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Kraut und Rübchen - Landkrimi

Kraut und Rübchen - Landkrimi

Titel: Kraut und Rübchen - Landkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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und um ihre Augen herum erschienen erstaunlich viele Lachfältchen. Ich blickte zu Boden.
    »Nein, ich wollte …«
    »Schon gut.« Sie nahm mir die Transportkiste aus der Hand und stellte sie ab. »Wir dachten nur, wo Sie doch Kräuterexpertin sind und Marion hinter dem Haus so einen riesigen Kräutergarten angelegt hat.«
    »Meine praktische Erfahrung liegt bereits etwas länger zurück. Ich bin Journalistin. Bei der Zeitschrift schreiben wir über die Pflanzen, wir schauen ihnen nicht beim Wachsen zu. Dazu fehlt in der Redaktion die Zeit.«
    »Hmm«, murmelte sie. »Aber Sie wollen doch sicher nicht gleich heute wieder weg.«
    »Wenn ich den Kater in der nächsten halben Stunde einfangen kann, dann schon.«
    Sie schaute mich an, und wieder hatte ich den Eindruck, dass sie mich abschätzte. Dann nickte sie. »Okay. Ich helfe Ihnen suchen.« Sie wandte sich ab und sah sich um. »Wo könnte er sein?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Überall.«
    »Das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt«, brummelte sie leise, und obwohl ich ihr Gesicht nicht sah, konnte ich mir gut vorstellen, wie sie gerade die Augen verdrehte. Sie ging in die Hocke, streckte eine Hand aus und schnalzte mit der Zunge. Ich betrachtete ihre Rückensansicht. Ihre dunklen Haare fielen ihr bis auf die Schultern, und die Jeans saßen eng an ihrer schmalen Figur. Die Ärmel ihrer karierten Bluse waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und ließen ihre sehnigen Unterarme frei.
    Ich ertappte mich dabei, wie ich im Geiste automatisch nach geeigneten Stellen im Haus für eine Fotostrecke suchte. Sie wäre ein wunderbares Model in ihrem Hemd und der leicht verschlissenen Jeans.
    »Ist irgendwas?« Sie drehte den Kopf und schaute mich über ihre Schulter hinweg an. Ich zuckte zusammen und fühlte mich ertappt. Hatte sie Augen im Rücken?
    »Nein«, gab ich zurück. Sie musste mich wirklich für eine Vollidiotin halten.
    »Ich habe übrigens einen Streuselkuchen mitgebracht«, sagte sie und kroch auf allen vieren durch den Flur. »Er steht draußen vor der Tür. Vielleicht sollten wir ihn reinholen, bevor es wieder anfängt zu regnen.« Sie beugte die Ellbogen, legte ihre Wange auf den Boden und spähte unter die Anrichte. »Ist Ihr Hoppenstedt ein ziemlich fetter schwarzer Kater?«
    »Könnte hinkommen.«
    »Gut. Dann holen Sie jetzt mal den Kuchen rein. Solange das Viech hinten an der Wand klebt und keine Anstalten macht, herauszukommen, können wir es uns genauso gut schmecken lassen.« Sie stand auf und ging in die Küche. Mit raschen Griffen, die mir zeigten, wie vertraut sie mit der Einrichtung war, nahm sie zwei Teller und zwei Gläser aus dem Schrank. Ich drehte mich um und ging durch den Flur zur Haustür.
    Sorgfältig achtete ich darauf, die Zwischentür zu schließen, damit Hoppenstedt nicht einen Überraschungsmoment ausnutzen und im Schnellstart nach draußen entwischen konnte. Dabei betrachtete ich das Ergebnis meines Nahkampfs mit dem Kater. Das Loch an der Seite des Windfangs neben der Haustür war recht groß. Fetzen der Tapete hingen an den Rändern. Auf dem Boden davor lagen weißer Staub und Stücke der Rigipswand. Noch eine Baustelle. Ich seufzte.
    »Später, Katharina. Eines nach dem anderen. Erst der Kuchen. Dann die Arbeit.«
    Trotzdem wäre eine annähernde Vorstellung über die Größe des Schadens nicht schlecht. Ich ging näher heran. Die Nachbarin würde schon nicht verhungern, wenn sie eine Minute länger warten musste. Vorsichtig befingerte ich die Bruchstelle. Mehr Gips bröckelte unter der Tapetenschicht ab und rieselte vor und in das Loch. Ich kniete mich auf den Boden und spähte hinein. Es war eine Doppelwand, wie sie häufig in alten Häusern zu finden ist. Hinter der vorderen, mit Gipsplatten verkleideten Wand befand sich ein Hohlraum, in den ursprünglich wohl einmal Dämmmaterial gegeben worden war, wovon aber nicht mehr viel zu sehen war. Ein Rohr verlief senkrecht durch den Zwischenraum. Etwas war zwischen dem Rohr und der Wand eingeklemmt. Es sah aus wie ein flaches Paket, aber im Dunkeln konnte ich es nicht genau ausmachen.
    Ich streckte meinen Arm durch das Loch und tastete mich zu der Stelle vor, an der ich das Päckchen vermutete.
    »Haben Sie den Kuchen gefunden?« Mila Seidenmachers Stimme drang gedämpft durch die geschlossene Tür zu mir. Geschirr klapperte.
    »Komme gleich!«, rief ich, zog meine Hand aus dem Loch und schaute noch einmal hinein, um mich zu orientieren. Zweiter Versuch. »Na geht doch«,

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