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Kreuzdame - Köln Krimi

Kreuzdame - Köln Krimi

Titel: Kreuzdame - Köln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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weiß ich mit Sicherheit, denn als ich zum ersten Mal mit dir schlief, war ich schon im zweiten Monat. Timo war kein Frühchen, und er ist nicht dein Sohn.‹ Ich biss mir auf die Lippen, nein, das würde ich nicht tun, nicht hier und jetzt, ihm nicht zu dem jetzigen Betrug einen von früher auftischen. Die Sache war nur zu retten, wenn ich mich mit Martin in Verbindung setzte.
    In diesem Augenblick kam ein Anruf aus der Klinik, die Patientin sei da und warte auf den Doktor, und Klaus drehte sich um und ging. Danach habe ich Martin angerufen. Ich fragte ihn, warum er mich bei Klaus angeschwärzt hatte wegen einer solchen Nichtigkeit, die ohne Auswirkungen auf die Beziehung zwischen meinem Mann und mir gewesen wäre. Da antwortete er mir, er hätte mich genau beobachtet, er sei nicht dumm und wüsste sehr wohl, dass ich eine Affäre mit diesem Mann hätte. Er habe seinem Freund davon erzählen müssen, und ich sollte mich was schämen, meinem Mann Hörner aufzusetzen. Da habe ich ihm ganz ruhig geantwortet: ›Dann will ich dir auch mal was sagen, liebster Martin. Timo ist von dir, ist an jenem Abend entstanden, als du mit deiner unbändigen Lust auf mich in mich gedrängt bist, als Britta ein bisschen unwohl war und du sie sofort mit mir betrügen musstest. Vielleicht rufe ich sie mal an und erzähle ihr das …‹ ›Schon gut‹, hat Martin da gesagt, ›jetzt beruhige dich doch erst mal, es wird ja nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Obwohl ich dir das mit dem Kind nicht glaube, aber die andere Sache, das ist mir ziemlich peinlich. Ich schlage vor, wir schließen ein Abkommen. Ich erzähle Klaus, das Ganze wäre mir vielleicht nur so vorgekommen und wahrscheinlich hätte es sich doch nur um eine herzliche Begrüßung gehandelt.‹ Umgekehrt musste ich ihm versprechen, kein Wort zu niemand über Timo und diesen einen Abend zu sagen.
    Klaus schluckte die Geschichte Gott sei Dank, vielleicht wollte er sie auch einfach glauben. Trotzdem kündigte er der Kinderfrau, und ich war wieder Mutter und Hausfrau. Daniel rief regelmäßig an und wollte mich herausholen aus meinem Gefängnis, wie er es nannte, weg von dem Despoten, aber ich wollte nicht. Ich wusste, dass Daniel als Solist keine Alternative war. Ein armer Lehrer und ich mit meinen überbordenden Ansprüchen ans Leben, das wäre nie gut gegangen. Und außerdem war ich wieder richtig scharf auf Klaus, freute ich mich auf die Abende mit ihm, brachte Timo ins Bett und zog mich dann so an, wie er mich liebte. Wenn ich seinen Schlüssel hörte, ging ich ihm entgegen, lehnte mich im Flur so verführerisch wie möglich gegen einen Türrahmen und flüsterte: ›Darling, ich liebe dich.‹ Er fiel mir in die Arme, und alles war wie immer. Ich habe ihn nie mehr betrogen, Ehrenwort.«
    Sie machte eine lange Pause, während der ich ins Bad ging und sie ein weiteres Glas Rotwein trank. Dann lehnte sie sich zurück und redete weiter, allerdings so leise, dass ich mich zu ihr hinüberbeugen musste, um sie überhaupt zu verstehen.
    »Ja, ich habe sein Geld ausgegeben, mich auf Vernissagen und Modenschauen rumgetrieben, war hungrig aufs Leben, solange ich noch jung war. Ich genoss jeden begehrlichen Blick und war abends wieder daheim bei Klaus, der mich liebte und glücklich machte. Timo allerdings kam zu kurz, ich hatte keine Lust, mit ihm zusammen Hausaufgaben zu machen und solche Dinge, darum und natürlich auch wegen der besseren Erziehung gaben wir ihn ins Internat, nach Salem, an den Bodensee. Das Beste war gerade gut genug. Er lernte fleißig, und sieh mal, es ist doch etwas aus ihm geworden, trotz seiner schrecklichen Mutter …«
    Anna lachte, aber es war kein fröhliches Lachen. Sie schwieg eine Weile, trank ihr Glas leer und stand plötzlich auf. »Ich schaffe heute nicht mehr«, sagte sie, »ich möchte wiederkommen, vielleicht morgen, wenn du Zeit hast, um dieselbe Stunde wie heute, geht das, ja?«
    Ich nickte und brachte sie zur Tür, räumte später den Tisch ab und stellte die halb leere Weinflasche zurück in den Keller, damit ich keine Fragen würde beantworten müssen, wenn Martin und Carolin heimkamen.
    Anna hatte viel erzählt, aber lange noch nicht alles. Ich machte mich auf mehr gefasst, am nächsten Nachmittag.
    Am Morgen jedoch rief das Seniorenheim an, Martins Mutter war gestürzt, man vermutete einen Oberschenkelhalsbruch, und ob ich oder mein Mann … Martin war nicht zu erreichen, und so war auch dieses meine Aufgabe. Unter Annas Nummer

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