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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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keine Betten in der Gefangenenaufnahme. Ich hab gerade nachgesehen«, sagte Yates.
    »Sind da nie«, sagte Brazil.
    »Wenn er also nicht nach Hause kann, muss er bis zum Morgen in eine Wartezelle.«
    »In Ordnung«, sagte Brazil und ließ Weed nicht aus den Augen. »Ich unterschreibe dann die Verfügung und bringe ihn rüber. Aber beeilen Sie sich, Charlie. Sie wissen nicht, was hier los ist.«
    Weed kam in eine Aufnahmezelle ohne besonderen Komfort, kaum größer als ein Kleiderschrank. Alles war aus rostfreiem Stahl, selbst das Bett. Er konnte nicht schlafen. Er starrte durch ein schmales Gitter und beobachtete, wie andere Jugendliche hereingebracht wurden. Sie erinnerten ihn an Sick, Beeper, Divinity und Dog. Niemand erinnerte ihn an Smoke. Smoke sah anders aus, als er war.
    Es war dunkel gewesen, als Officer Brazil ihn hierher gebracht hatte. Man nannte es das Heim für Jugendarrest, doch es glich keinem Heim, das Weed kannte. Er hatte nicht gesehen, wie es von außen aussah, doch er wusste, dass es in einer schlechten Gegend stand, weil sie kurz zuvor am Gefängnis vorbeigefahren waren. Das Gefängnis war in gleißendes Licht getaucht, riesige Rollen Rasierklingendraht blitzten wie Messer, die nur darauf warteten, jemanden aufzuschlitzen. Weeds Magen zog sich zusammen, und es wurde ihm kalt ums Herz. Weed war immer noch wütend, dass man ihn gezwungen hatte, alle seine Kleider abzulegen und unter die Dusche zu gehen. Als er wieder herauskam, gab man ihm eine Uniform zum Anziehen. Nichts, was ihn mit Stolz erfüllte. Es erinnerte ihn an das, was sein Vater trug, wenn er Kanalabflüsse reinigte und Hecken stutzte, wenn er nicht gerade wieder verspielte, was er vorher verdient hatte. »Hallo!« Weed schlug gegen die Tür.
    Jemand fluchte, und der Hilfssheriff erklärte gerade einem aufmüpfigen Jugendlichen, was er alles falsch gemacht hatte und weshalb er dafür bezahlen würde.
    »Hey!« Weed drosch mit der Faust gegen die Metalltür und stellte sich auf seine Zehenspitzen, um besser durch das Gitter sehen zu können.
    Plötzlich tauchte ein Hilfssheriff auf, zwischen ihnen war nur das Metallgitter. Weed konnte seinen nach Zigaretten und Zwiebel riechenden Atem spüren.
    »Hast du ein Problem?«, fragte der Deputy.
    »Ich will meinen Police Officer sehen«, sagte Weed.
    »Hey!«, rief der Deputy. »Er will seinen Police Officer sehen!« Es folgten brüllendes Gelächter und anzügliche Witze.
    »Was denn? Du hast also deinen eigenen, persönlichen Police Officer?« Der Deputy grinste Weed an. »Das is ja 'n Ding.«
    »Der mich hergebracht hat«, sagte Weed. »Sagen Sie ihm, dass ich mit ihm reden muss.«
    »Das kannst du ihm vor Gericht sagen.«
    »Wann ist das?«
    »Morgen früh um neun.«
    »Ich muss wissen, ob er meine Mama angerufen hat«, schrie Weed.
    »Du hättest besser an deine Mama gedacht, bevor du das Gesetz gebrochen hast«, antwortete der Deputy.

33
    Kurz nach drei Uhr nachts stürmte eine Sondereinheit das Clubhaus der Hechte im South Side Motel, doch der Raum war verlassen. Sie fanden keine Waffen oder Munition, nur Alkoholika sowie jede Menge Müll und schmutzige Matratzen. Brazil saß an dem einen Telefon, West an einem anderen, beide in je einer Nische in der Ermittlungs-Abteilung. Brazil hatte Mrs. Lilly, die Direktorin der Godwin High School, zu Hause angerufen. Als sie begriff, worum es ging, traf sie sich mit dem Verwalter in der High School, und sie begannen, Schülerlisten durchzugehen.
    Endlich fanden sie heraus, dass Smokes richtiger Name Alex Bailey war, doch weder die Adresse, die in der Schulakte stand, noch die Telefonnummer existierten; in seiner Akte fehlte auch ein Foto. Das Schülerjahrbuch war zwar noch nicht erschienen, trotzdem stand er nicht auf der Liste diejenigen Schüler, die dafür ein Foto hatten anfertigen lassen müssen. Alles, was man von ihm wusste, waren die Unterrichtsfächer, die er belegt hatte, und dass er letzten Sommer von Durham, North Carolina, hierher gezogen war, und dass es die private High School, auf die er angeblich gegangen war, nicht gab. Brazil telefonierte sämtliche Baileys in der ganzen Stadt durch und riss die Leute aus dem Schlaf. Niemand hatte einen Alex in der Familie, der auf die Godwin High School ging. »Wie konnte er damit nur durchkommen?«, fragte Brazil West. »Er gibt eine falsche Adresse an, eine falsche Telefonnummer, der Name seiner früheren High School stimmt nicht, und wer weiß, was wir noch alles entdecken.«
    West rauchte

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