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Kreuzblume: Historischer Roman (German Edition)

Kreuzblume: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Kreuzblume: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Maddy hat herausbekommen, wer der Erlkönig ist.«
    Tonis Ankündigung zeigte Wirkung. Beide Männer schwiegen.
    »Ja«, erklärte Maddy. »Unter Verlust meines Geschmackssinns und dem Erwerb einer lebenslangen Abneigung gegen Pralinés haben ich es herausgefunden.«
    »Nehmt Platz!«
    Antonia schob Papiere zur Seite und setzte sich auf die Kante des Schreibtischs, Maddy kauerte sich auf einen Hocker, David auf den Schreibtischstuhl und Cornelius nahm die Fensterbank.
    »Wer?«, wollte er wissen.
    Verschmitzt begann Maddy ihren Bericht. »Also, wir banden in der Frühe Sträußchen.«
    »Komm zur Sache!«
    Antonia fuhr unbeeindruckt fort: »Und wählten die schlichte Kleidung der Blumenmädchen, wie ihr seht.«
    »Kind Gottes, wer?«
    Cornelius’ Stimme klang drohend, doch David begann zu lachen.
    »Still, Cornelius. Ich vermute, wir erfahren gerade etwas über einen von Tonis ausgefuchsten Streichen.«
    »Ganz richtig. Also lauscht aufmerksam. Denn wenn auch die Geschäfte mit unseren Sträußchen in der Gertrudenstraße kläglich verliefen, kreuzte eine liebe, alte Bekannte unseren Weg.«
    Cornelius knirschte mit den Zähnen, als sie eine wirkungsvolle Pause einlegte. Aber er war wider Willen gefesselt.
    »Du hast vor einigen Jahren einmal ein aufschlussreiches Gespräch mit ihr geführt, David. Ich bin sicher, sie erinnert sich heute noch deiner.«
    »Ich hinterlasse gerne einen guten Eindruck bei den Damen. Du bestätigst mich, Toni«, ging David auf das Spiel ein.
    »Nun, die Dame kennt viele schöne Herren. Von Namen, Gesicht und Stimme.«
    »Darf man, so en passant, erfahren, um wen es sich bei der guten Frau handelt, oder müssen wir auf diese Enthüllung bis zur Dämmerung warten?«, knurrte Cornelius vom Fenster her.
    »Aber nein, nein. Es war die Fussije Ida.«
    David lachte schallend auf, und auch Cornelius legte seine ärgerliche Miene ab. »Vermutlich ein Born des Wissens.«
    »Selbstverständlich, und naschhaft wie eh und je.«
    Nun schilderten sie zusammenhängend, wie sie der alten Trottoirschwalbe entlockt hatte, wer der Patron des Spielclubs war. »Sie verriet uns, dass er mit seinen Leuten immer nur hinter einem Paravent versteckt redet, aber sie kennt die Stimme. Sie ist ein gewitztes altes Luder, unsere Ida.«
    Weder David noch Cornelius wagten, die Frage zu stellen, die ihnen auf der Zunge brannte.
    »Johann Jakob Wisskirchen«, artikulierte Antonia mit liebevoller Betonung.
    Cornelius entfuhr ein höchst unanständiges Wort.
    »Tztztz!«, machte Maddy. »Es sind Damen anwesend.«
    »Großer Gott, und was für welche.« David starrte sie voller Bewunderung an. »Das war fantastisch. Der Mann ist doch einer deiner Logenbrüder, Cornelius?«
    »Nicht mehr lange, David, nicht mehr lange. Oh, wie ich es bedauere, dass Faucon die Stadt verlassen hat. Es wäre mir ein ausgesuchtes Vergnügen, es ihm zu überlassen, dem Mann die Eissplitter unter die Fingernägel zu pressen. Er hatte eine erschreckende Art, jemanden mit Worten gefrieren zu lassen.«
    »Ich bin überzeugt davon, du kannst ihm in dieser Beziehung das Wasser reichen, Cornelius.«
    »Seine subtile Art erreiche ich nicht, aber es gibt andere, die ihm ähnlich sind. Ich hingegen habe auf sehr viel weniger raffinierte, aber gleichfalls wirkungsvolle Art herausgefunden, für wen René die gezinkten Karten gedruckt hat.«
    »Thomas erwähnte es. Wer, Cornelius?«
    »Nun...!« Genussvoll zog Cornelius das Wort in die Länge. »Das ist eine Geschichte, für die man sich Zeit lassen muss.«
    David, Maddy und Antonia stöhnten auf.
    »Es begann damit, dass ich meinem lieben Freund und Kupferstecher die Faust auf das Kinn setzte.«
    »Ahh!«, gaben seine drei Zuhörer dem Stichwort folgend von sich.
    »Und dann seine Hände in der Presse einklemmte.«
    »Uuh!«, heulte das Publikum schaudernd auf.
    »Und zudrehte!«
    »Iiiih!«
    »Spritze Blut?«, wollte Antonia zudem wissen.
    »Noch nicht, aber Informationen quollen aus dem guten Mann, wenn auch vermutlich zögerlicher als bei der Fussijen Ida. Ich musste tatsächlich zwei Mal den Druck erhöhen.«
    »Und dann?«
    »Dann verriet er ihn mir, den Auftraggeber.«
    »Ooh!« Bewundernd kam es aus dem Munde der Zuhörer.
    »Auch ein guter alter Bekannter.«
    Er schwieg und sonnte sich in der gebannten Aufmerksamkeit der drei Augenpaare. Aber Toni kicherte plötzlich los und fragte: »Soll ich raten?«
    »Tu’s!«
    »Cher Frédéric? Le bon papa?«
    »Oui, Mademoiselle!«
    »Das schlägt dem Fass die

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