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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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ihm morgens in die Schule fahren möchte. Irgendetwas hat mich davor gewarnt, nein zu sagen. Beim nächsten Mal erzählte er was von Waffen und den Hechten, und dass es niemand in der ganzen Schule verdienen würde, ein Hecht zu sein, außer denen, die er selbst aussucht. Er sagte, er hätte besondere Dinge zu erledigen.«
    »Hat er dir gesagt, was?«
    »Alles, was er sagte, war, er würde mal berühmt werden. Berühmter als Twister je war, denn es gibt noch immer Fotos von Twister, und die ganzen Trophäen in den Glasvitrinen. Dadurch hat er, glaube ich, von ihm gehört.«
    »Denk scharf nach, Weed.« Brazil legte seine Hände auf Weeds Schultern. »Plant Smoke irgendetwas, das ihn berühmt machen könnte? Irgendetwas Schlimmes vielleicht?«
    »Ich glaube, er will Leute umbringen«, sagte Weed.

32
    Brazil überlegte, was zu tun war. Wenn Smoke vorhatte, in der Schule mit halbautomatischen Waffen aufzukreuzen und so viele Leute abzuballern wie möglich, musste Brazil schnell etwas unternehmen. Er griff zum Telefon, rief West an und weckte sie auf.
    »Komm sofort her«, sagte Brazil. »Frag nicht warum, komm einfach.«
    »Wo ist hier?«, fragte sie verschlafen.
    »Präsidium. Wir müssen morgen so viele Cops zur Godwin High School beordern wie nur möglich, um zu verhindern, dass Smoke auftaucht, und wir müssen das jetzt in die Wege leiten.«
    West versuchte aufzuwachen. Brazil konnte hören, wie sie im Zimmer auf und ab ging.
    »Ich treffe dich in zwei Stunden in der Ermittlungsabteilung«, sagte Brazil.
    Weed bekam immer mehr Angst. Er zupfte an seinem Sweatshirt und seufzte in einem fort, als ob er Atemprobleme hätte. »Er hat mich gezwungen, Sachen zu machen. Er hat mir eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt, er würde mich erschießen, wenn ich nicht mitmachte. Und dann ist er seit ein paar Wochen nicht mehr in die Schule gekommen.«
    »Er hat dich also nicht mehr mitgenommen?« Brazil machte sich sorgfältig Notizen.
    »Er hat mich abgesetzt und ist weitergefahren. Dann hat er es darauf angelegt, dass ich zu spät kam, hat mich mit rumgeschleppt und dafür gesorgt, dass ich die Bandprobe versäume. Und ich muss doch am Samstag in der Azalea Parade mitspielen.« Plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen. »Das ganze Jahr habe ich geübt. Und jetzt kann ich bestimmt nicht mitmachen.« Das Telefon läutete, beide erschraken. Brazil ging ran, und als er verbunden war, erklärte er dem Aufnahme-Beamten Charlie Yates ungeduldig Weeds Gesetzesüberschreitungen.
    Brazil beschuldigte Weed der Übertretung der Verordnung 18.2-125, Betreten eines Friedhofs außerhalb der Öffnungszeiten, ein Delikt der Schwere 4, und 18.2-127, Beschädigung von Kirchen, kirchlichem Eigentum, Friedhöfen, Begräbnisstätten etc. ein Delikt der Schwere 1, und 182.2-138.1, mutwillige und böswillige Beschädigung oder Verunstaltung von öffentlichen oder privaten Einrichtungen, ein Delikt der Schwere 1, beziehungsweise ein Verbrechen, abhängig davon, wie groß der Schaden war.
    »Also was jetzt davon«, wollte Yates wissen.
    »Delikt der Schwere 1«, sagte Brazil. »Wir wissen nicht, wie viel es kostet, die Statue reinigen zu lassen. Wenn es mehr als tausend Dollar sind, wird das bei der Gerichtsverhandlung geklärt.«
    Weed starrte mit großen Augen auf Brazil. Ganz offensichtlich verstand er nicht. Er war zu Tode erschrocken.
    »Die Anhörung findet am Freitag statt«, sagte Yates. »Hat er jemand.«
    »Ich möchte, dass die Anhörung morgen früh stattfindet«, unterbrach ihn Brazil. »Das ist wirklich wichtig, Charlie.«
    »Klar, überhaupt keine Sache.« Für Yates machte das keinen Unterschied.
    Für Brazil schon. Vom Gerichtsplan her wusste er, dass diesen Monat Richterin Maggie Davis den Vorsitz hatte. Sie hatte angeordnet, dass Anhörungen von Jugendlichen stets unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, es sei denn, sie hätten ein Verbrechen begangen. Weeds Anhörung öffentlich stattfinden zu lassen, war das Letzte, was Brazil wollte. Unter keinen Umständen sollte die Presse dabei sein. Niemand außer den Anwälten und der Richterin sollte hören, was er und Weed zu sagen hätten.
    »Gibt es jemand, der ihn heute Abend noch abholt und nach Hause bringt?«, fragte Yates.
    »Es war uns noch nicht möglich, seine Mutter zu erreichen. Sie war im Operationssaal und durfte nicht gestört werden.« Nicht, dass Brazil es allzu dringend gemacht hätte. Weed wollte nicht nach Hause, und Brazil wollte es auch nicht.
    »Es gibt

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