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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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bekommen, essen Sie dann auch nie wieder Hühner?«
    »Ist das kürzlich vorgekommen? Ich hab Diät-Cola.«
    »Leitungswasser ist bestens«, sagte Hammer. »Andy, wir haben hier gesessen und geredet und sind zu keinem Ergebnis gekommen. Haben Sie irgendeine Ahnung, was das hier ist? Erklären Sie mir bitte, wie Fische ins COMSTAT gekommen sind.«
    »Nun, das sind sie nicht. Nicht direkt, Chief Hammer«, sagte Brazil. »Und ich hätte auch gern ein Wasser«, sagte er zu West. »Aber ich kann es auch holen, auch das von Chief Hammer, wenn du willst. Ich würde das gerne machen.«
    »Ich geh schon. Und sei nicht so verdammt höflich, das geht mir auf die Nerven.«
    »Tut mir Leid«, sagte Brazil und war schon wieder höflich. Es war schrecklich, in Wests Wohnung zu sein und daran erinnert zu werden, dass sie ihn noch nie, seit sie nach Richmond gekommen waren, eingeladen hatte rüberzukommen, nicht ein einziges Mal. Zum ersten Mal sah er sie in irgendetwas anderem als Arbeitsklamotten oder Laufzeug. Nun trug sie die ausgebeulten Jeans, die ihn immer wahnsinnig gemacht hatten. Ihr graues T-Shirt war aus besonders weicher Baumwolle und schmiegte sich an jede Kontur ihrer vollen Brüste, die er nun nicht mehr sehen durfte, geschweige denn berühren. Alles in ihm tat ihm weh.
    »Wenn Sie mal zum oberen Rand des Bildschirms schauen.« Er fuhr mit seinem Finger über den Monitor und wandte sich an Hammer, als ob West gar nicht mehr vorhanden wäre. »Das sagt uns, dass wir uns gerade unsere Website ansehen, denn das ist die Adresse.«
    »Nein«, sagte Hammer ungläubig. »Ich fürchte ja«, sagte Brazil.
    Hammer und West beugten sich nahe an den Bildschirm und starrten schockiert auf:
    http://www.sen_orrin_hatch_r_utah.gov/sen_bill_10/senjudic_c
    ommit/deptjustice/nij/nypd_1_polplaza/comstat/comp_map_center_dc/interpol/scot/yrd/fbi/atf/ss/dea/cia/va_nat_guard/va_att_gen/va_gov_off/va_dept_health/va_dept_safety/city_mang/gsa/city_hall/city_counc//richpoldept/off_pub_info/qa/rich_times_disp/ap/upi/limk_ntw/all_rights_resrv/classfyd/asneed/othrwyz/pub_domain.html
    »Andy, ich hab noch nie so'n Mist gesehen wie das«, schrie Hammer auf. »Bitte sagen Sie mir nicht, dass über diesen Pfad die Öffentlichkeit unsere Website aufruft.«
    »Ich fürchte, so ist es«, sagte Brazil.
    »Wie zum Teufel soll sich jemand an so etwas erinnern?«, fragte West und blickte finster auf den Bildschirm.
    Brazil ignorierte sie. »Zumindest funktioniert es«, sagte er. »So viel wissen wir immerhin, wir haben ja schon eine Reaktion darauf bekommen.«
    »Aber warum, verdammt noch mal, ist die Adresse so kompliziert?«, wollte Hammer wissen. »Wie viele Antworten werden wir bekommen mit so einer Adresse?« Sie schwieg eine Minute lang, und ein Schatten fiel über ihr Gesicht. »Erzählen Sie mir nicht, dass Fling etwas damit zu tun hat.« Stille.
    »O Gott«, murmelte Hammer.
    »Nun«, antwortete Brazil, »Sie wollten es ja so schnell wie möglich haben, Chief Hammer. Das Problem war, die Gateways zu finden, die Durchschlüpfe im Netz, um auf unsere Homepage zu gelangen. Sie müssen sich das vorstellen wie beim Brief, der auch erst den und den Weg nimmt, bevor er schließlich bei Ihnen ankommt, oder wie Sie an vier verschiedenen Flughäfen umsteigen müssen, bevor Sie dort sind, wo sie hin müssen...«
    »Oh, klasse«, sagte West. »Fling schickt also die Leute zu fünfzig verschiedenen Flughäfen, nur um von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen. Er lässt die Post einen Brief durch zwanzig verschiedene Staaten schicken, bloß damit er zwei Straßenecken weiter ankommt.«
    »Um Fling nicht ganz unrecht zu tun: je mehr Gateways, desto sicherer das System«, sagte Brazil ganz objektiv.
    »Ha!«, schnaubte West. »Tolle Sicherheit. Die verdammte Website läuft seit ein paar Tagen, und schon haben wir überall die verfluchten Fische und kommen in COMSTAT nicht mehr rein!«
    »Es scheint mir auch«, sagte Hammer und folgte den wenigen Brotkrumen der Logik in diesem dunklen Wald, »dass die Sicherheitssituation so ziemlich genau das Gegenteil von dem ist, was Sie sagten, Andy. Mir scheint, je mehr Gateways wir haben, desto mehr Möglichkeiten für Außenseiter, bei uns reinzukommen. Das ist wie mit Haustüren. Je weniger, desto besser.«
    »Da ist natürlich auch was dran«, bestätigte Brazil. »Also, um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, dass Fling sich eine Adresse wie diese basteln würde, aber jetzt ist es zu spät.« Hammer schaute immer

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