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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Filmen zu rauchen?«
    Die Ungerechtigkeit und die geradezu verbrecherische Zielsetzung des Ganzen brachten Fred zur Raserei. Die Autoschlange reichte bereits bis zur Commerce Road, andere Philip-Morris-Angestellte würden ebenso zu spät kommen wie Bubba. »Du sagst es, Bruder«, stimmte Bubba aus vollem Herzen zu. »Warum verklagen wir nicht ganz einfach die Kläranlagenbetreiber, weil sie uns zwingen zu scheißen.«
    »Amen.«
    »Warum zerren wir nicht Kentucky Fried Chicken vor Gericht, weil wir an einem Herzschlag sterben werden.« Bubba war inspiriert.
    »Wie geht's übrigens deinem Cholesterinspiegel, Bubba?«
    »Honey sagt immer, dass ich mich untersuchen lassen soll. Aber wer zum Teufel hat schon Zeit dafür?«
    »Nun, ich hab da eine neue Theorie«, sagte Fred. »Ich habe beschlossen, wenn dein Körper dir sagt: iss Eier oder nimm noch ein bisschen Salz, dann spricht er zu dir und sagt dir, was er braucht.« Fred drückte die Zigarette aus. »Klar, wenn ich hohen Blutdruck kriege, prozessiere ich dem süßen Norton-SalzMädchen auf der Packung glatt den Regenschirm aus der Hand!«
    Bubba wieherte, Fred lachte, dass ihm die Tränen in die Augen schossen. Er begann, die Autos um sie herum zu winken. Die Fahrer, mit gehetzten Gesichtern, rasten vorbei und begaben sich in die Schlacht um einen Parkplatz.
    Auch Brazil war in Panik. Es dämmerte ihm, dass weder er noch sonst jemand in der Lage war, die neue Website zu reparieren. Und das, wo er Hammer gebeten hatte, mit der Website so lange zu warten, bis das Police Department jemand anderen als Fling hatte, um die Software zu bedienen. Im Gegensatz zu West, die für nichts, das sie nicht in die Hand nehmen oder entzwei sägen konnte, Geduld aufbrachte, hatte Brazil Ahnung von Computern und war sogar ziemlich gut im Lesen von Gebrauchsanleitungen und Hilfemenüs. Aber gegen Computerviren war Brazil machtlos. Er war überzeugt, dass es sich bei den blauen Fischen um den Ausbruch eines neuen Virus handelte, der sich unbemerkt eingeschlichen hatte. Vielleicht, weil man allgemein dachte, dass man nur keine unsicheren Disketten zu verwenden brauchte, und schon war alles in Ordnung. Wie konnte er nur so naiv gewesen sein, so sorglos, da er doch verdammt gut wusste, dass man sich einen Virus auch über das Internet einfangen konnte, und er damit das gesamte COMSTAT-Programm in Gefahr gebracht hatte.
    Brazil saß in seinem BMW Z3, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Das Leder roch noch neu, der Lack war makellos, und doch liebte er den Wagen nicht so sehr wie den alten BMW 2002, der seinem Vater gehört hatte. Brazil hatte ihn eingemottet und ihn in seinem Elternhaus in Davidson untergestellt. Er hatte es für das Beste gehalten. Es war Zeit für einen Neuanfang gewesen, Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Vielleicht war es auch Zeit, sich von seiner alkoholkranken Mutter zu lösen.
    Er fuhr über die zahlreichen Kreuzungen und durch die Einbahnstraßen des Fan, wich Radfahrern und Fußgängern aus und den Menschenmengen, die in und aus Kneipen drängten, Helen's, Joe's Inn, Soble's, Konsta's, Commercial Tap House, Southern Culture, aus Lebensmittelgeschäften und Waschsalons. Brazil fürchtete sich davor, Hammer die Wahrheit über COMSTAT zu sagen, und was noch schlimmer war: Es gab in Wests Gegend keine Parkplätze. Brazil hatte kein Glück, und er stöhnte, als er Hammer in den kleinen Straßen auf und ab fahren und ungeduldig Gas geben sah. Was sie nicht bekam, versuchte sie immer besonders schnell zu erreichen. Brazil hielt vor einem Hydranten, während ein Mercedes-Zwölfzylinder geräuschvoll seinen Parkplatz in der Kurve verließ und ein Jeep Cherokee versuchte, sich in die Lücke zu zwängen. Brazil sprang aus seinem Wagen, spurtete zum Jeep rüber und gebot mit erhobener Hand Einhalt. Am Steuer saß eine hübsche junge Frau. Sie blickte finster, als sie die Scheibe runterkurbelte.
    »Ich war zuerst hier«, sagte sie.
    »Darum geht's nicht«, antwortete Brazil.
    »Und ob's darum geht.«
    »Polizei von Richmond.«
    »Das ganze Department?«, spottete sie.
    »Ein Officer.«
    »Ein Officer? Nur einer?«, fragte sie sarkastisch.
    »Sie haben keinem Grund, frech zu werden, Ma'am.«
    »Polizeibeamte fahren keine BMWs, und außerdem tragen Sie Jeans«, erwiderte sie. »Ich habe Leute gestrichen satt, die mir den Parkplatz wegschnappen wollen, nur weil ich eine Frau bin.«
    Brazil zückte seinen Ausweis und zeigte ihn ihr. Aus den Augenwinkeln sah er wieder

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