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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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erkennen ist. Wird die Komprimierung hingegen verstärkt, um Bilder kleiner zu bekommen, erhöht sich auch der Verlust an Qualität und wird bald auch mit freiem Auge sichtbar.
    Vor diesem Hintergrund sollte es uns zu denken geben, wenn 10-Megapixel-Kameras JPEGS mit zwei oder drei Megabyte ausspucken.
    Ein unkomprimiertes 10-Megapixel-Bild 1 müsste etwa 30 Megabyte haben. 2 Um ein Bild auf ein Zehntel dessen zu bekommen, muss schon sehr kräftig komprimiert und ein relativ großer Verlust an Qualität in Kauf genommen werden. Wie stark und mit wie viel Qualitätsverlust eine Kamera JPEGS speichert, entscheidet und programmiert der Hersteller. Wenn Ihre Kamera also tatsächlich mit 10, 15 oder 20 Megapixel JPEG -Dateien schreibt, die nur wenige Megabyte groß sind, lohnt sich der Blick ins Detail.
Kontra RAW : Komplizierte und langwierige Ausarbeitung?
    Gelegentlich wird RAW unterstellt, dass das Handling kompliziert sei und die Entwicklung zeitaufwendig. Tatsächlich nimmt es Zeit in Anspruch mehrere tausend Bilder eines Foto-Shootings auf den Computer zu übertragen und entwickeln zu lassen.
    Anschauen kann man RAWS eigentlich nicht. So wie für analoge Fotoabzüge Negative (Abb. 6.16) die richtigen Originalaufnahmen sind, die erst entwickelt werden müssen, um sie herzeigen zu können (Abb. 6.17), sind RAW -Dateien die digitalen Negative (Abb. 6.18), die erst von einer Software zum JPEG entwickelt werden müssen, bevor man sie anschauen kann (Abb. 6.19). Doch eben diese Software übernimmt die Entwicklung unmittelbar nach dem Import automatisch. Kompliziert ist das Handling deswegen nicht, und die marginale Verzögerung, die entsteht, bis man die Bilder anschauen kann, sollte für die meisten Fotografen belanglos sein.

    Abb. 6.16 | Analoges Negativ

    Abb. 6.17 | Print eines Fotos

    Abb. 6.18 | Digitales Negativ

    Abb. 6.19 | Digitalbild
Mehr über
    Analoge Fotografie
    Weißabgleich
    Eine spezielle Software, um Bilder sortieren, verwalten, beschreiben, drucken, exportieren und in Dia-Shows präsentieren zu können, sollte jeder Fotograf nutzen. Solch unverzichtbare Werkzeuge beginnen preislich bei kostenlos, und selbst einfache Tools sollten in der Lage sein, RAW -Dateien zu entwickeln und einfache Bearbeitungsschritte auszuführen. Als Beispiel möchte ich nur iPhoto nennen, das neuen Macs beiliegt, oder über das Internet um ein paar Euro bezogen werden kann. 1
    Nutzt man ein solches Programm ohnehin, um Bilder effizient verwalten und einfach herzeigen zu können, dann liegt es in meinen Augen auch nahe, die Vorteile von RAW zu nutzen. Auch wenn man nicht beabsichtigt viele Bilder manuell zu entwickeln – die Option mehr aus ihnen zu machen ist immer da. Die Basis-Ausarbeitung erledigen die Programme automatisch im Hintergrund.

    Abb. 6.20 | iPhoto zur Bildverwaltung
Pro RAW : Das Original bleibt erhalten
    Ein weiterer Vorteil des RAW -Formats liegt darin, dass es nicht überschrieben werden kann. Das original Negativ bleibt also immer unverändert vorhanden. Das heißt auch wenn Sie sich heute entscheiden ein Bild schwarzweiß zu entwickeln, können Sie morgen die Farben jederzeit zurück holen. Wenn Sie ein JPEG als Schwarzweiß ausarbeiten, dann sind die Farben gelöscht und sie können zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder hergestellt werden. 2
    Wer nicht beabsichtigt seine Bilder jemals eigenhändig zu optimieren und zu entwickeln – mehr aus seinen Fotos raus zu holen –, dem würde RAW keinen Mehrwert liefern, sondern lediglich mehr Speicherplatz beanspruchen. Doch ambitionierte Fotografen sollten auf jeden Fall überlegen, ob Sie bei ihren Aufnahmen auf die Möglichkeiten der RAW -Entwicklung verzichten wollen.
RAW -Format des Herstellers oder DNG ?
    Raw ist kein eigentliches Dateiformat wie JPEG , TIFF oder das Photo-shop-Format PSD . Eigentlich ist RAW eher eine Art Überbegriff für Dateiformate, mit denen Bilder genau so gespeichert werden, wie sie der Sensor der Kamera sieht. Tatsächlich hat jeder Kamerahersteller seine eigenen RAW -Formate. Bei Nikon heißt das NEF , bei Canon gibtes CRW und CR 2, Olympus hat ORF , Panasonic RW 2 , Sony kennt ARW und so weiter.
    Damit ein Programm in der Lage ist diese Dateien zu entwickeln, muss es das Format lesen können und verstehen. Die Hersteller hüten allerdings die Rezepte, nach denen ihre RAW -Formate zubereitet sind. Das mag daran liegen, dass sie eigene Programme haben, mit denen sich ihre RAW -Bilder verwalten und bearbeiten lassen, und dass

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