Kreuzzüge
standen sie auf dem Boden, doch es sah so aus, als liefen sie an der Wand entlang. Ihm erschien es als sehr bemerkenswert, dass diese Basis von kurzsichtigen Terranern erbaut worden war, die den Wagen auf diese Entfernung höchstens als winzigen Punkt wahrgenommen hätten.
Schließlich war die Empfangszeremonie überstanden, und man konnte zum wichtigeren Teil übergehen. Ein kleiner Wagen näherte sich, aus dem eine Gestalt ausstieg, in der Kuf einen Freep zu erkennen glaubte. Zumindest passten die riesigen Ohren, die größer waren als der Kopf, ebenso auf die Beschreibung, die er über die Freeps erhalten hatte, wie der kurze, armlose Torso auf den dünnen Beinchen.
Auch einige Terraner stiegen aus dem Wagen. Einer von ihnen sagte: »Ich bin Bruder Raul Trati vom Orden des Heiligen Chang. Dies hier«, er deutete auf den Freep, »ist Monsignore General Yhg wlaa Toth-Ftari von den Tempelrittern. Und jetzt darf ich Ihnen seine Eminenz, den Erzbischof von Arimathea, Erik Uterra, vorstellen.«
Sie knieten alle nieder, bis ihnen der Erzbischof mit einer kleinen Geste die Erlaubnis gab, aufzustehen.
»Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen«, sagte er. »Hier landet sonst nur ein Gate pro Woche, aber heute kamen gleich zwei wichtige Gruppen an einem Tag. Wenn wir die Zeremonie so kurz wie möglich halten können, verspreche ich, dass ich Ihnen später noch für ausführliche Fragen zur Verfügung stehe.«
»Aber natürlich, Eure Eminenz«, erwiderte Andros. »Ich bin Komtur Andros Kanegawa vom Orden der Tempelritter. Dies ist Dr. Clio Yeremenko, Zweiter Xenist der Randall-Forschungsexpedition. Das ist …« Er stellte alle Anwesenden so kurz wie möglich vor – wofür Kuf sehr dankbar war. Der Erzbischof nickte jedem huldvoll zu und tat so, als würde er sich tatsächlich für die Leute interessieren, die ihm da gegenüberstanden.
Zuletzt stellte Andros Kuf vor. »Und darf ich Ihnen noch Kuf vorstellen, den Bischof von Randall?«
Kuf verbeugte sich tief, indem er den Schnabel auf den Boden legte. Am anderen Ende der Reihe, nicht unweit von Andros, war ein zischendes Geräusch zu hören, wie es die Terraner von sich gaben, wenn sie etwas untereinander bereden wollten, das zu privat oder peinlich ist, um es öffentlich zu besprechen. Als Kuf den Kopf wieder hob, war auch das Geflüster vorbei, doch hatte der Erzbischof es plötzlich sehr eilig, wieder zu gehen. Er stieg in den Wagen und hob erst im letzten Moment die Hand, um die Anwesenden zu segnen.
Dann schlug die Tür hinter ihm zu, und er fuhr davon.
Eine ganze Reihe von anderen Wagen fuhren nun vor. In jedem saß entweder ein Terraner oder ein Freep.
Bruder Raul räusperte sich und sagte: »Diese Wagen bringen Sie zu Ihrem Quartier. Komtur Kanegawa, ein Krankenwagen wird Sie gleich abholen und ins Hospital fahren. Wenn Dr. Yeremenko und Botschafter Phrath'chra einstweilen mit meinen Wagen vorlieb nehmen würden …«
Phrath'chra machte ein Gesicht, als hätte man ihn beleidigt, aber Bruder Raul bedeutete ihm mit einer forschen Geste, einzusteigen. Zwei Helfer standen bereit, um Andros in einen Wagen zu heben, der mit einem roten Kreuz gekennzeichnet war.
»Ich glaube, General Toth-Ftari würde es gerne sehen, wenn Bischof Kuf mit ihm führe. Die anderen Passagiere werden auf die restlichen Wagen verteilt.«
Kuf ging auf den Freep zu. Der General verbeugte sich tief, und auch der Greif neigte den Kopf zur Begrüßung.
»Wir können sofort losfahren«, sagte er. »Raul wird noch eine Weile beschäftigt sein, bis er alle im Wagen verstaut hat. Ich bin in so etwas wie einer diplomatischen Mission hier, zuständig für hochrangige Außerirdische, die allerdings nur relativ selten hierher kommen. Wenn Sie mir also folgen wollen, Herr Bischof …«
Der Freep hüpfte in den Wagen und setzte sich hinter ein Ding, das Kuf für die Steuerung hielt. Kuf folgte ihm und setzte sich so auf den Boden, dass sein Hinterteil nicht Gefahr lief, in der Tür eingeklemmt zu werden.
Die Tür schloss sich leise hinter ihm. Der Wagenboden erbebte, dann glitt das Fahrzeug wenige Zentimeter über den Schienen dahin. Sie fuhren in einem Tempo, das Kuf sonst nur bei seinen Starts vorlegte. Schließlich gelangten sie in einen anderen Stationsabschnitt, und der Wagen bremste ab und fuhr in gemächlicherem Tempo weiter.
Sie wechselten die Schienen und befanden sich anscheinend jetzt auf einer Art Hauptstraße, auf der viele Schienen zusammenliefen. General Toth-Ftari lehnte sich
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