegenden Komplikationen auf. Da sich inzwischen eine gewisse Impfmüdigkeit ausgebreitet hat, sind die klassischen Kinderkrankheiten, die fast ausgerottet waren, wieder auf dem Vormarsch. Zusätzliche Risiken – denen heute durch Impfung vorgebeugt werden kann – stellen Erkrankungen wie Hepatitis B sowie Infektionen mit Meningokokken, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) oder HPV (Humane Papillomaviren, verursachen Gebärmutterhalskrebs) dar.
(Pertussis = Keuchhusten, Tetanus = Wundstarrkrampf, Polio = Kinderlähmung, Varizellen = Windpocken)
Impfplan (Quelle: Robert-Koch-Institut, Berlin)
Empfohlenes Alter
Impfung gegen
Ab Beginn 3. Monat
1. Diphtherie-Pertussis-Tetanus-Hib-Hepatitis B-Polio
Ab Beginn 4. Monat
2. Diphtherie-Pertussis-Tetanus-Hib-Hepatitis B-Polio
Ab Beginn 5. Monat
3. Diphtherie-Pertussis-Tetanus-Hib-Hepatitis B-Polio
12. bis 15. Monat
4. Diphtherie-Pertussis-Tetanus-Hib-Hepatitis B-Polio
1. Masern-Mumps-Röteln-Varizellen
Ab Beginn 13. Monat
Meningokokken
16. bis 24. Monat
2. Masern-Mumps-Röteln-Varizellen
Ab Beginn 6. Jahr
Auffrischung Tetanus-Diphtherie-Pertussis
10. bis 18. Jahr
Auffrischung Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Polio
Hepatits B (Ungeimpfte)
Varizellen (Ungeimpfte, ohne durchgemachte Erkrankung)
12. bis 17. Jahr
1., 2. und 3. HPV (alle Mädchen)
Die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder (U 1 bis U 10)
U 1 – Erstuntersuchung (sofort nach der Geburt)
Untersuchung von Atmung, Hautfarbe, Muskelspannung, Reflexen und Herztätigkeit; Kontrolle auf Verletzungen; Messung von Geburtsgewicht und -größe
U 2 – Basisuntersuchung bei Neugeborenen (3. bis 10. Tag)
Untersuchung auf Geburtsschäden, von Verdauungsorganen, Herz, Lunge, Hüftgelenken, Armen und Beinen; Bluttest auf Schilddrüsenunterfunktion (TSH) und Eiweißunverträglichkeit (Guthrie)
U 3 – Untersuchung nach 6 Lebenswochen (4. bis 6. Woche)
Kontrolle von Gehirnfunktion und Reflexen; Seh- und Hörtest; Messung von Körpergröße, Gewicht und Schädelumfang
U 4 – Untersuchung nach 3 Lebensmonaten (Anfang 4. Monat)
Kontrolle von Nervensystem und Hüftgelenken; Seh- und Hörtest; körperliche Untersuchung; Kontrolle des Entwicklungsstands
U 5 – Untersuchung nach 6 Lebensmonaten (Anfang 7. Monat)
Kontrolle von Bewegungsfähigkeit und Entwicklung; Seh- und Hörtest
U 6 – Untersuchung nach 1 Lebensjahr (bis Anfang 2. Jahr)
Körperliche Untersuchung; Größe, Gewicht; Entwicklungsstand
U 7 – Untersuchung nach 2 Lebensjahren (nach 21. Monat)
Kontrolle der geistigen Entwicklung; körperliche Untersuchung
U 7a – Untersuchung im 34. bis 36. Monat
Überprüfung des Impfstatus, Nachholen verpasster Impfungen; Sehtest; körperlicher Gesundheitscheck; Beurteilung der sprachlichen Entwicklung
U 8 – Untersuchung nach 4 Lebensjahren
Urinkontrolle; körperliche Untersuchung; Seh- und Hörtest; Fragen nach dem sozialen Verhalten; Beurteilung der Kindergartenreife
U 9 – Vorschuluntersuchung (Anfang bis Mitte 5. Jahr)
Feststellung von Fehlentwicklungen und Defiziten; umfassende körperliche Untersuchung (auch Zähne); kleiner Intelligenztest
U 10 (J 1) – Jugendgesundheitsberatung (Beginn Pubertät)
Körperliche Untersuchung; Gespräch über Drogen, Sexualität u.Ä.
Im Notfall Erste Hilfe leisten
Oberstes Gebot in einer Notfallsituation ist, Ruhe zu bewahren. Nur dann können Sie die Übersicht behalten und systematisch entscheiden, was zuerst zu tun ist. Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Sie ersetzen aber in keinem Fall einen Erste-Hilfe-Kurs, in dem Sie professionell angeleitet werden, die erforderlichen Maßnahmen zu üben und im Ernstfall richtig einzusetzen.
Atemnot
Mögliche Beschwerden
Erschwerte Atmung; schnelles, oberflächliches Atmen; ziehendes Geräusch beim Ein- oder Ausatmen; Blauverfärbung der Lippen und Haut; Husten
Mögliche Ursachen
Asthmaanfall
Allergischer Schock
Hyperventilation
Lungenverletzung, Lungenerkrankung
Herzinfarkt
Fremdkörper in Mund- oder Nasenraum
Sofort den Notarzt rufen
Bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand; bei Verdacht auf Erstickung (Blauverfärbung) oder Herzinfarkt; bei Insektenstich in Mund oder Rachen; bei Kollapsgefahr
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Aufrechte Lagerung: den Patienten (muss bei Bewusstsein sein!) aufrecht hinsetzen (kleines Kind auf den Arm nehmen); beengende Kleidung (Kragen, Krawatte, Gürtel u.Ä.)
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