Krankheiten selbst behandeln
(Schürfwunden ähnlich) im gesamten Windelbereich, eventuell Pusteln und offene Hautstellen
Mögliche Ursache
Wenn uringetränkte Windeln zu lange auf der Haut liegen bleiben und zusätzlich durch Gummi- oder Plastikhosen luftdicht abgeschlossen sind, vermehren sich in dem feuchtwarmen Milieu Bakterien, die den Urin zersetzen: Der entstehende Ammoniak reizt die Haut, es kommt zur Entzündung.
Wann Sie zum Arzt müssen
Bei wundem Po immer zur Klärung der Ursache (Entzündung, Pilzinfektion) zum Arzt gehen; bei großflächiger Entzündung; bei Fieber
Das können Sie tun
Windeln: nur Stoff- oder Papierwindeln verwenden; unbedingt nach jedem Einnässen wechseln; nicht zu straff windeln.
Reinigung: den Po nur mit lauwarmem Wasser vorsichtig, aber gründlich reinigen; keine Öltücher verwenden; nur vorsichtig trocken tupfen (nicht reiben).
Luft: vor dem Windeln das Baby 10 bis 15 Minuten nackt strampeln lassen; hilft bei der Abheilung der entzündeten Haut.
Sitzbad: 1 EL Kamillenextrakt mit 2 l warmem Wasser in eine Sitzbadewanne geben; das Baby ca. 10 Minuten lang hineinsetzen, danach vorsichtig trocken tupfen.
Medikamente, die helfen
Synthetische Wirkstoffe
Zink (Schüttelmixtur, Paste)
Antibiotikahaltige Salben (nur in schweren Fällen) sind rezeptpflichtig
Pflanzliche Präparate
Ringelblumensalbe
Hamamelissalbe, -creme
Das schadet Ihrem Kind
Gummi- oder Plastikhosen über der Windel
Puder auf nässender Haut
Windpocken
Verlauf der Erkrankung
2 bis 4 Wochen nach Ansteckung eventuell leichtes Fieber, dann Hautausschlag (linsengroße rote Flecken, die zu wässrig gefüllten Bläschen werden, Beginn meist auf der Brust, im Gesicht oder an den Armen; später gesamte Haut und die Schleimhäute betroffen), starker Juckreiz; Bläschen nässen, platzen und verkrusten; Fieber (auch hohes) möglich
1 bis 2 Wochen lang in Schüben immer neue Bläschen auftretend, sodass alle Stadien gleichzeitig vorhanden sind
Erreger
Windpockenvirus (Varizella-zoster-Virus, Herpesvirusart); durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt (selten)
Impfung
Sinnvoll; Impfplan siehe „Empfohlener Impfplan“
Wann Sie zum Arzt müssen
Zur Diagnosestellung; wenn sich Bläschen entzünden oder eitern; bei schwerem Krankheitsverlauf
Das können Sie tun
Waschung: 1 Teil Obstessig mit 3 Teilen Wasser mischen, den Körper damit vorsichtig abtupfen; lindert den Juckreiz.
Waschung: Waschbecken mit kaltem Wasser füllen, 1 Tasse starken Kamillentee hineingeben, ein Handtuch eintauchen, auswringen; den Körper damit sanft maximal 5 Minuten lang abtupfen.
Medikamente, die helfen
Synthetische Wirkstoffe
Zink (Schüttelmixtur)
Isoprenalinsulfat (Puder)
Dimetinden (gegen Juckreiz)
Polidocanol und Zinkoxid (gegen Juckreiz)
Zusätzliche Maßnahmen
Fingernägel kurz schneiden
Nachts eventuell Baumwollhandschuhe anziehen
Kein Schul- oder Kindergartenbesuch (bis der Arzt es wieder erlaubt)
Das schadet Ihrem Kind
Warmes Baden (steigert den Juckreiz)
Wadenwickel bei Fieber (lockt noch mehr Bläschen hervor)
Zahnen
Mögliche Beschwerden
Gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch an den Zahndurchbruchstellen (erstmals meist zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat), erhöhter Speichelfluss, Unruhe, häufiges Weinen und Schreien, ständiges Kauen auf den Fingern oder harten Gegenständen; gelegentlich Fieber oder Durchfall
Mögliche Ursache
Durchbruch der Milchzähne durch das Zahnfleisch mit Gewebezerreißungen, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann
Wann Sie zum Arzt müssen
Bei starker Entzündung des Zahnfleischs; bei (hohem) Fieber oder Durchfall zur Abklärung der Ursache
Das können Sie tun
Kälte: ein Leinentuch in kaltes Wasser tauchen, die Kiefer des Babys damit kühlen; mehrmals täglich anwenden.
Beißring: einen mit Flüssigkeit gefüllten Beißring in den Kühlschrank legen, dann dem Baby zum Kauen geben; erleichtert den Zahndurchbruch und lindert die Schmerzen.
Heiltee: 1 TL Kamillenblüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen; lauwarm zu trinken geben; wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf das Zahnfleisch.
Medikamente, die helfen
Synthetische Wirkstoffe
Lidocain, Kamillentinkur und Polidocanol (Flüssigkeit, Gel)
Benzocain (Balsam)
Pflanzliches Präparat
Salbeitinktur
Zusätzliche Maßnahme
Dem Baby harte Brotrinde oder Karotten zum Kauen geben
Empfohlener Impfplan
Da es heutzutage gut verträgliche Impfstoffe gibt, spricht nichts dagegen, Kinder impfen zu
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