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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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noch auf den Monitor. Ihr Entsetzen wuchs.
    »Lassen Sie mich das eine noch fragen«, sagte sie: »Das erste Gate zu unserer kleinen Richmond-Homepage ist Senator Orrin Hatch, der Vorsitzende des Justizkomitees, der Erfinder des Senatserlasses Nummer 10?«
    »Ja«, antwortete Brazil ruhig und malte sich aus, wie er Fling von einer Klippe stieß.
    »Was hat der Jugendkriminalitätsakt für Gewalt- und Wiederholungstäter von 1997 mit unserer Website zu tun, Andy?«, wollte Hammer wissen. Brazil hatte nicht die geringste Ahnung.
    »Und von dort gehen wir durch die Gateways von Interpol, Scotland Yard? Und FBI, ATF, DEA, Secret Service und CIA?«
    Hammer erhob sich und begann im Zimmer umherzulaufen.
    »Und durchs New York Police Department, NYPD, Police Plaza Nr. 1? Und durch das Büro des Gouverneurs von Virginia und das gottverdammte Rathaus und so weiter und so fort?« Verzweifelt warf sie die Hände hoch.
    »Gibt es irgendeinen gottverfluchten Ort auf dieser Welt, wo Anfragen der Öffentlichkeit von Richmond nicht landen, bevor sie auf unserer Website ankommen?« Hammers Stimme wurde gefährlich schrill.
    Niles schoss unter dem Tisch hervor, wo er sich auf Wests Fuß zum Schlafen niedergelegt hatte.
    »Moment mal!« Brazil hielt es nicht länger aus. »Mit der Internetadresse hatte ich nichts zu tun, okay? Die ganze wichtige Arbeit wurde vom Zentrum für Kriminalstatistik des NIJ gemacht. Fling hatte lediglich die Aufgabe, eine einfache Adresse auszusuchen.«
    »Und jetzt haben wir Fische!«, schrie Hammer.
    »Wir wissen nicht, ob die Adresse etwas mit unseren Fischen zu tun hat.« Brazil glaubte nicht, was er sagte. »Sie können so und so rein gekommen sein, ganz gleich wie lang oder kurz die Adresse ist.«
    West stand auf und holte sich noch ein Miller. »Lassen Sie uns den Adressenmist eine Minute lang vergessen«, rief sie aus der Küche. »Die Homepage ist doch wohl neu.«
    »So neu wie glatt besohlte Schuhe«, sagte Brazil zu Hammer und vermied es, West, als sie zurückkam, auch nur anzusehen. West starrte ihn an, als sie zum Tisch zurückkehrte. Sie hasste es, wenn er in Beispielen sprach, und sie hasste es noch mehr, wenn er sie wie einen Einrichtungsgegenstand behandelte und sie überhaupt nicht beachtete.
    »Ganz genau«, sagte Hammer, die oft genug in ihrem Leben auf neuen Ledersohlen ausgerutscht war, die sie vorher besser angeraut hätte.
    »Wie kommt es, dass jemand über unsere nagelneue Website so gut Bescheid weiß, dass er uns Fische drauflädt?«, fragte West. »Machen wir uns doch nichts vor? Wir alle wissen verdammt gut, dass die verfluchte Fling-Adresse mit den Fischen was zu tun hat.«
    »Das ist ein interessanter Punkt«, meinte Hammer.
    »Mein Artikel letzten Sonntag«, sagte Brazil. »Erinnern Sie sich? Ich schrieb, wir starten eine Homepage, damit die Bürger uns schreiben können, ihre Fragen, ihre Sorgen, ihre Beschwerden, was auch immer. Wir meinten, die Adresse stünde in wenigen Tagen bereit, und wer Fragen hätte, könnte in der Zentrale anrufen. Offenbar hat Fling die Adresse rausgegeben.«
    »So sind die Fische dann wohl bei uns reingeschwommen«, sagte West und rülpste Miller.
    »Muss wohl so gewesen sein, wenn es nicht jemand vom Department war.«
    »Sabotage, ein Virus«, dachte Brazil laut.
    »Ich fürchte, das könnte auch sein«, sagte Hammer. »Aber wenn es kein Virus ist oder ein wohl überlegter Angriff, um unser System zum Absturz zu bringen, dann bleibt noch die andere Überlegung, dass die Fische ein Symbol sein könnten, vielleicht irgendein Code.«
    »Wahrscheinlich macht sich wieder mal jemand über uns lustig«, sagte West. »Wie bei NIJ. Zuerst waren wir die Ninjas, dann die Ni-Jays, dann die Neegees. Nun sind wir Fische. Vielleicht Fische auf dem Trockenen, die verheißen, dass wir wieder nach Hause gehen sollen.«
    »Ich glaube nicht, dass es um uns und darum geht, dass wir Fische auf dem Trockenen sind. Punktum«, meinte Hammer ungeduldig.
    »Vielleicht, dass wir nach was fischen?« West konnte es nicht lassen.
    »Wonach?«, fragte Brazil. »Und wissen Sie was, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Chief, ich glaub, ich möchte jetzt ein Bier.«
    »Nur zu.«
    Brazil stand auf und ging in die Küche.
    »Fischen nach Anhaltspunkten? Nach Verbrechensmustern? Nach Verbrechenschwerpunkten?« West ließ sich nicht abbringen.
    »Blödsinn.« Hammer lief auf und ab.
    Niles schlich sich wieder ins Zimmer. Brazil kam direkt nach ihm und trank an einem Heineken.
    »Ich hab mir

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